Der 1. April dürfte zum Schicksalstag in der Table Tennis Champions League Men werden. Heute entscheidet sich nämlich, wer ins Finale einzieht, und die Chancen des Titelverteidigers Fakel Gazprom Orenburg stehen nach dem 1:3 im Hinspiel gegen Pontoise nicht allzu gut.
Zwar gilt das Team des Weltranglisten-Fünften Dimitrij Ovtcharov als ausgesprochen heimstark, aber der Widersacher AS Pontoise Cergy scheint den Russen gar nicht zu liegen, die in den letzten vier Jahren dreimal Europas Königsklasse gewannen. Letztes Jahr fingen sie im Zielfinish noch die Düsseldorfer Borussia ab, die im Final-Hinspiel gut vorgelegt hatte (ebenfalls 3:1), doch im Jahr zuvor gab es schon einmal ein Schockerlebnis für den finanziell bestens ausgestatteten russischen Topklub. In der Saison 2013/14 nämlich sicherte sich Pontoise sensationell den Titel – einem 3:1 mit 10:5 Sätzen in eigener Halle folgte ein 1:3 in Russland mit 8:11 Sätzen. Beide Teams spielten mit demselben Kader wie heute.
Allerdings sieht diesmal das Satzverhältnis der Russen einen Tick günstiger aus (7:10), so dass Pontoise – um auf der sicheren Seite zu sein – zwei Matches gewinnen müsste. Besonders Dimitrij Ovtcharov hat sich eine Menge vorgenommen. Das Hinspiel am 13. März lief nämlich an ihm vorbei mit 1:3-Niederlagen gegen Marcos Freitas und Kristian Karlsson. Kann er indes die Form der Qatar Open abrufen, könnte er ohne Weiteres auch doppelt punkten. In Frankreich hatte lediglich „Vladi“ Samsonov einen Punkt beigesteuert (3:1 gegen Karlsson). Die Partie um den Einzug ins Finale verspricht richtig spannend zu werden und beginnt um 14.20 Uhr MEZ.
Ab 18 Uhr steigt das zweite Halbfinal-Rückspiel, das nicht minder spannend werden dürfte – auch wenn die Akteure nicht ganz so prominent sind. Olympia Unia Grudziadz (Polen) empfängt die Überraschungsmannschaft der Saison, Eslovs AI Bordtennis (Schweden). Das Hinspiel ging mit 3:2 an Grudziadz – Kaii Yoshida (Japan) schlug den Ex-Maberzeller Robert Svensson (3:2) und Hui Xu (3:1). Der ehemalige Frickenhausener Wang Yang (Slowakei) entschied das Match durch ein 3:0 über Svensson. Bei einem Satzverhältnis von 9:9 haben auch die Schweden noch alle Chancen auf den Finaleinzug.
Rekordtitelträger in der europäischen Königsklasse bleibt so oder so Royal Villette Charleroi (Belgien), das unter dem jetzigen Ochsenhausener Trainer Dubravko Skoric und mit Weltstars wie Vladimir Samsonov und Jean-Michel Saive zwischen 2001 und 2007 fünfmal die Champions League gewann. Die Nummer zwei ist Borussia Düsseldorf mit vier Siegen in der Eliteklasse des Kontinents zwischen 2000 und 2011.