Nachdem in Shenzhen alles fest in chinesischer Hand geblieben war – Ma Long und Chen Meng waren nicht zu stoppen –, zog der Tischtennis-Tross nach Hongkong weiter, wo am Dienstag das nächste Topturnier beginnt. Bei den Seamster 2019 Hongkong Open (4.-9. Juni) ist das Teilnehmerfeld erneut hochkarätig besetzt.
15 der besten 23 Spieler sowie 14 der besten 21 Spielerinnen der Welt sind bei dem mit insgesamt 175.000 US-Dollar dotierten World-Tour-Event am Start, insgesamt haben 245 Profis – 131 Herren und 114 Damen – für die Einzel-Wettbewerbe gemeldet.
Dennoch ist die Besetzung nicht ganz so beeindruckend wie in Shenzhen, weil die absoluten Topstars aus dem Reich der Mitte diesmal bis auf einen fehlen. Kein Ma Long, kein Fan Zhendong, kein Xu Xin – lediglich der Weltranglisten-Zweite Lin Gaoyuan, der im Finale der China Open ein besserer Sparringspartner für Ma Long war, ist in Hongkong vertreten und als ranghöchster Spieler topgesetzt.
Apropos Rang: Im am Montag veröffentlichten Juni-Ranking der ITTF konnte Ma Long von seinen souveränen Auftritten in Shenzhen noch nicht profitieren und bleibt Fünfter hinter Fan Zhendong, Lin Gaoyuan, Xu Xin und Tomokazu Harimoto, die unverändert das Klassement anführen. Timo Boll, der es in China bis ins Viertelfinale schaffte, konnte einen Platz gutmachen und ist nun Sechster. Auch der ehemalige Weltranglisten-Erste Dimitrij Ovtcharov durfte sich freuen. Er sprang von Position 15 auf zwölf, während sich die deutsche Nummer drei, Patrick Franziska, immerhin um einen Platz verbesserte und nun auf Rang 16 zu finden ist.
In Hongkong sind von den DTTB-Topspielern nur die gesetzten Boll und Franziska dabei. Ferner sind Ricardo Walther, Steffen Mengel, Ruwen Filus, Benedikt Duda, Qiu Dang, Patrick Baum und Cedric Meissner am Start – alle sieben müssen durch die Mühlen der Qualifikation.
Lin Gaoyuan führt die Setzliste vor Tomokazu Harimoto, Liang Jingkun und Timo Boll an. Patrick Franziska steht an Setzposition zwölf.
Zwar sind zehn Spielerinnen aus dem Reich der Mitte am Start – allerdings handelt es sich um die natürlich immer noch gute B-Auswahl. Ranghöchste Chinesin in Hongkong ist die aktuelle Weltranglisten-19. Chen Xingtong. Die Topstars fehlen allesamt.
Folglich finden wir die japanische Weltranglisten-Sechste Kasumi Ishikawa ganz oben im Tableau, gefolgt von Ding Ning-Bezwingerin Mima Ito, deren Viertelfinal-Coup in Shenzhen nicht ohne Folgen blieb. Er trug nämlich maßgeblich dazu bei, die Weltrangliste durcheinanderzuwirbeln. Turniersiegerin Chen Meng ist neue Nummer eins, Weltmeisterin Liu Shiwen sprang von Position vier auf zwei und die vorherige Branchenführerin Ding Ning muss bis auf Weiteres mit Platz drei Vorlieb nehmen. Beste Deutsche sind Petrissa Solja (26) und Nina Mittelham (45).
In Hongkong startet indes nur Shan Xiaona, die aufgrund der ITTF-Regularien sogar als Letzte auf der Liste der 16 für das Hauptfeld gesetzten Spielerinnen erscheint. Im aktuellen Ranking ist die Spitzenspielerin des Deutschen Meisters ttc berlin eastside, bedingt durch die Schwangerschaftspause im Jahr 2018, nur Nummer 165 – im Mai, für die Setzung relevant, war sie sogar lediglich 213.
Die jeweils 16 Gesetzten greifen am Donnerstag – nach den beiden Qualifikations-Tagen – ins Geschehen ein.
Seamaster 2019 Hong Kong Open auf der Webseite der ITTF
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher