Die Tischtennis Bundesliga (TTBL) hat auf die anhaltende Corona-Krise reagiert und die ursprünglich bis zum 17. April anberaumte Aussetzung der Play-offs bis mindestens 31. Mai verlängert, wie die Ligaleitung am Donnerstag in Fulda bekannt gab. Es hatte sich zuletzt abgezeichnet, dass es zu einer Verlängerung kommen würde.
Angesichts der unklaren Situation im Zuge der Pandemie ist momentan nicht absehbar, wann und in welchem Rahmen der Spielbetrieb in der TTBL wieder aufgenommen werden kann – anders als alle anderen Spielklassen in Deutschland wird das Herren-Oberhaus in eigenständiger Organisation durch die TTBL Sport GmbH verwaltet und untersteht nicht dem Deutschen Tischtennis-Bund, der vor 14 Tagen den vorzeitigen Saisonabbruch in allen seinen Ligen vollzogen hat.
Die Ansetzung der Play-offs und des Liebherr TTBL-Finales ist derzeit aber nicht möglich. Mit Blick auf die aktuelle Situation wurde daher entschieden, die Play-offs bis mindestens 31. Mai auszusetzen, um den Vorgaben der Behörden Rechnung zu tragen und die Gesundheit von Spielern, Vereinsvertretern und Zuschauern zu schützen.
Die TTBL sucht derzeit nach einem Weg, doch noch zu einer Meisterschaftsentscheidung zu gelangen. Sollten es die weiteren Entwicklungen zulassen, werden – der Presseerklärung der Liga zufolge – die Play-offs und das Liebherr TTBL-Finale angesetzt. Im Sinne eines fairen Wettbewerbs möchte man dabei eine Vorbereitungszeit für Vereine und Spieler berücksichtigen.
„Wir hoffen, die Spielzeit mit einer Meisterschaftsentscheidung zu Ende zu bringen. Eine Ansetzung von Play-offs und Liebherr TTBL-Finale wird aber nur unter der Maßgabe stattfinden, dass die Gesundheit aller Beteiligten keinem erhöhten Risiko ausgesetzt wird“, so TTBL-Geschäftsführer Nico Stehle am Donnerstag in Fulda. Die Durchführung der ausstehenden Spiele sei auch unter Ausschluss von Zuschauern denkbar, sollte es die Corona-Situation nicht anders zulassen.
Uns liegt ein weiteres Statement von Kristijan Pejinovic, Präsident des Titelverteidigers TTF Liebherr Ochsenhausen und Mitglied des Aufsichtsrats der TTBL Sport GmbH, vor. Pejinovic betont, dass die Möglichkeit, die Play-offs zu organisieren, durchaus noch bestehe. „Die Saison geht ja noch bis zum 30. Juni. Anders als in diversen Sportarten, in denen noch zahlreiche Spieltage zu absolvieren wären, sind wir in der relativ komfortablen Situation, nur noch die Halbfinals und ein Finale bestreiten zu müssen, um die Saison mit einer sportlichen Entscheidung zum Abschluss zu bringen“, sagt Pejinovic. „Sehr fraglich erscheint aber, ob die Play-offs, sollten sie ausgetragen werden, im üblichen Rahmen mit Publikum über die Bühne gehen können. Auch für uns als Verein gilt, dass die Gesundheit aller Beteiligten selbstverständlich höchste Priorität hat. Wir hatten eine solche Situation noch nie und müssen nun abwarten, wie sich die Dinge weiterentwickeln.“
In den Play-off-Halbfinals, sollten sie stattfinden können, stehen sich die Oberschwaben und Borussia Düsseldorf sowie der 1. FC Saarbrücken-TT und der SV Werder Bremen gegenüber.
Beitragsbild: Ochsenhausen würde zu gerne die Titelverteidigung bejubeln, zumal drei der Spieler (Dyjas, Fegerl, Sidorenko) und der Trainer (Mazunov) kommende Saison nicht mehr dabei sein werden.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher