Das Europe Top 16 hat begonnen, die ersten Ergebnisse liegen vor. Sabine Winter hat das Viertelfinale erreicht – sie besiegte die Polin Li Qian mit 4:2. Ausgeschieden ist dagegen Simon Gauzy bei seinem Comeback – der Franzose unterlag Alexander Shibaev in sieben Sätzen.
Winter, die eigentlich nach längerer krankheits- und verletzungsbedingter Pause erst wieder in der Aufbauphase ist, hatten viele noch nicht diese Kraft und Energie gegen „Gummiwand“ Li Qian (Weltrangliste Platz 35) zugetraut. Dass sie gut gegen Abwehr kann, ist allerdings bekannt. Nach gewonnenem erstem Satz geriet die Deutsche mit 1:2 ins Hintertreffen und wirkte von der Körpersprache nicht mehr wie eine potenzielle Siegerin. Dennoch gelang ihr mit dem knappen Gewinn des vierten Satzes (14:12) der Bigpoint. Dannach war sie obenauf, während Li mit sich selbst haderte und nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Auf dem Papier mag der Weltranglisten-Neunte Simon Gauzy gegen Alexander Shibaev (WRL 62) als Favorit in den Ring gestiegen sein, doch tatsächlich setzten die meisten Experten auf den Russen, da Gauzy aufgrund seiner Rückenverletzung acht Wochen keine Wettkämpfe bestritten und erst zuletzt wieder vorsichtig trainiert hatte. Zudem gilt Shibaev als gefährlicher Turnierspieler, der sich mit viel Adrenalin in seine Matches hinein beißt, sobald er eine Chance wittert. Und die sah er von Anfang an. Rasch legte Shibaev mit 2:0 Sätzen vor, Gauzy verkürzte, doch im vierten Durchgang war erneut der hochgewachsene Russe am Drücker. Ochsenhausens Franzose steckte nicht auf und egalisierte bei dem offenen Schlagabtausch, doch Shibaev hatte das bessere Ende für sich. Dennoch war Gauzy nicht am Boden zerstört. Immerhin hatte er sich auf internationaler Bühne zurückgemeldet, gegen einen starken Kontrahenten knapp verloren und gezeigt, dass nun wieder mit ihm zu rechnen ist. Auch für TTF-Cheftainer Dubravko Skoric dürfte der 23-jährige Weltklassespieler demnächst in TTBL und Champions League wieder eine Option sein.
Auch die restlichen beiden bereits gespielten Matches verliefen extrem eng. In sieben Sätzen setzte sich der Ex-Düsseldorfer Panagiotis Gionis gegen den Ex-Grenzauer Koi Lei durch, ebenso knapp gewann die favorisierte Rumänin Elizabeta Samara gegen Luxemburgs 54-jährige Ausnahmespielerin und Materialkünstlerin Ni Xia Lian. Ein interessanter, spannender Turnierauftakt in Montreux.
DIE SPIELE AM SAMSTAG
Achtelfinale Herren
16.30 Uhr: Dimitrij Ovtcharov GER – Lionel Weber SUI
Panagiotis Gionis GRE – Kou Lei UKR 4:3 (11:13, 8:11, 17:15, 7:11, 11:8, 12:10, 11:5)
11.40 Uhr: Jonathan Groth DEN – Tiago Apolonia POR
Alexander Shibaev RUS – Simon Gauzy FRA 4:3 (11:9, 11:4, 8:11, 11:4, 5:11, 9:11, 11:7)
14.00 Uhr: Kristian Karlsson SWE – Vladimir Samsonov BLR
12.30 Uhr: Ruwen Filus GER – Mattias Karlsson SWE
15.40 Uhr: Bastian Steger GER – Emmanuel Lebesson FRA
14.50 Uhr: Timo Boll GER – Stefan Fegerl GER
Achtelfinale Damen
12.30 Uhr: Li Jie NED – Polina Mikhailova RUS
Sabine Winter GER – Li Qian POL 4:2 (11:6, 9:11, 4:11, 14:12, 11:5, 11:5)
11.40: Liu Jia AUT – Daniela Dodean Monteiro
Elizabeta Samara ROU – Ni Xia Lian LUX 4:3 (11:9, 14:12, 9:11, 11:7, 8:11, 5:11, 11:5)
14.00 Uhr: Petrissa Solja GER – Georgina Pota HUN
14.50 Uhr: Bernadette Szocs ROU – Tetyana Bilenko UKR
16.30 Uhr: Matilda Ekholm SWE – Viktoria Pavlovich BLR
15.40 Uhr: Sofia Polcanova AUT – Rachel Moret SUI
Viertelfinale Damen und Herren
ab 18.00 Uhr
Turnier-Homepage des Schweizer Verbands
Livestreaming der ETTU auf LAOLA1.tv
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher