Bis auf das Doppel war es ein erfolgreicher Einstand von Torben Wosik in der 3. Bundesliga – doch sein Team Hertha BSC musste eine 4:6-Heimniederlage gegen Aufsteiger Fulda-Maberzell II quittieren, der in Bestbesetzung auch ein heißer Titelanwärter ist.
Nach dreieinviertel Stunden erbittertem Fight durften Vater und Sohn Meng, Hansi Fischer und Thomas Keinath – ein Drittligaklub, der einen Keinath an drei bringt, hat schon Qualität – ihren knappen Sieg bejubeln. Eine erste Duftmarke zweifellos. 21:19 Sätze zugunsten der Osthessen und 380:378 Bälle zugunsten der Hauptstädter dokumentieren, wie eng es tatsächlich zuging.
Maberzell nahmen den entscheidenden Spin aus den Doppeln mit – die 2:0-Führung durch Siege von Meng senior/Keinath (3:0 gegen Aydin/Römhild) und Meng junior/Fischer (3:2 gegen Wosik/Borchardt) hielt man, bis man über die Ziellinie war.
Zwar konnte der 43-jährige Torben Wosik als neuer Spitzenspieler der Hertha beide Einzel gewinnen – mit Penholder-Spezialist Qingyu Meng machte der deutsche Ex-Nationalspieler kurzen Prozess, mit dessen Sohn Fa Bo mühte er sich beim 3:2-Erfolg mehr ab –, doch von seinen Kollegen kam zu wenig. Lediglich der an diesem Samstag wirklich sehr starke Sebastian Borchardt konnte noch etwas beisteuern, nämlich ein 3:0 über Hansi Fischer (15:13, 11:7, 11:7) und ein unerwartetes 3:1 gegen Thomas Keinath (8:11, 11:5, 11:8, 11:7).
Ansonsten trugen sich nur hessische Spieler in die Siegerliste ein und hatten je Paarkreuz immer nur ein „Opfer“ – Sohn und Vater Meng, letzterer sehr knapp, punkteten gegen Deniz Aydin, während sich Keinath und Fischer an Andy Römhild schadlos hielten.
Nun, die Hertha muss man wegen einer Partie nicht abschreiben, gleiches gilt für Velbert, das am vorherigen Wochenende gegen Floritz und Co. unter die Räder gekommen war. Aber bereits in diesem frühen Saisonstadium deutet sich an, dass der Weg zu Meisterschaft und Aufstieg nur über Celle und Fuldas Reservetruppe läuft. Wer am Ende ganz oben stehen will, muss diese Teams schlagen – spätestens in der Rückrunde. Und dann wäre da ja auch noch der momentane Tabellenführer Ruhrstadt Herne mit seiner internationalen Nachwuchs-Truppe, die auch eminent stark zu sein scheint. Eine prickelnde Saison steht bevor, auch wenn im „Unterhaus unter dem Unterhaus“ diese Saison eine Zweiklassengesellschaft vorhanden sein dürfte mit fünf Teams, die weit über dem Rest der Liga anzusiedeln sind.
Am 1. Oktober muss Fulda II beim TuS Celle ran – danach dürfte man ein ganzes Stück schlauer sein. Doch zuvor hat man am 23.09. ein Heimspiel gegen Brackwede, das im Normalfall gewonnen werden müsste. Hertha BSC muss sich bis zum 3. Oktober gedulden, dann steht die Auswärtspartie in Velbert auf dem Programm. Auch dieses Spiel wird mehr als nur einen Fingerzeig geben, wo die Reise in der „stärksten 3. Liga aller Zeiten“ hingehen wird.
Ergebnisse Hertha BSC Berlin vs. TTC RS Fulda-Maberzell II
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher