Bei den Seamaster 2017 World Tour Platinum LION Japan Open in Tokio sind sämtliche deutsche Hoffnungsträger im Herrenbereich bereits in der 1. Hauptrunde ausgeschieden inklusive Timo Boll. Bei den Damen hat der DTTB noch beide Eisen im Feuer.
Boll sowie Ruwen Filus, Ricardo Walther und Bastian Steger verpassten bei dem hochkarätigen World-Tour-Turnier in Japan das Achtelfinale.
Der 36-Jährige Odenwälder unterlag knapp zwei Wochen nach seinem Viertelfinaleinzug bei der WM in Runde eins dem Weltranglisten-29. Lin Gaouyuan aus China mit 1:4 (6:11, 7:11, 11:6, 5:11, 8:11) – deutlicher als in Düsseldorf gegen Ma Long.
Das Rest-Trio des DTTB scheiterte an bärenstarken Japanern. So leistete Ruwen Filus dem WM-Dritten Koki Niwa beim 3:4 (8:11, 9:11, 5:11, 12:10, 11:8, 11:9, 5:11) ebenso starke Gegenwehr wie Ricardo Walther bei seiner Siebensatz-Niederlage dem Ex-Frickenhausener Kenta Matsudaira (9:11, 11:9, 11:9, 3:11, 10:12, 11:9, 6:11). Weniger eng ging es bei der 1:4-Niederlage Bastian Stegers gegen Jun Mizutani zu (9:11, 5:11, 11:7, 5:11, 10:12). Allerdings ist der an 4 gesetzte Mizutani wohl auch der Stärkste der drei Japaner, die die DTTB-Asse aus dem Turnier warfen.
Damen-Turnier: Han und Shan stark, 16-jährige Chinesin sensationell
Anders die DTTB-Damen, die sich gegen durchaus starke Gegnerinnen behaupteten. Die Rede ist von der an 10 gesetzten Berlinerin Shan Xiaona (Weltrangliste Platz 18) sowie der an 6 gesetzten Defensivspielerin Han Ying (WRL Platz 9). Shan steht nach zwei Siegen bereits im Viertelfinale, während Han das Achtelfinale erreicht hat und ihr zweites Match erst heute Nacht austrägt.
Letztere besiegte in ihrem Auftaktmatch Chen Szu-Yu (Taiwan) ungefährdet mit 4:0. Shan indes setzte sich nach einem 4:2-Erstrundensieg gegen ihre Berliner Klubkollegin Miyu Kato (Japan) auch gegen deren Landsfrau Hitomi Sato durch. Die 20-jährige japanische Abwehrkünstlerin, im Doppel noch stärker als im Einzel, war in letzter Zeit außerordentlich erfolgreich und ist im Welt-Ranking derzeit auf Position 12 notiert – doch Shan war bei ihrem 4:1-Triumph eben noch einen Tick besser. Aber bekanntlich liebt Shan mit ihrem Kurznoppenangriff ja das Spiel gegen defensive Systeme.
Die topgesetzte Feng Tianwei (Singapur) ist übrigens bereits ausgeschieden. Die Weltranglistenvierte musste in Runde 2 nach fünf Sätzen sensationell der 16-jährigen (Noch-)No-Name-Chinesin Sun Yingsha, am Samstag Viertelfinal-Gegnerin von Shan Xiaona, gratulieren. Allerdings deutete die Qualifikantin aus dem Reich der Mitte bereits in der 1. Runde an, was sie drauf hat, als sie die an 9 gesetzte Doo Hoi Kem (Hongkong) mit 4:0 vom Tisch fegte.
Japan Open auf der Webseite der ITTF
Text & Foto Walther: Dr. Stephan Roscher
Foto Sun Yingsha: ITTF