Mo, 25. November 2024
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Nägel mit Köpfen: Jetzt geht es um den Titel

Berlin oder Kolbermoor – wer wird Deutscher Meister? Am kommenden Wochenende treffen die beiden besten deutschen Damen-Vereinsmannschaften im Play-off-Finale zweimal aufeinander. Das Hinspiel steigt am Freitag in Kolbermoor, zwei Tage später kommt es in Berlin zum Rückspiel.

Nach den Slovenia Open in Otocec, die bei den Damen mit dem Turniersieg der Berliner Leistungsträgerin Georgina Pota endeten – die 34-jährige Ungarin besiegte im Final-Krimi Margaryta Pesotska (Ukraine) mit 15:13 im siebten Satz –, geht es im Eiltempo auf die nationalen Entscheidungen zu.

Bevor die TTF Liebherr Ochsenhausen und der 1. FC Saarbrücken TT in der TTBL die Klingen kreuzen (25. Mai, Fraport Arena Frankfurt), sind erst einmal die Damen an der Reihe, bei denen es nicht minder spannend zugehen dürfte. Auch hier kann man eigentlich nur daneben liegen, wenn man sich zu einer Prognose hinreißen lässt. Und auch hier wird alles von der Tagesform der Spielerinnen und vom besseren Nervenkostüm abhängen.

Beide Teams werden in Bestbesetzung antreten. Kolbermoor wird mit Ex-Europameisterin Liu Jia seine Starspielerin einsetzen. „Susi“ wurde in der Punktrunde geschont und gilt in Bayern als „Geheimwaffe“ gegen den ttc berlin eastside. Doch auch der viermalige Deutsche Meister aus der Hauptstadt wird in Bestbesetzung auflaufen. „Um unsere Aufstellung müssen wir kein Geheimnis machen. Nana (Shan Xiaona), Gina (Pota), Nina (Mittelham), Matilda (Ekholm) und Kathrin (Mühlbach) werden alles daran setzen, den Meistertitel zurück an die Spree zu holen,“ erklärt eastside-Trainerin Irina Palina.

Letzte Saison war bereits im Halbfinale Endstation für die erfolgsverwöhnten Berlinerinnen – doch damals musste man infolge von Verletzungen und Schwangerschaften zu viele Stammspielerinnen ersetzen, während man aktuell personell aus dem Vollen schöpfen kann. Allerdings ist der Druck auch recht hoch nach dem Pokal-Aus gegen Kolbermoor am 6. Januar und dem unglücklichen Ausscheiden im Halbfinale der europäischen Königsklasse vor wenigen Wochen.

„In solchen Spielen kann das Publikum das Zünglein an der Waage spielen. Das haben wir in Berlin gerade in der Champions League immer wieder erlebt“, so eastside-Manager Andreas Hain mit besonderem Fokus auf dem Rückspiel. „Die Leistungskurve unserer Spielerinnen ging in den letzen Wochen nach oben. Ich rechne mit zwei spannenden, hochklassigen, engen Spielen. Wir haben auf jeden Fall das Potenzial, den Titel zu gewinnen.“

 „Natürlich ist der ttc berlin eastside nochmal ein anderes Kaliber als unser Halbfinalgegner und als Erster der Hauptrunde auch der vermeintliche Favorit“, sagt Kolbermoors Trainer Michael Fuchs. „Dennoch wissen wir, dass wir Berlin dieses Jahr auch in voller Aufstellung im Pokal geschlagen haben und wir glauben an unsere Chancen.“ Fuchs ist der Meinung, dass sein Team lockerer aufspielen kann als der dreimalige Triple-Sieger aus der Hauptstadt: „Die Bundesliga ist Berlins letzte Chance auf einen Titel, das heißt, der Druck liegt wohl eher bei ihnen – wir gehen entspannt in das Finale und versuchen, unseren Titel zu verteidigen.“

Dennoch könnte es am Freitag in Kolbermoor (18.30 Uhr) und am Sonntag in Berlin (16 Uhr) jeweils eine ganz enge Kiste werden – vielleicht wird ja auch ein drittes Match fällig. Zum Modus: Sieger ist, wer mindestens einen Sieg und ein Unentschieden erspielt hat. Steht es nach Hin- und Rückspiel 1:1, kommt es am Freitag, 24. Mai, zum Entscheidungsspiel in Berlin.

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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