Di, 12. November 2024
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EM2020: Falck/Karlsson bereits ausgeschieden! [Tag 4]

Die Überraschungen häufen sich zusehends: Am vierten Tag der Europameisterschaften waren einige Topspieler nach unerwarteten Niederlagen bereits kurz vor dem Schlägerwurf: Besonders sticht dabei die Niederlage des äußerst erfahrenen Doppels Mattias Falck/Kristian Karlsson heraus, die gegen die nominell deutlich unterlegenen Akteure Lev Katsman und Maksim Grebnev ausschieden.

In der ersten Hauptrunde scheiterten in Form von Timo Boll und Patrick Franziska die Titelanwärter im Doppel schlechthin, nun erwischte es bereits im Achtelfinale ein weiteres Duo, das große Chancen auf Edelmetall hatte: Mattias Falck und Kristian Karlsson. Die beiden Schweden sind befreundet und spielen seit Jahren erfolgreich Doppel, wie nicht nur ihre Silbermedaille bei der EM 2018 unterstreicht. Dies bewahrte sie jedoch nicht vor den mutig aufspielenden Bad Homburgern Grebnev/Katsman, die nach einem 2:0-Satzrückstand schon wie die sicheren Verlierer aussahen, aber nie aufsteckten.

Dadurch dürfte es auf dem Treppchen des Herren Doppel-Wettbewerbs unerwartet zugehen: Neben den nun favorisierten Titelverteidigern Robert Gardos/Daniel Habesohn scheint nämlich alles offen. Knapp dahinter dürfte man Tiago Apolonia/Joao Monteiro vermuten. Und auch Benedikt Duda/Dang Qiu werden sich vor dem Viertelfinale gegen Grebnev/Katsman Hoffnungen auf eine Medaille machen. Damit sind sie aber nicht alleine – das Ausscheiden der beiden Top-Paarungen bietet einigen Akteuren unerwartete Chancen auf einen Podestplatz!

Gauzy wird im Achtelfinale im Schnelldurchlauf abgestraft

Die ganz großen Knockouts fehlen im Solo-Wettbewerb noch. So ist neben den Topgesetzten Mattias Falck, Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll auch noch Geheimfavorit Anton Källberg im Rennen. Er schlug in seinem Sechzehntelfinale den in starker Form befindlichen Darko Jorgic hauchzart im Entscheidungssatz. Dieses Aufeinandertreffen (siehe Foto) wäre auch ein würdiges Halbfinale gewesen.

Aus dem erweiterten Favoritenkreis ist einer allerdings dennoch raus: Die französische Nummer eins Simon Gauzy. Der Ochsenhauser TTBL-Spieler kam gegen den ihm bestens bekannten Tschechen Lubomir Jancarik mit 4:0 unter die Räder: Ein wahrlich erschreckender Auftritt der Nummer 19 der Welt, die sicherlich kritisch analysiert werden muss. Für die französische Delegation ist dies nach dem Aus von Emmanuel Lebesson ein weiterer Nackenschlag.

Für die deutsche Mannschaft läuft es hingegen rund: Neben den genannten Topfavoriten Boll und Ovtcharov werden im Achtelfinale mit Patrick Franziska, Benedikt Duda und Ruwen Filus alle fünf DTTB-Akteure noch im Rennen sein. Der erhoffte Medaillenregen scheint weiterhin möglich. Allerdings sind besonders die Chancen für Duda gering, ins Viertelfinale einzuziehen: Er trifft auf Timo Boll, gegen den er in der TTBL üblicherweise äußerst chancenlos ist.

Deutsche Damen-Doppel marschieren bis ins Viertelfinale

Der gleiche Trend ist bei den deutschen Damen zu erkennen. Mit Petrissa Solja, Han Ying, Shan Xiaona und Sabine Winter hat die Bundestrainieren noch vier Eisen im Feuer. Dabei wird Abwehrass Han Ying es im Achtelfinale mit ihrer Landsfrau Sabine Winter zu tun bekommen, was besondere Brisanz verströmt und zumindest einer der beiden den Viertelfinalplatz zusichert.

Ansonsten waren Überraschungen weitgehend rar, wenngleich Sabine Winters Sieg gegen Mateja Jeger keinesfalls ausgemacht war. Die Bayerin wusste gegen ihre kroatische Teamkameradin, die überdies knapp vor ihr gesetzt ist, schlicht zu überzeugen und siegte 4:1.

So gar nicht zu überzeugen wusste mit Bernadette Szosz eine der Favoritinnen auf den Einzel-Titel. Die sonst regelmäßig starke Rumänin wusste bei dieser Individual-EM erneut nicht zu überzeugen und unterlag gegen Linda Bergström schlussendlich verdient mit 4:1.

Recht haarsträubend scheiterte Szocz auch im Doppel-Wettbewerb, während das deutsche Team hier ebenfalls eine gute Figur machte. Petrissa Solja/Shan Xiano präsentierten sich bei ihrem 3:0 gegen Barbora Balazova und Hana Matelova äußerst überlegen, während Mittelham/Winter etwas überraschend die Rumäninnen Daniela Dodean-Monteiro/Elizabeta Samara ausknockten. Die beiden Duette sind morgen im Viertelfinale gefragt.

Text: David Rieß

Fotos: ETTU

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