Jülich hat im vierten Saisonspiel den ersten Punktverlust eingefahren. Gegen Bad Hamm reichte es für die Rheinländer nur zu einem Unentschieden, bei dem auch Robin Devos seine erste Einzelniederlage einstecken musste. Eine Serie von Borussia Dortmund ist ebenfalls zu Ende gegangen: Ohne die stärksten Drei waren die Westfalen in Mainz chancenlos. Der Spieltag im Überblick.
Der TV Hilpoltstein hat den zweiten Coup in Folge gelandet: In Saarbrücken siegten die Franken am Sonntag mit 6:3 und sind damit endgültig in der neuen Saison angekommen. „Das Spiel war geprägt von zwei super Leistungen der Hilpoltsteiner Neuzugänge“, sagte Nicolas Barrois, Orga-Chef der Saarländer, nach dem Match. Petr Fedotov und Andy Pereira avancierten zu den Matchwinnern, nachdem beide einen durchwachsenen Saisonstart erlebt hatten: Mit insgesamt vier Gewinnpunkten führten sie ihr Team zum Sieg, der zweite Erfolg in Serie nach der Überraschung am letzten Wochenende gegen Köln. Barrois war trotzdem nicht komplett unzufrieden: „Wir waren gar nicht so schlecht, aber haben in den entscheidenen Momenten verpasst, unsere Chancen zu nutzen.“ Tags zuvor hatten die Saarländer der Hertha aus Berlin ein Unentschieden abgerungen. Zwei Spielern hatten sie dabei nichts entgegenzusetzen: Philipp Floritz (siehe Bild) im vorderen Paarkreuz und Fedor Kuzmin an Position Vier blieben gegen ihre Saarbrücker Kontrahenten ohne Niederlage. Floritz hatte zudem zu Beginn sein Doppel an der Seite von Torben Wosik gegen Dimitrije Levajac und Peter Hribar gewonnen. Die Hertha wartet damit weiterhin auf den ersten Saisonsieg, ebenso wie der 1. FC Saarbrücken. Nach dem Wochenende mit einer Punkteteilung und einer Niederlage stehen die Saarländer am Tabellenende: „Die Liga ist sehr ausgeglichen, aber ich habe am Wochenende auch viel Positives gesehen“, so Barrois, „Es bleibt bis zum Schluss spannend. Wir werden die knappen Spiele demnächst auch gewinnen.“
Jülich nur mit Unentschieden gegen Hamm
Knappe Spiele waren dagegen bislang die Kernkompetenz des TTC Jülich gewesen: Viele Partien hatten die Rheinländer zum Saisonstart im Entscheidungssatz gewonnen, dieses Mal sollte es gegen Hamm allerdings nur zu einem Unentschieden reichen. Dabei konnte sich die Hammer auf ihren starken Spitzenspieler Florian Bluhm verlassen: Der Abwehrstratege fügte Robin Devos seine erste Einzelniederlage zu und gewann auch sein zweites Match gegen Ewout Oostwouder. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden über das Ergebnis“, sagte Hamm-Coach Henk van Spanje nach der Partie, „auch weil wir beide Doppel verloren hatten.“ Zu Beginn waren sowohl Bluhm/Engemann als auch die Paarung Devos/Pelz ihren Jülicher Kontrahenten unterlegen. Nachdem die Westfalen jedoch die Einzelspiele klar dominierten, sicherte den Jülichern ihre bekannte Nervenstärke letztendlich doch einen Punktgewinn: „Schade ist, dass Pekka Pelz sein letztes Einzel nicht gewonnen hat, da er 10:8 im 5. Satz geführt hatte“, ärgerte sich dagegen van Spanje über die vergebene Chance im letzten Match. Bitter: Gerrit Engemann, der schon vor dem Spiel verletzt war, musste sein zweites Einzel kampflos abgeben.
„Die Zuschauer hatten sich auf ein Topspiel gefreut“
Einfaches Spiel hatte am Wochenende der 1. FSV Mainz 05: Kontrahent Borussia Dortmund reiste gleich ohne Dennis Klein, Erik Bottroff und Krisztian Nagy an und war so beim 6:0 Erfolg der Mainzer ohne Chance. „Unsere Stimmung ist aber weiterhin gut, wir haben vier Siege“, so Kirill Fadeev nach der Niederlage. „Das Ziel ist der Nichtabstieg, da sind wir vollkommen im Soll.“ Klein, Bottrop und Nagy hatten sich alle krankheitsbedingt abgemeldet, doch teilweise wurde das Fehlen erst am Freitag richtig klar. So durfte auch „Papa Fadeev“ wieder zum Schläger greifen und unterlag Andrei Putuntica denkbar knapp mit 9:11 im Entscheidungssatz. Im unteren Paarkreuz kamen die Youngster Wim Verdonschot und Marko Panic zum Einsatz und verkauften sich gegen ihre Gegner Yigenler und Rossi achtbar aber erfolglos. „Als wir die Aufstellung gesehen haben, war uns bewusst, dass wir klarer Favorit sind“, so Tomasz Kasica nach dem Match. „Für die Liga ist es sehr unglücklich, dass Dortmund in dieser Konstellation gekommen ist. Die Zuschauer hatten sich auf ein Topspiel gefreut.“ Auf die anwesende Dortmunder Truppe war Kasica trotzdem positiv zu sprechen: „Kompliment an die Jungs, sie haben es gut gemacht, vor allem Evgeny Fadeev. Er hatte einen sehr guten Tag erwischt.“ An der Tabellenspitze verbleiben nach dem Wochenende weiterhin Dortmund und Jülich, auf Platz Drei steht der 1. FSV Mainz 05, der als einziger Club noch ohne Punktverlust bei lediglich drei absolvierten Partien ist. Am kommenden Wochenende steht mit dem Duell Jülich gegen Dortmund somit ein echtes Spitzenspiel bevor.
Text: Ludger Santel
Bild: Johannes Gohlke