Die Rheinmetropole Düsseldorf ist so etwas wie die heimliche Tischtennis-Hauptstadt Deutschlands. Man hat u.a. Rekordmeister Borussia, Timo Boll und das DTTZ vorzuweisen. Das achttägige Weltturnier, das am Montag beginnt, wird diesen Ruf noch verstärken.
Während die Borussia seit Wochen konzentriert die Vorbereitungen für die „längste Tischtennis-Theke der Welt“ als Werbe-Event für das Weltturnier, den Tischtennissport, den Verein sowie die Sportstadt Düsseldorf vorantreibt, freut man sich vor Ort auf eine WM „mit ganz viel Liebe für Tischtennis“.
Experten und Fans halten die Stadt für den idealen Schauplatz für ein solch herausragendes Event im Weltsport. Neben Tischtennis-Ikone Boll sind auch weitere wichtige Personen der Tischtennisgeschichte – so etwa „Mr. Pokerface“ Eberhard Schöler oder die Doppel-Weltmeister von 1989, Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner – mit Düsseldorfs Ruf verknüpft, wo zudem auch noch einer der wichtigsten Tischtennis-Sponsoren seinen Stammsitz hat.
Für den mit Düsseldorf und der Borussia eng verwachsenen DTTB-Ehrenpräsidenten Hans Wilhelm Gäb schließt sich ein Kreis. „Immer wenn ich zum Tischtennis zur Borussia in die Stadt komme, die ich so gern habe, geht mir das Herz auf“, so der frühere Top-Wirtschaftsmanager kurz vor WM-Beginn in „seiner“ Stadt. „Düsseldorf ist auf allen Kontinenten für Tischtennis bekannt“, fügt Gäb hinzu – für den Verwaltungsratsvorsitzenden der Borussia ist das Mega-Tischtennis-Event das größte sportliche Highlight der letzten Jahrzehnte.
Überhaupt ist das gesamte Düsseldorfer „Tischtennis-Establishment“, von Boll über Schöler bis Borussia-Präsident Dr. Fritz Wienke, voller Vorfreude – sport.de spricht von einer „beinahe kindlichen Vorfreude auf das WM-Festival wie auf eine Heimkehr nach langer Reise.“
Borussia-Manager Andreas Preuß versichert: „Hier ist ganz viel Liebe für Tischtennis.“ Und Bundestrainer Jörg Roßkopf gibt zu Protokoll: „Düsseldorf ist der Ort in Deutschland, wo Tischtennis hingehört. Für eine WM ist momentan wirklich kein anderer und besserer Ort denkbar.“ WM-Zugpferd Timo Boll sagt: „Das Ansehen ist auch jenseits der deutschen Grenzen groß. In Europa gilt Düsseldorf als Hochburg für Tischtennis mit allergrößter Tradition. Ich freue mich auch auf die WM, weil ich weiß, dass die Borussia für den Erfolg der WM ihr ganzes Tischtennis-Know-how eingebracht hat.“ Und Ex-Vizeweltmeister Schöler ist überzeugt: „Düsseldorf hat die WM wirklich verdient.“
Auch gilt, was hier nur von Vorteil sein kann, das Verhältnis der Düsseldorfer Macher zum Deutschen Tischtennis-Bund als sehr eng: „Man kann schon sagen, dass Düsseldorf für uns auch Heimat ist“, sagte DTTB-Präsident Michael Geiger in einem Interview mit dem SID.
Man darf sich auf ein außergewöhnliches Spektakel freuen, zumal die ITTF eine innovative Inszenierung der größten Hallensport-Veranstaltung der Welt mit Lightshows, Soundeffekten, Pyro-Technik, einer rasanten Kameraführung und manchem mehr verspricht.
Zwei Tage vor dem ersten Aufschlag in den Düsseldorfer Messehallen soll die Altstadt unter Federführung der Düsseldorfer Borussia zur längsten Tischtennistheke der Welt werden. Am 27. Mai wird an mehreren hundert Biertischen kein Altbierglas stehen, sondern Tischtennis gespielt. Mit einem mobilen Netz werden die Biertische zu einem Tischtennistisch umfunktioniert. Die längste Tischtennistheke der Welt führt durch die Altstadt und endet am Rathausplatz. Man strebt an, ganz Düsseldorf zum Mitmachen zu bewegen und einen Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde zu erwirken.
Bei aller Vorfreude auf eine WM der Superlative, die selbstverständlich auch wir teilen, stellen wir abschließend als Gebot der Fairness fest, dass Düsseldorf zwar nun für einige Zeit der Nabel der Tischtennis-Welt sein wird, dass aber auch an diversen anderen Orten in Deutschland viel für den Tischtennissport getan wird.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher