Di, 24. Dezember 2024
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Enttäuschung in Nantes: DTTB-Frauen scheitern im Viertelfinale

Das hatte man sich anders vorgestellt. Und es gibt da auch nichts schönzureden. Man durfte von European-Games-Gewinner Deutschland schon erwarten, das Viertelfinale zu überstehen. Stattdessen mussten die DTTB-Damen gegen Portugal ein bitteres 2:3 quittieren und fahren mit leeren Händen enttäuscht nach Hause.

Natürlich war bekannt, dass Portugal mit Yu Fu und Shao Jieni über zwei richtig starke Spielerinnen verfügt, dafür hätte die Nummer drei Probleme, in der 2. Liga mitzuhalten. Doch das Duo Yu-Shao genügte, um alle Goldträume der deutschen Damen jäh zu beenden, die Frankreich sogar ohne Medaille verlassen müssen.

Es war nicht das Turnier der Petrissa Solja, die schon im Gruppenspiel gegen Italiens Giorgia Piccolin über Gebühr Mühe hatte. Gegen Portugal war die Langstädterin nicht vom Glück verfolgt, hatte sie doch sowohl gegen die künftige Berlinerin Yu als auch gegen Shao realistische Siegchancen, ging aber beide Male nach fünf Sätzen leer aus. Da auch Nina Mittelham gegen ihre künftige Klubkollegin nichts reißen konnte (1:3), waren die Siege von Han Ying gegen Shao (3:1) und Shan Xiaona gegen die Weltranglisten-616. Rita Fins (11:3, 11:2, 11:5) letztlich Muster ohne Wert. Nun dürfen die Portugiesinnen anstelle der DTTB-Auswahl am Samstag gegen Ungarn ran und haben Bronze bereits sicher.

„Wir sind jetzt natürlich erst einmal enttäuscht, da gibt es nichts zu diskutieren“, bekannte DTTB-Sportdirektor Richard Prause. „Wir sind hierhin gefahren, um das Turnier zu gewinnen. Es gibt aber, das muss man realistisch sehen, vier oder fünf Mannschaften in Europa, die alle in etwa auf einem Level spielen und den Titel holen können. Mit einer Yu Fu in dieser Form und einer starken Shao Jieni muss man nun auch Portugal dazu rechnen.“

Damen-Viertelfinale

Deutschland – Portugal 2:3
Han Ying* – Shao Jieni 3:1 (8,13,-11,5)
Petrissa Solja – Yu Fu 2:3 (10,-6,-8,9,-5)
Shan Xiaona – Rita Fins 3:0 (3,2,5)
Nina Mittelham* – Yu Fu 1:3 (4,-8,-4,-8)
Petrissa Solja – Shao Jieni 2:3 (9,6,-9,-2,-6)

*Vor Beginn des dritten Einzels darf der Mannschaftskapitän/Trainer seine Nummer eins oder zwei gegen einen vierten Spieler austauschen.

Team Deutschland

  • Petrissa Solja (Europarangliste: 3)
  • Han Ying (6)
  • Nina Mittelham (12)
  • Shan Xiaona (45)
  • Yuan Wan (77) 

Team Portugal

  • Yu Fu (Europarangliste: 10)
  • Shao Jieni (37)
  • Leila Oliveira (75)
  • Rita Fins (226)

Das Damen-Viertelfinale in der Übersicht
Rumänien – Frankreich 3:0
Polen – Niederlande 3:1
Ungarn – Ukraine, 19 Uhr
Deutschland – Portugal 2:3

Halbfinale am Samstag
Rumänien – Polen, 10 Uhr
Portugal – Ungarn/Ukraine, 13 Uhr

Finale am Sonntag um 13 Uhr

Damen: Die Platzierungen nach der Vorrunde

Gruppe A: 1. Rumänien, 2. Spanien, 3. Slowakei

Gruppe B: 1. Deutschland, 2. Italien, 3. Slowenien

Gruppe C: 1. Ungarn, 2. Belgien, 3. Weißrussland

Gruppe D: 1. Niederlande, 2. Tschechien, 3. Serbien

Gruppe E: 1. Ukraine, 2. Österreich, 3. Bulgarien

Gruppe F: 1. Polen, 2. Schweden, 3. Türkei

Gruppe G: 1. Portugal, 2. Russland, 3. Kroatien

Gruppe H: 1. Frankreich, 2. Luxemburg, 3. Griechenland

 

Deutsche Herren überzeugen gegen Slowenien und haben Bronze sicher

Vor dem Hintergrund des deutschen Damen-Desasters verblasste auch das überzeugend herausgespielte 3:0 der DTTB-Herren gegen erwartet starke Slowenen, bei dem Dimitrij Ovtcharovs knappes 3:2 (17:19, 10:12, 11:8, 11:4, 12:10) über Darko Jorgic der Türöffner zum Sieg war. Timo Boll hatte beim 3:0 über Bojan Tokic durchaus zu kämpfen, doch der langjährige Bundesligaprofi, der aktuell seine Brötchen in Italien verdient, konnte keinen Satz zu seinen Gunsten entscheiden. Patrick Franziska machte durch ein ungefährdetes 3:0 gegen den Neu-Jülicher Deni Kozul den Deckel drauf.

Im Halbfinale duelliert sich Deutschland am Samstag ab 19 Uhr mit Frankreich, das soeben das polnische Nationalteam mit 3:2 ausgeschaltet hat (Gauzy-Badowski 1:3/ Lebesson-Dyjas 2:3/ Akkuzu-Kubik 3:0 / Gauzy-Dyjas 3:1 / Lebesson-Badowski 3:1).

Herren-Viertelfinale

Deutschland – Slowenien 3:0
Dimitrij Ovtcharov – Darko Jorgic 3:2 (-17,-10,8,4,10)
Timo Boll – Bojan Tokic 3:0 (9,9,8)
Patrick Franziska – Deni Kozul 3:0 (8,6,6)

Team Deutschland

  • Timo Boll (Europarangliste: 1)
  • Dimitrij Ovtcharov (3)
  • Patrick Franziska (4)
  • Benedikt Duda (15)
  • Ruwen Filus (18)

Team Slowenien

  • Darko Jorgic (Europarangliste: 20)
  • Bojan Tokic (22)
  • Deni Kozul (51)
  • Peter Hribar (141, Nr. 26 U21)
  • Tilen Cvetko (202, Nr. 53 U21)

Das Herren-Viertelfinale in der Übersicht
Deutschland – Slowenien 3:0
Polen – Frankreich 2:3
Österreich – Portugal 1:3
England – Schweden 0:3

Halbfinale am Samstag um 16 und 19 Uhr

Deutschland – Frankreich 19 Uhr
Portugal – Schweden 16 Uhr

Finale am Sonntag um 16 Uhr

Herren: Die Platzierungen in der Vorrunde

Gruppe A: 1. Deutschland, 2. Russland, 3. Tschechien

Gruppe B: 1. Schweden, 2. Rumänien, 3. Ungarn

Gruppe C: 1. Frankreich, 2. Spanien, 3. Slowakei

Gruppe D: 1. Österreich, 2. Dänemark, 3. Ukraine

Gruppe E: 1. Slowenien, 2. Kroatien, 3. Niederlande

Gruppe F: 1. England, 2. Weißrussland, 3. Luxemburg

Gruppe G: 1. Polen, 2. Serbien, 3. Belgien

Gruppe H: 1. Portugal, 2. Griechenland, 3. Türkei


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Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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