Bei den 15. Slovenian Open in Lasko haben die deutschen Starter insgesamt sieben Medaillen gewonnen. In der Wettkampfklasse 3 gab es ein deutsches Finale zwischen Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle, welches Schmidberger für sich entscheiden konnte.
Folgerichtig gewannen die beiden Einzel-Finalisten dann auch im Team-Wettbewerb Gold. Bei den Damen holte Sandra Mikolaschek in den WKs 4-5 die Goldmedaille, Bronze wurde es für Thomas Rau in der WK 6. Zusammen mit Tim Laue errang Rau zudem auch im Team der WK 6 eine Bronzemedaille, ebenso wie Dietmar Kober mit seinem chilenischen Partner Cristian Gonzalez Astete in der WK 4.
Schmidberger verlor bis zum Finale keinen einzigen Satz, während Brüchle in der Gruppe zunächst nur Zweiter wurde. Er verlor etwas überraschend 1:3 gegen den Rumänen Dacian Makszin, gab sich dann aber im weiteren Turnierverlauf keine Blöße. Sein Achtelfinale gewann er glatt gegen den Polen Nalepka und im Viertelfinale bezwang er den Weltranglisten-Dritten Florian Merrien (FRA) in vier Sätzen. Mit dem Ukrainer Petruniv hatte Brüchle im Halbfinale keine großen Probleme und so stand er seinem Teamkollegen Schmidberger schließlich im Finale gegenüber. Dort setzte sich die Nummer Zwei der Welt durch, jedoch konnte Brüchle Schmidberger den einzigen Durchgang im gesamten Turnierverlauf abnehmen. Mit dieser Dominanz beherrschten die Weltmeister auch den Team-Wettbewerb: Sie gewannen Gold ohne Satzverlust.
Auch Sandra Mikolaschek zeigte in den WKs 4-5 eine überzeugende Leistung. Sie gewann ihre Gruppenspiele jeweils 3:0 und bezwang auch die Russin Vasileva im Viertelfinale glatt. Gegen Nada Matic musste sich die 20-jährige dann im Halbfinale zum ersten Mal strecken, bewies jedoch ihre gute mentale Verfassung mit einem knappen 3:2-Sieg gegen die starke Serbin und zog ins Finale ein. Dort traf sie auf die Britin Sue Gilroy, die vorher überraschend die Weltranglisten-Erste Peric-Rankovic ausgeschaltet hatte. Und auch hier behielt Mikolaschek die Nerven, als Gilroy nach einer 2:0 Führung der Deutschen den Spielstand noch einmal ausglich und den Entscheidungssatz erzwang – Mikolaschek holte sich den fünften Durchgang mit 11:6 und gewinnt somit nach den Lignano Open bereits ihr zweites Turnier in diesem Jahr. Im Team-Wettbewerb scheiterte sie mit ihrer Partnerin Lisa Hentig im Viertelfinale gegen das Duo aus Thailand/Türkei mit 1:2.
In einer umkämpften Gruppe sicherte sich Thomas Rau in der WK 6 trotz einer knappen Niederlage gegen den Ukrainer Karp den Gruppensieg. Im Achtelfinale traf er auf den Valentin Kneuss aus der Schweiz, den er in einem spannenden Spiel nach einem 0:2-Rückstand mit 11:9 im fünften Satz noch besiegte. Genauso eng ging es im Viertelfinale gegen David Wetherill aus Großbritannien zu: Hier ging Rau zunächst mit 2:0 in Führung, doch der Brite glich aus. Doch wieder holte sich der Fehmarner mit 11:9 im fünften Satz den Sieg und zog somit ins Halbfinale ein. Dort war der Weltranglisten-Dritte und spätere Turniersieger Peter Rosenmeier (DEN) dann zu stark, obwohl Rau gut dagegenhielt und die Sätze zwei und drei nur mit zwei Punkten Unterschied verlor. Im Team-Wettbewerb spielte er sich zusammen mit Tim Laue, der im Einzel in der Gruppe gescheitert war, ebenfalls ins Halbfinale. Mit Gruppensiegen gegen die Teams aus Schweden und Japan/Italien/Serbien und einer knappen Niederlage gegen die Chilenen, schafften sie den Sprung ins Semi-Finale als Gruppenerster. Dort mussten sie den Briten zum Sieg gratulieren, obwohl Laue nach dem verlorenen Doppel seinem zwei Plätze vor ihm in der Weltrangliste platzierten Gegner Perry noch einmal alles abverlangte.
