In der 2. Bundesliga hat der 1. FC Köln die ersten Punktverluste eingefahren. Die Rheinländer hatten gegen Hilpoltstein mit 2:6 das Nachsehen und holten in Passau lediglich ein Unentschieden. Jülich und Dortmund grüßen derweil von der Tabellenspitze und sind bislang noch ohne Niederlage.
„Für uns war es ein gebrauchtes Wochenende“, sagte Gianluca Walther nach der Reise in den Süden der Republik. Sowohl in Passau als auch in Hilpoltstein hatten die ambitionierten Kölner keinen Sieg einfahren können und waren entsprechend bedient. Gegen Passau, bislang in der unteren Tabellenhälfte zu finden, war lediglich Spitzenspieler Sam Walker in Bestform. Doch die drei Punkte des Engländers, u.a. auch gegen seinen Landsmann Tom Jarvis, sollten nicht zum Sieg reichen: Gianluca Walther und Damien Eloi waren im unteren Paarkreuz nach ihren Ausfällen noch nicht wieder in guter Verfassung und mussten gegen Kolarek und den Italiener Oyebode jeweils eine Niederlage kassieren. „Wir lagen 3:5 zurück und sehen das Unentschieden daher letztlich als Punktgewinn“, war Walther nach der Punkteteilung jedoch nicht unzufrieden. Bitterer für die Rheinländer war vielmehr die Niederlage in Hilpoltstein: Lediglich Walker hatte bei der 2:6 Pleite sein Doppel mit Lennart Wehking und Einzel gegen Andy Pereira gewonnen, alle anderen Kölner blieben erfolglos. Insbesondere für Tobi Hippler war die gesamte Reise nach Bayern zum Vergessen: Der Nachwuchsspieler konnte sowohl in Passau als auch gegen Hilpoltstein kein Match für sich entscheiden. „Wir machen ihm aber keinen Vorwurf“, stellte Walther nach der Partie klar, „Hilpoltstein hat verdient gewonnen, großes Kompliment an die Mittelfranken.“
„Das Ziel ist die Meisterschaft“
Besser ist die Lage momentan in Jülich: Nach drei Spielen haben die ebenfalls im Rheinland ansässigen Spitzenreiter noch keine Niederlage eingefahren. Im Gespräch mit TT-NEWS sagt Trainer Miroslav Broda dazu, dass das Ziel die Meisterschaft sei, denn „ich gehe immer positiv an Aufgaben heran.“ Entscheidend für den Erfolg ist Spitzenspieler Robin Devos: „Er kann hoch positiv spielen, der Rest des Teams dagegen eher ausgeglichene Bilanzen“, so Broda. Den Linkshänder von einem Wechsel zu überzeugen, gestaltete sich als schwierig: Devos kam vom Bundesligaclub Grenzau ins Rheinland: „Wenn Patrick Baum nicht nach Grenzau gegangen wäre, wäre Robin wohl dort geblieben.“ Doch Baum wechselte und so war die Tür offen für einen Wechsel nach Jülich. Mit zwei Belgiern und zwei Holländern kommen in Jülich auch regelmäßig Fans aus den Nachbarländern vorbei, um ihre Spieler anzufeuern. Auch diese Geschlossenheit ist ein Erfolgsrezept der Broda-Mannschaft. Zuletzt hatte Jülich in Passau gewonnen, Endstand 6:1. Doch bei Miroslav Broda stellte sich selbst beim Zwischenergebnis von 5:1 keine Siegesgewissheit ein: „Robin lag 5:7 im 5. Satz hinten, Ewout war ebenfalls im Rückstand und Laurens war verletzt am Arm. Es hätte schnell auch 5:4 stehen können“, so der Coach der Rheinländer. Am Ende siegte aber Devos im Spitzeninzel gegen Jarvis und sicherte den 6:1 Auswärtserfolg. Im November kommt nun noch der Japaner Hiromu Kobayashi nach Jülich und verstärkt das Team zusätzlich.
Dortmund noch ohne Niederlage
Ähnlich positiv ist die Stimmung momentan in Dortmund: Die Borussia steht nach vier absolvierten Spielen an der Tabellenspitze und mischt die Liga auf. „Es fühlt sich gut an, noch kein Spiel verloren zu haben“, so Kirill Fadeev zu der Siegesserie. Zuletzt siegten die Westfalen gegen Saarbrücken und Hilpoltstein, nächster Gegner ist nun Mainz. Gegen Saarbrücken profitierten die Dortmunder allerdings von der stattfindenden Team-Europameisterschaft: Die Hälfte der saarländischen Mannschaft musste aufgrund von Quarantäne-Auflagen bereits früher zur EM und verpasste so das Match gegen Dortmund. Mit Verstärkung aus den Amateur-Mannschaften waren die Saarländer ohne Chance: Lediglich Olav Kosolosky und Simon Berglund gewannen ihr Doppel, alle weiteren Partien verliefen zugunsten der Borussia. „Es war ein Pflichtsieg, wir hatten quasi 5 Punkte Vorsprung“, so Fadeev nach der Partie. Auch in Hilpoltstein waren die Westfalen erfolgreich: Dennis Klein führte sein Team mit zwei Einzelsiegen und einem Punkt im Doppel zum 6:3 Sieg. Damit ist der Dortmunder mit einer 8:0 Bilanz noch ohne Niederlage und führt das Spieleranking der 2. Bundesliga an.
Am kommenden Spieltag treffen Berlin und Hilpoltstein auf Saarbrücken, Mainz empfängt Dortmund und Hamm gastiert in Jülich.
Text: Ludger Santel
Bild: Johannes Gohlke