Mo, 2. Dezember 2024
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TTBL: Ochsenhausen will Fuldas Abwehrriegel knacken

Am Sonntag steigt Teil 1 des großen Halbfinal-Showdowns in der TTBL. Während Düsseldorf Saarbrücken als klarer Favorit empfängt, geht man von einem völligen offenen Duell zwischen Ochsenhausen und Fulda-Maberzell aus, das wir nachfolgend etwas näher beleuchten.

Es ist das dritte Duell beider Teams in dieser Saison, das vierte folgt nur sechs Tage später auf den Fuß und gegebenenfalls werden wir noch in diesem Monat (29.04.) ein fünftes Spiel erleben. Bisher steht es 2:0 für die Truppe aus Osthessen, die beide Liga-Krimis mit 3:2 für sich entschied – jeweils nach annähernd vierstündigem Kampf auf des Messers Schneide. Man könnte auch sagen: Filus vs. Ochsenhausen 2:0, da der blonde Defensivkünstler, einst selbst in Ochsenhausen unter Vertrag, in beiden Begegnungen der überragende Mann war – in allen vier Matches verließ Filus als Sieger den Tisch. Zuletzt traf man am 26. März in Fulda aufeinander, also exakt 14 Tage vor dem ersten Play-off-Match.

Nun wollen die Oberschwaben die Bilanz in ihrem Sinne zurechtrücken und am Sonntag damit beginnen. Man will ins TTBL-Finale einziehen, das am 10. Juni in der Frankfurter Fraport Arena gegen den Sieger aus Düsseldorf vs. Saarbrücken ausgetragen wird. Man hat dem Vernehmen nach gut trainiert und sich auch taktisch einiges einfallen lassen. Dabei werden wir wieder ganz viel Angriff gegen Abwehr zu sehen bekommen, da Fulda mit zwei Defensivspielern antritt und die TTF mit Yuto Muramatsu ein weiteres Abwehr-Ass im Kader haben.

Die Truppe aus der osthessischen Bischofsstadt ist mehrfacher Vizemeister und möchte ein weiteres Mal in ein Finale um den nationalen Meistertitel einziehen. Der von Ex-Bundesligaspieler Qingyu Meng trainierte Liga-Dritte ist mit seinen beiden Defensiv-Assen Ruwen Filus (29 Jahre, April-Weltrangliste Platz 34, TTBL 13:7) und Wang Xi (33 Jahre, WRL 121, TTBL-Bilanz 16:10) eine richtige Hausnummer. Mit dem dänischen Linkshänder Jonathan Groth (24 Jahre, WRL 39, TTBL 7:7) steht zudem ein spielstarker Dreier zur Verfügung. Nur gegen Düsseldorf bekommen sie in der Regel nicht allzu viel auf die Reihe, gegen den Rest der Liga spielen sie meist bärenstark – und gegen die TTF schon gar.

In der letzten Saison waren die Oberschwaben bekanntlich als Tabellendritter in die Play-offs eingezogen und dort an Saarbrücken gescheitert. Nach einem 3:2 vor heimischer Kulisse war man an der Saar mit 0:3 unter die Ränder gekommen. Nach dem neuen Modus hätte es eine dritte, entscheidende Partie gegeben, doch damals entschied noch das Spielverhältnis nach zwei Aufeinandertreffen. Nun allerdings haben wir echte Play-offs mit einer dritten Partie für den Fall, dass es nach zwei Spielen 1:1 steht. Die Borussia, gerade so als Vierter in die Play-offs hineingerutscht, ließ vor einem Jahr dem damaligen Punktrunden-Sieger Maberzell keine Chance (3:0/3:1).

Ochsenhausens Präsident Kristijan Pejinovic findet das neues System richtig gut: „Wir wollten Platz zwei und haben das geschafft. Es ist definitiv nun ein Vorteil für uns, ein eventuelles drittes Match zu Hause austragen zu können. Aber nicht nur deswegen freuen wir uns sehr, dass der neue Modus nun umgesetzt wird, eine fantastische Idee, da so die Spannung in den Play-offs erheblich erhöht wird.“

Die Dr.-Hans-Liebherr-Halle wird voll werden am Sonntag, die Nachfrage ist groß, aber noch sind Karten erhältlich. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, schnell zu sein, um tatsächlich „livehaftig“ dabei sein zu können.

OCHSENHAUSENER O-TÖNE

Cheftrainer Dubravko Skoric: „Es ist immer schwer gegen Fulda und es gibt immer sehr enge Spiele gegen sie. Es ist eine offene Angelegenheit: 50:50. Dass wir im Zweifelsfall zweimal zu Hause spielen, ist schon ein Vorteil. Gerade gegen die Abwehrspieler, gegen die man sich Punkt für Punkt schwer erarbeiten muss, ist es gut, wenn man die eigenen Fans im Rücken spürt. Wir wissen, was auf uns zukommt und wir glauben an unsere Chance, ins Finale einzuziehen.“

Simon Gauzy: „Das wird eine sehr enge Sache. Sie haben eine starke Mannschaft, wir aber auch. Ich bin optimistisch, dass wir den Einzug ins Finale schaffen.“

Sportmanager Daniel Zwickl: „Wir freuen uns sehr, erneut im Halbfinale zu stehen und möchten es besser machen als letzte Saison. Für uns ist es eine große Herausforderung, nun gegen Fulda um den Einzug ins Finale zu spielen, zumal wir zweimal gegen sie verloren haben. Deswegen sehe ich Fulda auch als leichten Favoriten. Auf der anderen Seite haben wir den Vorteil, ein mögliches drittes Spiel in Ochsenhausen austragen zu können. Gegen Fulda müssen wir spielerisch und taktisch alles in die Waagschale werfen, um zu bestehen. Wir sind auf jeden Fall gut vorbereitet. Es wäre super, wenn es uns gelänge, gleich im ersten Spiel ein Zeichen zu setzen.“

Präsident Kristijan Pejinovic: „Generell lässt sich schon jetzt sagen, dass wie mit unserer jungen Mannschaft diese Saison wieder ein Stück vorangekommen sind. Platz zwei in der Bundesliga und Viertelfinale in der Champions Leaugue: zwei von drei Saisonzielen haben wir erreicht. Nun wollen wir natürlich auch ins TTBL-Finale. Da wir spielfrei waren, konnten wir die Zeit nutzen, um intensiv zu trainieren. Alle haben gut trainiert, unser Trainer hat die Qual der Wahl. Besonders  Simon und Yuto haben im Training richtig überzeugt, es ist, als hätten sie nochmal einen Schalter umgelegt. Der Fokus stimmt bei allen, ich bin recht zuversichtlich. Ein Schlüsselspiel wird sicher auch das Duell der beiden Dreier. Wer das gewinnt, hat gute Karten. Am Sonntag kommt es aber auch auf die Fans an. Um es zu schaffen, brauchen wir die Power und die Kraft unserer Zuschauer, die hoffentlich die Halle in einen Hexenkessel verwandeln werden. Schließlich haben wir zweimal knapp verloren und wollen es diesmal packen. Es verspricht ein großes Spiel zu werden, ich freue mich drauf!“


Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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