Die Überraschung des 12. Spieltags: Nicht die favorisierte Wang-Xi-Truppe sondern Bergneustadts Schwalben mit einem überragenden Mengel gewannen das Match. Bergneustadt sitzt nach dem 3:1 Fulda im Nacken und bleibt im Rennen um die Play-offs.
Bei dem von vielen erwarteten Sieg der Maberzeller wäre Bergneustadt bereits abgeschlagen und fast schon raus gewesen aus dem Rennen um die ersten vier Plätze. Durch den absolut verdienten 3:1-Sieg in der HUBTEX-Arena – 10:4 Sätze zugunsten der Truppe aus dem Bergischen Land sprechen eine eindeutige Sprache – sind die Schwalben jedoch wieder mittendrin statt nur dabei und haben bei zwei Punkten Rückstand auf Fulda, vier auf Ochsenhausen sowie zwei Plus- und vier Minuspunkten auf das heute spielfreie Saarbrücken noch alle Chancen, dieses Jahr in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen. Also das zu erreichen, was man letzte Saison auf der Ziellinie noch im wahrsten Sinne des Wortes vergeigt hatte.
Zunächst schien alles den erwarteten Verlauf zu nehmen: der von 620 Fans frenetisch angefeuerte Wang Xi besiegte Benedikt Duda letztlich ungefährdet in vier Sätzen. Doch dann folgte der erste Aufritt des Steffen Mengel, der bekanntermaßen gut gegen Abwehr spielt und mit Ruwen Filus und Wang Xi zwei Gegner nach Maß serviert bekam, gegen die es dennoch eines guten Tages und hoher Konzentration bedarf, um erfolgreich zu agieren. Selbst wenn man – wie Mengel – weiß, wie es funktioniert. Und es passte alles bei dem baumlangen Siegerländer, der gegen seinen Ex-Teamkollegen in Gönnern und Hanau, Ruwen Filus, nie in Gefahr geriet, auch nur einen Satz zu verlieren.
Dann das vorentscheidende Match zwischen Jonathan Groth und Ricardo Walther. Der dänische Linkshänder ging als Favorit an den Tisch und gewann auch den ersten Satz deutlich, doch dann fand Walther immer besser ins Match hinein und brachte die folgenden drei Durchgänge allesamt knapp nach Hause.
Ja, und dann war wieder eine Mengel-Gala angesagt. Fantastische Ballwechsel im Duell mit Wang Xi und ein in der Verlängerung gewonnener erster Satz – danach hatte der Schwalben-Leader die nötige Sicherheit und Abgeklärtheit, das Match zu beherrschen, in dem der Defensiv-Könner aus der Rhön fortan nur noch reagieren konnte, während Mengel die Marschrichtung bestimmte. Nach einer Gesamtspielzeit von zweidreiviertel Stunden durften die Schwalben ihren hochverdienten Coup bejubeln.
Am kommenden Wochenende steigt im französischen Antibes das Europe Top 16, folglich pausiert die Liga. Am 12. Februar steht der 13. Spieltag auf der Agenda. Bergneustadt ist spielfrei, während Fulda nach Grünwettersbach reist. Mengel und Co. sind erst am 26. Februar wieder gefordert und müssen dann beim Tabellenzweiten Ochsenhausen den Versuch unternehmen, ihren grandiosen Auftritt von Fulda zu wiederholen. Bei einer Niederlage wären ihnen die TTF vermutlich uneinholbar enteilt.
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Schwalbe Bergneustadt 1:3
Wang Xi – Benedikt Duda 3:1 (11:9, 7:11, 11:5, 11:3)
Ruwen Filus – Steffen Mengel 0:3 (8:11, 8:11, 4:11)
Jonathan Groth – Ricardo Walther 1:3 (11:6, 11:13, 9:11, 10:12)
Wang Xi – Steffen Mengel 0:3 (10:12, 5:11, 8:11)
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher