Mo, 23. Dezember 2024
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ITTF WORLD TOUR: Solja und Han scheitern im Viertelfinale

Nachdem die DTTB-Damen Petrissa Solja und Han Ying im Achtelfinale nochmals richtig geglänzt hatten, ereilte sie einige Stunde später in ihren Viertelfinal-Matches das Aus gegen Top-Chinesinnen. Insgesamt haben beide ein starkes Turnier in Doha gespielt.

Zunächst demonstrierte die vor Kurzem 22 gewordene Solja von Europas Spitzenklub ttc berlin eastside, dass sie mit Ausnahme der Top-Chinesinnen bereits alles in der Welt schlagen kann, wenn sie nicht gerade mit dem falschen Fuß aufgestanden ist. Gegen die Weltranglisten-Sechste Feng Tianwei (Singapur) spielte die Linkshänderin aus Deutschland wie aus einem Guss und war zudem nervenstark, gewann sie beim 4:2 über die Weltklasse-Asiatin doch alle drei Sätze, die in die Verlängerung gingen (8:11, 11:8, 16:14, 13:11, 8:11, 12:10). In der April-Weltrangliste dürfte sich die Pfälzerin mit der tollen Hand weiter verbessern – von Rang 13 wird es vermutlich auf Position 11 hochgehen.

Gegen die Nummer eins der Tischtennis-Welt Liu Shiwen stand „Petti“ dann auf verlorenem Posten, konnte ihre prominente Gegnerin beim 10:12, 2:11, 4:11, 11:13 aber zweimal in die Verlängerung zwingen und sah weitaus besser aus als Han Ying in ihrem Halbfinale gegen Weltmeisterin Ding Ning, in dem sie fast nur die Bälle aufsammeln konnte (5:11, 4:11, 6:11, 4:11). Han, die im Achtelfinale noch eine Topleistung gegen ihre Weltranglisten-Nachbarin, die Defensiv-Koreanerin Seo Hyowon, gezeigt hatte (12:10, 11:7, 11:7, 11:5), erhielt von Ding Ning bereits eine Woche zuvor in Kuwait einen „Einlauf“ – auf diesem extremen Niveau kommt sie mit ihrer Abwehr einfach nicht mehr zum Ziel und in der Offensive kann sie zu wenig bieten, um die Nummer zwei der Welt in Verlegenheit zu bringen. Das muss man ganz nüchtern konstatieren.

Einmal hatte die Deutsche chinesischer Herkunft Ding in Bedrängnis bringen können, nämlich beim 2:4 bei den Grand Finals im Dezember 2015, doch seitdem hat sich die Top-Chinesin bestens auf ihr Spiel eingestellt, so dass man das Gefühl hat, sie könnte es mit verbundenen Augen herunter spielen. Han Ying spielt eine gute, sichere Verteidigung mit gefährlichen Schnittwechseln und wir können aus deutscher Sicht froh sein, dass wir drei Spielerinnen haben, die soweit oben in der Welt mitspielen. Doch in Matches wie dem vom Samstag zeigt sich eben, wie weit Spielerinnen wie Ding Ning oder Liu Shiwen – mit geringen Abstrichen gilt das auch für Li Xiaoxia und Zhu Yuling – nochmal vom Rest der Welt entfernt sind, gegen die auch die beiden Top-Japanerinnen Kasumi Ishikawa (WRL 4) und Ai Fukuhara (WRL 5) mit schöner Regelmäßigkeit wie schlecht gegossene Primeln eingehen.

Die Halbfinals bestreiten am Sonntag Liu Shiwen und Zhu Yuling sowie Ding Ning und – als einzige Nicht-Chinesin – Hongkongs Tie Yana, die sich im Viertelfinale gegen die Defensiv-Französin Li Xue mit 4:1 behauptete.

 

Qatar Open auf der Webseite der ITTF

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