Timo Boll hat die zum ersten Mal ausgetragene, mit der Rekordsumme von 1,75 Millionen Dollar dotierte T2 Asian Pacific Table Tennis League in Malaysia gewonnen. Der 36-Jährige gewann das Einzel-Finale gegen Dimitrij Ovtcharov und war auch mit seinem Team erfolgreich.
Im Herren-Endspiel konnnte Dima in Durchgang drei beim 10:11 zwei Satzbälle nicht nutzen, bevor Timo Boll mit einem sehenswerten „sudden-death“-Punkt die wichtige 2:1-Führung in dem 24-Minuten-Match eintütete. Bolls 3:1-Erfolg über den Weltranglisten-Dritten Ovtcharov, der im Januar 2018 die Führung im internationalen Ranking übernehmen könnte, bedeutete die späte Revanche für die drei Endspiel-Niederlagen des Jahres 2017 – bei den China Open, den German Open und beim World Cup – gegen seinen Freund und Nationalmannschafts-Kollegen.
„Ich bin wirklich glücklich, der Champion dieses neuen Projekts zu sein“, so Boll. „Auch wenn das wegen der vielen Reiserei vielleicht das härteste halbe Jahr meiner Karriere war.“
Für seinen Einzel-Erfolg in den Pinnacle Studios von Johor Bahru kassierte der Rekordeuropameister eine Prämie von 40.000 US-Dollar. In der Mannschafts-Wertung setzte er sich zudem mit dem ‚Team Maze‘ durch. Das ‚Team Persson‘ wurde in der Summe der beiden Finalspiele mit 20:13 geschlagen. Somit war der Deutsche, für den sich Malaysia in jeder Hinsicht gelohnt hat, natürlich auch noch an der 150.000-Dollar-Prämie für die siegreiche Mannschaft beteiligt.
Die erstmals ausgetragene T2-Liga darf als revolutionäres Projekt im Welttischtennis gelten. Gespielt wurde in einem TV-Studio in Malaysia und jedes Match dauerte nur 24 Minuten. Danach wurden die in dieser Zeit gewonnenen Sätze gezählt. Jedes Team bestand aus drei Männern und drei Frauen und wurde nach seinem jeweiligen Teamverantwortlichen benannt. Man darf gespannt sein, ob es 2018 zu einer zweiten Auflage kommt und ob das Regelwerk in dieser Form bestehen bleibt. Elemente davon könnten auch im deutschen Ligabetrieb den Spannungsfaktor erhöhen.
T2APAC Grand Finals
HERREN-EINZEL
Finale
Timo Boll GER – Dimitrij Ovtcharov GER 3:1 (11:9,6:11,11:10,11:8)
Spiel um Platz 3
Jun Mizutani JPN – Chuang Chih-Yuan TPE 2:3 (8:11,11:10, 8:11,11:10, 4:5)
Halbfinale
Dimitrij Ovtcharov GER – Jun Mizutani JPN 3:1 (11:6,6:11,11:8,10:9)
Timo Boll GER – Chuang Chih-Yuan TPE 3:2 (11:7,4:11,11:10,6:11,3:9)
DAMEN-EINZEL
Finale
Feng Tianwei SGP – Bernadette Szocs ROU 2:3 (11:9,10:11,9:11,11:4,3:5)
Spiel um Platz 3
Shi Xunyao CHN – Liu Fei 2:3 (8:11,11:9,9:11,5:1,8:11)
Halbfinale
Shi Xunyao CHN – Feng Tianwei SGP 1:3 (11:7,9:11,7:11,7:8)
Liu Fei CHN – Bernadette Szocs ROU 2:3 (9:11,8:11,11:4,11.6,4:5)
TEAMWETTBEWERB
Finale
TEAM MAZE – TEAM PERSSON 20:13
24-Minuten-Matches
Timo Boll – Jun Mizutani 2:2 (11:10,11:10,8:11,7:8)
Yang Haeun – Suthasini Sawettabut 4:1 (11:6,11:4,11:3,11:10,4:5)
Chen Chien-An – Joo Saehyuk 3:2 (10:11,8:11,11:3,11:9,10:2)
Feng Tianwei – Shi Xunyao 1:3 (6:11,7:11,11:6,7:10)
Aleksandr Shibaev – Mattias Karlsson 3:1 (11:7,11:9,5:11,10:6)
Hina Hayata – Bernadette Szocs 4:1 (11:10,11:10,11:7,11:6,4:7)
Kill-Zone-Matches
Timo Boll – Jun Mizutani 1:0 (5:2)
Yang Haeun – Suthasini Sawettabut 0:1 (3:5)
Chen Chien-An – Joo Saehyuk 0:1 (2:5)
Feng Tianwei – Shi Xunyao 0:1 (3:5)
Aleksandr Shibaev – Mattias Karlsson 1:0 (5:4)
Hina Hayata – Bernadette Szocs 1:0 (5:2)
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto: ITTF