Nachdem einige Nachwuchs-Talente des deutschen Para-TT-Teams Mitte des Monats bereits in Spanien am Start waren, reiste in der vergangenen Woche eine kleine DBS-Delegation nach Rumänien zu den Romania International Table Tennis Open.
In Cluj-Napoca fand das Event vom 19. bis 25.06.2016 statt und für Johannes Urban, Joshua Wagner und Yannik Rüddenklau ging es bei dem Faktor20-Turnier um Weltranglistenpunkte.
Johannes Urban und Joshua Wagner erwischten im Einzel-Wettbewerb der Wettkampfklasse 8 beide einen guten Start: Urban hielt seine drei Kontrahenten in der Gruppe allesamt in Schach und qualifizierte sich als Gruppenerster für das Achtelfinale. Auch Wagner gewann zwei seiner Gruppenspiele. Er musste sich lediglich dem Gruppenkopf Billy Shilton (ENG) geschlagen geben und stand somit ebenfalls in der Runde der besten 16.
Hier trafen beide auf einen Gegner aus Italien, und beide mussten ihren Gegnern am Ende gratulieren – Kein gutes Omen für das EM-Viertelfinalspiel der Fußballer am Samstag. Urban war sogar mit 2:0 Sätzen in Führung, doch Samuel de Chiara kämpfte und schaffte es tatsächlich, das Spiel noch zu drehen. Auch Wagners Spiel gegen Francesco Lorenzini sah nach dem verlorenen ersten Satz beim 11:2 im zweiten Durchgang hoffnungsvoll aus, doch die nächsten beiden Sätze gingen wieder knapp an den Italiener.
Einen schlechteren Start, doch ein besseres Ende hatte Yannik Rüddenklau in der Wettkampfklasse 9. Rüddenklau verlor sein erstes Spiel gegen den in der Gruppe an Position 4 gesetzten Schweden Daniel Gustafsson, gewann aber gegen den Gruppenkopf Serhii Boiko aus der Ukraine ebenso mit 3:0, wie gegen den Lokal-Matadoren Gabriel Ionita. Der neu klassifizierte Schwede Gustafsson zog schließlich als Gruppenerster in die K.O.-Runde ein, Rüddenklau folgte ihm als Gruppenzweiter. Im Viertelfinale traf der junge Hesse auf den Kasachen Nurzhan Korpetaev und auch diesen konnte er in drei Sätzen in Schach halten – die Medaille war somit sicher! Nun stand er im Halbfinale dem Weltranglisten-Fünften Cedrik Cabestany aus Frankreich gegenüber und hielt in den ersten beiden Sätzen gut mit: Der erste ging zwar mit 7:11 an den Franzosen, den zweiten Durchgang entschied Rüddenklau aber knapp für sich. Doch Cabestany legte einen Zahn zu und gewann Satz 3 klar, auch im vierten Satz hatte er das bessere Ende mit 11:7 für sich und zog somit ins Finale ein, welches er gegen Gustafsson gewann. Rüddenklau darf aber mit dem Gewinn der Bronzemedaille sehr zufrieden sein und sich über eine tolle Leistung freuen.
Im Team-Wettbewerb zogen die beiden Starter der WK 8 nach. Urban/Wagner setzten sich in ihrer Vierergruppe durch und schafften dabei die Revanche gegen die Italiener: Im entscheidenden Spiel um den Gruppensieg gewannen die beiden Deutschen mit 2:1. Zwar ging das Doppel verloren, dieses Mal traf im Einzel aber Urban auf Lorenzini und Wagner auf de Chiara – und beide Deutsche konnten punkten. Mit zwei hart erarbeiteten Fünfsatz-Siegen gegen des zweite Team aus Japan im Viertelfinale schafften Urban/Wagner den Sprung ins Halbfinale. Leider bescherte die Auslosung den deutschen Youngstern dort das topgesetzte Team aus Ungarn: Gegen den Weltranglisten-Ersten Victor Didukh und seinen Partner Ivan Mai (WRL 11.) standen die beiden letztlich auf verlorenem Boden und gewannen somit ebenfalls eine Bronzemedaille.
Rüddenklau trat im Team-Wettbewerb mit dem Thailänder Master Parinya Punkaew in der WK 10 an, schied jedoch in der Gruppe aus.
Alle Ergebnisse finden Sie auf der Seite des internationalen Verbands www.ipttc.org.
(Quelle: Behinderten-Sportverband NRW e.V. (BSNW), Sonja Scholten).
Die deutschen Medaillen im Überblick:
Bronze
Einzel: Yannik Rüddenklau (WK9)
Team: Johannes Urban/Joshua Wagner (WK8)
Foto v.l.n.r.: Yannik Rüddenklau, Joshua Wagner, Johannes Urban (Foto: Rüddenklau privat).