Sa, 30. November 2024
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Ma Long sichert sich dritten Weltmeister-Titel in Folge

Der frühere Weltranglisten-Erste Ma Long ist in Budapest zum dritten Mal in Folge Tischtennis-Weltmeister im Herren-Einzel geworden. Der 30-jährige Chinese hatte den auch im Endspiel keineswegs enttäuschenden Mattias Falck recht gut im Griff und siegte mit 4:1 (11:5, 11:7, 7:11, 11:9, 11:5).

Der Olympiasieger, derzeit im internationalen Ranking nur auf Platz 11 geführt, hat bei den 55. Welttitelkämpfen als erster Spieler seit 54 Jahren den „Hattrick“ im Herren-Einzel geschafft und holte seinen dritten Titel in Serie nach 2015 und 2017. Für Ma Long bedeutete der Erfolg im ersten nicht-chinesischen WM-Finalduell seit 16 Jahren das insgesamt zwölfte WM-Gold seiner Karriere. Am Vortag hatte er bereits mit seinem Teamkollegen Wang Chuqin Gold im Doppel gewonnen. Mit zwei WM-Titeln in Ungarn wurde Ma zum erfolgreichsten männlichen Spieler des Turniers. Da konnte nur seine Landfrau Liu Shiwen mithalten, die im Damen-Einzel und im Mixed zu Weltmeisterehren kam.

Hoffnungen auf eine Überraschung im Finale keimten kurz auf, als der 27-jährige Falck nach dem Gewinn des dritten Durchgangs auch im vierten Satz gut im Rennen lag und mit 8:6 und kurz darauf nochmal mit 9:8 in Führung ging. Doch Ma gewann den Satz noch und war anschließend nicht mehr zu bremsen.

„Mas Erfolg überrascht nicht. Er war konzentriert, megafit und sehr motiviert, nachdem in China wegen seiner langen Verletzung einige nicht mehr an ihn geglaubt hatten. Das frühe Aus für seine stärksten Konkurrenten hat ihm sicher zusätzlich Auftrieb gegeben“, sagte der deutsche Bundestrainer Jörg Roßkopf. „Ich war hier nicht nur am Titel interessiert, sondern wollte mir auch Respekt erspielen“, so der alte und neue Weltmeister. „Mein Finalgegner Mattias Falck hat ein sehr starkes Turnier gespielt. Er ist jetzt viel besser als letztes Jahr in Halmstad.“ Der künftige Werder-Profi, erster Schwede in einem WM-Finale seit Jan-Ove Waldner 1997, blickte glücklich auf das Erreichte: „Ich bin so stolz, so weit gekommen zu sein und meinen Namen neben so vielen Größen des schwedischen Tischtennis stehen zu sehen.“ 

Da auch der Titel im Damen-Doppel an China ging – Sun Yingsha/Wang Manyu besiegten die Japanerinnen Hina Hayata/Mima Ito nach 0:2-Satzrückstand und hartem Kampf mit 4:2 – darf sich das Reich der Mitte über die volle Ausbeute freuen. Fünfmal Gold, die Konkurrenz ist von einer Wachablösung Lichtjahre entfernt. Immerhin gelang es Europäern, zweimal Silber einzutüten. Neben der grandiosen Vize-Weltmeisterschaft durch Mattias Falck konnte bekanntlich auch das rumänisch-spanische Doppel Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles überraschend Platz zwei erringen.

Die Deutschen hatten keine so glückliche WM, symbolisiert durch Timo Bolls fiebrige Infektion in der entscheidenden Turnierphase. So oder so, lediglich eine Bronzemedaille im Mixed entspricht nicht dem Anspruch, mit dem der DTTB in solche Welttitelkämpfe geht.  

Timo Boll ist im Übrigen noch immer stark angeschlagen. Zwar konnte er gestern wie erhofft die Heimreise antreten, doch sein jüngstes Statement klingt noch nicht allzu gut: „Es geht mir leider noch nicht wirklich besser. Ich bin jetzt daheim in Höchst, habe aber immer wieder Fieber um die 39 Grad. Bis ich wieder vollkommen fit bin, wird es wohl noch dauern.“

 

Die Sieger und Platzierten der 55. Weltmeisterschaften

Herren-Einzel
Gold: Ma Long CHN
Silber: Mattias Falck SWE
Bronze: Liang Jingkun CHN, An Jaehyun KOR

Damen-Einzel
Gold: Liu Shiwen CHN
Silber: Chen Meng CHN
Bronze: Ding Ning CHN, Wang Manyu CHN

Herren-Doppel
Gold: Ma Long/Wang Chuqin CHN
Silber: Ovidiu Ionescu ROM/Alvaro Robles ESP
Bronze: Liang Jingkun/Lin Gaoyuan CHN, Tiago Apolonia/Joao Monteiro POR

Damen-Doppel
Gold: Sun Yingsha/Wang Manyu CHN
Silber: Hina Hayata/Mima Ito JPN
Bronze: Chen Meng/Zhu Yuling CHN, Honoka Hashimoto/Hitomi Sato JPN

Mixed
Gold: Xu Xin/Liu Shiwen CHN
Silber: Maharu Yoshimura/Kasumi Ishikawa JPN
Bronze: Fan Zhendong/Ding Ning CHN, Patrick Franziska/Petrissa Solja GER

 

WM 2019 auf der Webseite der ITTF


Text: Dr. Stephan Roscher

Foto: ITTF

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