In der WK 4 holte Dietmar Kober mit seinem chilenischen Teampartner Cristian Gonzalez Astete ebenfalls Bronze, nachdem im Einzel im Achtelfinale gegen den Franzosen Delarque Schluss gewesen war. Mit Siegen über das gemischte Duo aus Israel und Kroatien sowie über die Rumänen zogen Kober und Gonzalez Astete als Gruppenzweite ins Halbfinale ein, wo sie sich dann jedoch starken Türken 0:2 geschlagen geben mussten.
Die übrigen deutschen Starter schafften es nicht in die Medaillenränge.
Besonders überraschend scheiterte Valentin Baus in der WK 5 bereits in der Gruppe, nachdem er zum Auftakt gegen Hamza Caliskan aus der Türkei in vier Sätzen verlor und anschließend gegen den Indonesier Agus Sutanto nur knapp gewann. Da dieser jedoch gegen den Türken gewann, schied Baus aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses als Gruppendritter aus. Im Team spielte er sich mit Jan Gürtler, der zuvor schon im Einzel-Wettbewerb der WK 3 das Viertelfinale erreicht hatte, ebenfalls bis ins Viertelfinale, wo sie dann jedoch den Indonesiern unterlagen.
Das Satzverhältnis wurde auch Stephanie Grebe in der WK 6 zum Verhängnis: Sie gewann knapp gegen den Gruppenkopf Marszal aus Polen, klar gegen die Australiern Julian, musste sich jedoch der Newcomerin Maliak Alieva mit 1:3 geschlagen geben und schied ebenfalls als Gruppendritte aus. Auch im Team-Wettbewerb der WKs 6-7 mit Corinna Hochdörfer ging es nicht über die Gruppenphase hinaus.
Die weiteren deutschen Damen Lena Kramm (WK 9) und Marlene Reeg (WK 10) wurden im Einzel jeweils Gruppenzweite, scheiterten jedoch beide im Viertelfinale. Im Team-Wettbewerb traten sie zusammen mit Juliane Wolf (WK 8) in den Wks 9-10 an, schieden jedoch als Gruppendritte aus.
Joshua Wagner erreichte in der WK 8 als Gruppenzweiter mit einem Sieg gegen den Schweden Andersson die erste Hauptrunde in einem stark besetzten Feld, wo er dann aber dem Briten Billy Shilton unterlag. Im Team-Wettbewerb der WK 9 schied er zusammen mit Yannik Rüddenklau, für den es schon im Einzel nicht gut gelaufen war, in der Gruppe aus.
Auch Florian Hartig (WK 11) erreichte mit zwei Siegen die Hauptrunde, zog dort allerdings den Kürzeren gegen Wan Wai Lok aus Hongkong.
Volker Ziegler sieht die durchwachsenen Ergebnisse entspannt: „Wir sind vor dem Hintergrund der Vorbereitung auf die WM im Oktober hier in Slowenien mit dem Turnier einigermaßen zufrieden,“ so der Bundestrainer. „Für uns war es wichtig, einen hochklassig besuchten Wettkampf mit dem WM-Ball zu bestreiten, mit dem die anderen Nationen bereits besser klarkommen als wir. Die erkannten Probleme werden wir bis zum Start der WM in den Griff bekommen.“
Die Weltmeisterschaften werden auch in Slowenien stattfinden, allerdings nicht direkt in Lasko, sondern dem nächstgrößeren Ort Celje. Die dortige Zlatorog Arena, wo bereits Champions-League Spiele im Basketball und Handball stattfanden, wurde natürlich vom deutschen Trainerteam bereits unter die Lupe genommen.
Die deutschen Medaillen im Überblick
Gold
Thomas Schmidberger (WK 3)
Thomas Schmidberger/Thomas Brüchle (WK 3)
Sandra Mikolaschek (WK 4-5)
Silber
Thomas Brüchle (WK 3)
Bronze
Dietmar Kober/ Cristian Gonzalez Astete CHI (WK 4)
Thomas Rau (WK 6)
Tim Laue/ Thomas Rau (WK 6)
Alle Ergebnisse finden Sie im Detail auf der Webseite des internationalen Verbandes www.ipttc.org, sowie auf der Seite des Ausrichters www.sloveniattopen.si.
Text: Sonja Scholten (BSNW)
Fotos (2): Hannes Doesseler