Fr, 29. November 2024
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Pokal-Sensation in Saarbrücken – Grenzau und Werder im Final Four

Das hatten nicht viele auf der Rechnung. Nicht Saarbrücken sondern Grenzau machte das Rennen und steht im Pokal Final Four am 5. Januar in Neu-Ulm. Im zweiten Viertelfinal-Match des Abends setzte sich Werder Bremen gegen die Bergneustädter Schwalben durch.


1. FC Saarbrücken TT – TTC Zugbrücke Grenzau 2:3

Zunächst schien alles nach Plan zu laufen für die ambitionierten Saarländer, mit denen Ochsenhausen als Halbfinal-Gegner in Neu-Ulm fest kalkuliert hatte. Doch nach der scheinbar beruhigenden 2:0-Führung durch Patrick Franziska, der allerdings gegen Anders Lind einige Schwächen offenbarte und nach 2:0-Satzführung noch in den Entscheidungsdurchgang musste, und Darko Jorgic, der Kirill Gerassimenko recht gut im Griff hatte, riss der Faden beim FCS. Die Partie kippte komplett und der konsternierte Gastgeber gewann keinen Satz mehr. Mihai Bobocica, der Liao Cheng-Ting in Grund und Boden spielte, Gerassimenko, der dem Weltranglisten-13. Franziska erstaunlicherweise keine Chance ließ sowie das Doppel Lind/Bobocica, das gegen die verunsicherten Jorgic/Liao gnadenlos den Sack zumachte, sorgten für die Pokal-Sensation.

„Die Partie nach dem 2:0 noch zu verlieren ist sehr bitter, vor allem die Art und Weise, darüber muss ich erst mal eine Nacht schlafen“, sparte Saarbrückens Trainer Slobodan Grujic nicht mit Kritik. „Grenzau hat ganz okay gespielt, aber wir haben keine Gegenwehr mehr geleistet.“ „Das Ergebnis ist sehr, sehr enttäuschend“, so die Reaktion von FCS-Teammanager Nicolas Barrios. „Wir hatten gehofft, dass wir das Spiel nach dem 2:0 nach Hause bringen. Dann haben wir irgendwie den Kopf verloren. Es waren zuletzt viele Spiele und viele Turniere. Sowas kann natürlich mal passieren, sollte aber natürlich nicht in dieser Form.“

Richtig happy war dagegen Grenzaus Chefcoach Dirk Wagner: „So ist Tischtennis. Wir haben es geschafft, gut zu spielen und haben eine Chance bekommen. Die haben wir heute genutzt. Das ist uns in Düsseldorf gelungen und heute in Saarbrücken wieder.“  

Patrick Franziska – Anders Lind 3:2 (11:9, 11:4, 8:11, 7:11, 11:3)
Darko Jorgic – Kirill Gerassimenko 3:0 (11:9, 11:5, 14:12)
Liao Cheng-Ting – Mihai Bobocica 0:3 (4:11, 6:11, 5:11)
Patrick Franziska – Kirill Gerassimenko 0:3 (6:11, 2:11, 8:11)
Jorgic/Liao – Lind/Bobocica 0:3 (4:11, 5:11, 8:11) 

Zuschauer: 110

 

SV Werder Bremen – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1 

Man war im Vorfeld von einem klassischen 50:50-Spiel ausgegangen, bei dem die bessere Tagesform den Ausschlag geben würde. Und da hatten die Norddeutschen vor der leider dürftigen Kulisse von ganzen 72 Fans das entscheidende Plus. Und sie hatten einen Bastian Steger, der – trotz seiner 37 Jahre – nicht nur Alvaro Robles sondern später auch Benedikt Duda alt aussehen ließ. Wichtig war aber auch das 3:0 des flinken Brasilianers Gustavo Tsuboi über Paul Drinkhall. Der Ehrenpunkt gelang den Schwalben durch Benedikt Duda, der gegen Hunor Szöcs für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt hatte.

„Es war heute ein super Spiel von der gesamten Mannschaft“, kommentierte Bremens Bastian Steger. „Gustavo hat überragend gespielt und mein Spiel gegen Bene war auch sehr gut. Wir sind total happy, im Final Four zu stehen.“

Bergneustadt zeigte sich als fairer Verlierer. „Die ganze Bremer Mannschaft hat heute sehr gut gespielt, das muss man anerkennen“, sagte Paul Drinkhall. „Gustavo hat gegen mich sehr clever agiert, ich habe ein paar Chancen liegen lassen. Viel Glück für Bremen beim Final Four.“

Zur Belohnung gibt es für den SV Werder nun eine Partie vor großer Kulisse gegen voraussichtlich Borussia Düsseldorf, sofern nicht den unberechenbaren Grünwettersbachern am Freitagabend eine Sensation gelingt. Ob ein weiteres Cup-Match folgen wird, erscheint eher fraglich, doch wer weiß. … 

Bastian Steger – Alvaro Robles 3:1 (10:12, 13:11, 11:8, 11:6)
Hunor Szöcs – Benedikt Duda 1:3 (11:5, 6:11, 9:11, 4:11)
Gustavo Tsuboi – Paul Drinkhall 3:0 (11:7, 13:11, 11:7)
Bastian Steger – Benedikt Duda 3:0 (11:9, 11:7, 14:12)

Zuschauer: 72 

 

Halbfinal-Paarungen beim Final Four 

Borussia Düsseldorf/ASV Grünwettersbach – SV Werder Bremen

TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Zugbrücke Grenzau


Alle Viertelfinal-Partien

TTC GW Bad Hamm – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3

1. FC Saarbrücken TT – TTC Zugbrücke Grenzau 2:3

SV Werder Bremen – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1

ASV Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf (16.11., 19 Uhr)

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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