Mit dem 17-jährigen Samuel Kulczycki haben die TTF Liebherr Ochsenhausen ihren letzten Neuzugang für die Saison 2020/21 vorgestellt. Wir konnten mit dem jungen Polen, der aus dem Liebherr Masters College kommt und in der abgelaufenen Saison für Zweitliga-Meister TTC OE Bad Homburg aufgeschlagen hat, ein Gespräch führen.
Samuel, hättest Du damit gerechnet, nach relativ kurzer Zeit im Liebherr Masters College bereits die Chance zu erhalten, für die TTF Liebherr Ochsenhausen in der Bundesliga zu spielen, mit Weltklassespielern wie Hugo Calderano oder Simon Gauzy in einem Team?
„Ganz am Anfang, als ich in Ochsenhausen zu trainieren begann, hatte ich nicht damit gerechnet, aber ich bekam mit der Zeit immer mehr Hoffnung, irgendwann das Ochsenhauser Trikot überstreifen zu können. Ich freue mich sehr, dass sich diese Hoffnung nach relativ kurzer Zeit erfüllt hat. Hugo und Simon sind natürlich absolute Vorbilder, ich denke, dass ich von ihnen manches lernen kann.“
Du hast eine Saison in Deutschlands 2. Liga hinter Dir, wie waren Deine Eindrücke? Wie groß ist der Unterschied zur TTBL Deiner Meinung nach?
„Richtig, letzte Saison habe ich bei Bad Homburg in der 2 Liga gespielt und wir haben sogar den Aufstieg in die TTBL geschafft. Die Saison davor habe ich in der polnischen Superliga gespielt. In der polnischen Superliga hat es sich ganz anders gespielt, es herrschte eine komplett andere Atmosphäre. Ich bin nicht zufrieden mit der Bilanz, die ich in der 2. Liga gespielt habe, ich denke, da wäre mehr drin gewesen, speziell zu Beginn der Saison. Die Rückrunde dagegen lief deutlich besser. [Gesamtbilanz: 9:7 im Einzel, 9:2 im Doppel]. In der 1. Bundesliga gehört jeder Spieler zur Weltspitze oder erweiterten Weltspitze – meiner Meinung nach ist das der wesentliche Unterschied zur 2. Bundesliga.“
Gehst Du davon aus, dass Du Dich durch das intensive Training in Ochsenhausen rasch weiter verbessern kannst?
„Ja, ich bin überzeugt davon, dass das gute, zielgerichtete Training in Ochsenhausen durch die international anerkannten, namhaften dortigen Trainer mir helfen wird, den nächsten Schritt zu machen sowie mich allgemein weiterzuentwickeln.“
Was sind gegenwärtig Deine Hauptstärken, wo liegen noch Schwächen?
„Ich denke, dass meine Stärken die Schnelligkeit und das Ballgefühl sind. Weiter verbessern muss ich mein Aufschlag/Rückschlag-Spiel sowie meine Physis.“
Wie gehst Du in schwierige Wettkämpfe hinein, eher lässig und entspannt oder aufgeregt?
„In wichtige Turniere versuche ich innerlich ruhig und relaxed hineinzugehen, nach außen jedoch mit Kampfgeist, dem Gegner signalisierend, dass es keinen Punkt umsonst geben wird.“
Was willst Du mit den TTF Liebherr Ochsenhausen in der kommenden Saison erreichen?
„Für Ochsenhausen spielend, möchte ich das Maximum aus mir herausholen, immer 100 Prozent geben und um jeden Ball kämpfen. Wenn dabei ein Titel für den Verein herauskommt, wäre es natürlich super.“
Welche Ziele strebst Du generell im Tischtennissport an? Wie weit nach oben willst Du kommen?
„Mein Ziel ist es, in die Weltspitze vorzustoßen. Einer meiner größten Träume ist, wie bei vielen anderen Sportlern, eine Medaille bei den Olympischen Spielen.“
Samuel, wir danken Dir für dieses Gespräch und wünschen Dir viel Glück und Erfolg!
Interview & Foto: Dr. Stephan Roscher