Mo, 23. Dezember 2024
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CHAMPIONS LEAGUE DAMEN: eastside steht im Finale

Der ttc berlin eastside steht nach einem 3:1-Sieg im Halbfinal-Rückspiel der CL gegen Linz AG Froschberg im Finale und darf auf Europas Krone hoffen. Shan Xiaona (2) und Petrissa Solja führten die Hauptstädterinnen zum Sieg gegen den alten Rivalen.

Die Ausgangslage war klar: mit 3:2 und 10:9 Sätzen hatten die eastside-Damen das dramatische Hinspiel hauchdünn gewonnen – ein Polster war das nicht. Folglich musste man auf Sieg spielen und konnte nicht darauf spekulieren, mit einem 2:3 über die Runden zu kommen.

Und man legte gut los im bestens gefüllten Freizeitforum Marzahn. Shan Xiaona, die schon in Linz zwei Punkte eingefahren hatte, ließ Sofia Polcanova beim 3:0 keine Chance. Doch die 34-jährige Liu Jia, die seit 15 Jahren zu den Topspielerinnen Europas gehört, sorgte postwendend gegen Ungarns Nummer eins, Georgina Pota, in vier Sätzen für den Ausgleich.

Zur Pause also ein Remis bei – in der Gesamtrechnung – zwei Sätzen Vorsprung für eastside. Noch hätte alles in die Hose gehen können. Aber nicht mit einer Petrissa Solja in Bestform, die international ohnehin hervorragende Ergebnisse erzielt, zuletzt aber im Berliner Dress etwas geschwächelt hatte. Die 22-jährige Pfälzerin ließ der erfahrenen Tschechin Iveta Vacenovska, der sie beim Hinspiel noch zum Sieg hatte gratulieren müssen, keinen Stich (11:8, 11:7, 11:7).

2:1 für das deutsche Ausnahmeteam und fünf Sätze in Front, das sah gut aus, war jedoch nur eine Vorentscheidung, noch keine Entscheidung – die halbe Miete, vielleicht auch ein wenig mehr, aber eben noch nicht die ganze. Noch hätte Linz alles drehen können, nämlich durch zwei 3:0-Siege oder ein 3:1 und ein 3:0, wobei dann die Bälle den Ausschlag gegeben hätten – und da hatten die Oberösterreicherinnen, gegen die man Duelle auf des Messers Schneide gewöhnt ist sogar im Hinspiel die Nase vorn gehabt. Zwei Sätze mussten also noch her, damit die Berlinerinnen jubeln durften.

In der ersten Partie hatte Shan ihrer Kontrahentin „Susi“ alias Liu Jia keine Chance gelassen und auch diesmal ging der erste Satz an Deutschlands Nummer drei. Doch der war schon äußerst umkämpft, da die schmächtige Österreicherin taktisch clever spielte und immer wieder mit ihrer starken Vorhand traf. Shan benötigte noch einen Satz – doch „Susi“ schien diesmal unbezwingbar zu sein und gewann die Durchgänge zwei und drei ungefährdet. Auch im vierten Satz sah es bei 8:10-Rückstand für Berlins Spitzenspielerin bescheiden aus, doch die biss auf die Zähne und schaukelte das „Ding“ noch mit 13:11 nach Hause.

Damit war der Finaleinzug in trockenen Tüchern, da eastside weiter mit fünf Sätzen in Front lag und Linz theoretisch maximal noch deren vier wettmachen konnte. Shan spielte indes im Entscheidungsdurchgang befreit auf und brachte auch ihr zweites Match des Abends nach Hause. Mit insgesamt vier Siegen in den beiden Halbfinals war die Weltranglisten-18. zweimal Matchwinnerin und gewissermaßen die Mutter des Finaleinzugs.

In den beiden Endspielen heißt der Gegner KTS Spar Zamek Tarnobrzeg, die Mannschaft von Han Ying, die sich auch im zweiten Match gegen die Spanierinnen aus Cartagena mit 3:1 durchsetzte. Han bezwang Iulia Necula und Maria Xiao fast mühelos. Neben der Weltranglisten-Elften aus Deutschland gehören dem polnischen Topteam noch die extrem sichere Defensivspielerin Li Qian sowie Natalia Partyka – beide polnischer Nationalität – an. Das wird eine extrem schwierige Aufgabe, bei der die Berlinerinnen viel Geduld benötigen werden. Die von der ETTU festgelegten Finalwochenenden sind: 29. April bis 1. Mai sowie – für das Rückspiel – 27. bis 29. Mai.

Stimmen zum Spiel

eastside-Präsident Alexander Teichmann: „Das war heute eine Werbung für den Tischtennissport. Gratulation an unser gesamtes Team, das heute eine tolle Leistung geboten hat. Zwar wurde es durch Georginas Niederlage und den Zwischenstand von 1:1 noch einmal spannend, aber Pettis starke Leistung gegen Vacenovska war bereits so etwas wie eine Vorentscheidung. Ich freue mich jetzt schon auf die Endspiele gegen Tarnobrzeg, wo dann zusammen mit Han Ying die gesamte deutsche und damit gleichzeitig die europäische Spitze in Berlin versammelt sein wird.“

Petrissa Solja: „Zuvor hatte ich fünf Einzel in Folge in meinen Matches für Berlin verloren. Da war ich heilfroh, dass es in dem wichtigen Halbfinale gegen Linz endlich wieder mit einer guten Leistung geklappt hat. Im Finale wollen wir natürlich jetzt noch einen draufsetzen, auch wenn es schwer wird.“

Halbfinale Champions League – Rückspiele

ttc berlin eastside – Linz AG Froschberg AUT 3:1

Shan Xiaona – Sofia Polcanova 3:0 (8,5,6)
Georgina Pota – Liu Jia 1:3 (-9,8,-5,-6)
Petrissa Solja – Iveta Vacenovska 3:0 (8,7,7)
Shan Xiaona – Liu Jia 3:2 (10,-5,-8,11,7)

KTS Spar Zamek Tarnobrzeg POL – UCAM Cartagena ESP 3:1

Han Ying – Iulia Necula 3:0 (7,9,5)
Li Qian – Maria Xiao 3:0 (7,3,7)
Natalia Partyka – Ruta Paskauskiene 3:2 (-7,10,9,-5,-8)
Han Ying – Maria Xiao 3:0 (3,10,4)

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