Sa, 30. November 2024
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WM 2016: Spannender Zweikampf zwischen Japan und Portugal

Aktuell kämpfen Japan und Portugal um den Gruppensieg. Beide Teams haben mit 3:0 Siegen und 9:1 Spielen eine makellose weiße Weste. Probleme haben die anderen Teams vor allem mit Verletzungen, Samsonov bei Weißrussland und Gao Ning bei Singapur.

Japan überrollt Weißrussland ohne Samsonov

Weißrussland musste im Auftaktspiel gegen Japan auf Superstar Vladimir Samsonov verzichten, der gesundheitlich angeschlagen, geschont werden musste. Platonov, Khanin und Barabanov bezahlten dann richtig Lehrgeld gegen übermächtige Japaner, gegen die nicht einmal ein Satz gewonnen werden konnte. Allerdings machte Japan auch Ernst und schickte seine stärkste Aufstellung ins Rennen, so dass den Weißrussen die Nr. 7 (Jun Mizutani), 14 (Koki Niwa) und 20 (Yuya Oshima) der Weltrangliste gegenüber standen.

Portugal bekam es im ersten Spiel mit der Ukraine zu tun. Zwei Punkte durch Marcos Freitas und einer durch Tiago Apolonia sicherten den Sieg. Den Ukrainern gelang durch den 3:0 Sieg von Yaroslav Zhmudenko gegen Joao Monteiro der Ehrenpunkt.

 

Jakub Dyjas (Poland) - World Team Table Tennis Championships 2016 Kuala Lumpur, Malaysia (Courtesy ITTF)

 

Ein angeschlagener Gao Ning konnte die 2:3 Niederlage gegen Polen nicht verhindern. Er konnte zwar einen Punkt durch einen 3:2 Erfolg gegen Wang Zengyi beisteuern, aber auf Seiten Polen spielte Jakub Dyjas (TTF Liebherr Ochsenhausen) überragend. Der junge Spieler, der dem LIEBHERR Masters College entstammt, besiegte Gao Ning 3:2 und Yang Zi im entscheidenden Einzel beim Gesamtstand von 2:2 mit 3:1. Nachdem Wang Zengyi leer ausging, sorgte Daniel Gorak mit einem 3:1 Erfolg gegen Chew Zhe Yu Clarence für den dritten Zähler.

 

Gao Ning fällt aus – Yaroslav Zhmudenko bärenstark

Singapur musste im Aufeinandertreffen mit Japan auf seinen Superstar Gao Ning verzichten und war dadurch klarer Außenseiter. Japan verzichtete auf seine Nummer 1 Jun Mizutani, der durch Maharu Yoshimura ersetzt wurde. Die Partie war sehr umkämpft, alle Spiele gingen über die volle Distanz.
Koki Niwa erwischte keinen guten Tag. Im ersten Einzel verlor er völlig überraschend gegen Pang Xue Jie. Die Führung Singapurs konnte Yuya Oshima gegen Yang Zi ausgleichen. Im Duell der Dreier setzte sich Maharu Yoshimura gegen Chew Zhe Yu Clarence durch. Koki Niwa hatte auch im Spiel gegen Yang Zi große Probleme und konnte erst im Entscheidungssatz richtig überzeugen. Damit stand Japans 3:1 Sieg über Singapur fest.

Portugal hatte gegen Weißrussland leichtes Spiel, da der angeschlagene Vladimir Samsonov nicht eingesetzt werden konnte. Lediglich das Auftakteinzel von Marcos Freitas verlief sehr überraschend, da der Weltranglistenelfte gegen Aliaksandr Khanin harten Widerstand brechen musste. Nach verlorenem ersten Satz, konnte Freitas ausgleichen, geriet aber im dritten Satz fast wieder in Rückstand und konnte diesen lediglich 16:14 gewinnen. Wer aber dachte, dass jetzt die Moral von Khanin gebrochen wäre, lag falsch, da der Weißrusse mit einem 11:9 im vierten Satz den 2:2 Satzausgleich schaffte. Die Entscheidung musste also im fünften Satz fallen, hier konnte sich Portugals Nummer 1 mit 11:7 durchsetzen.
Joao Monteiro hatte mit Pavel Platonov nur im ersten Satz Probleme, den er mit 11:13 abgeben musste. Die folgenden drei Sätze sicherte sich der ehemalige Saarbrücker Spieler jeweils mit 11:7.
Tiago Apolonia machte darauf hin den Sack zu. Gleb Shamruk war kein wirklicher Prüfstein, Apolonia siegte 3 x 11:6.

Marcos Freitas zeigte sich von der starken Leistung von Aliaksandr Khanin überrascht: „Es ist schwer, gegen komplett unbekannte Gegner zu spielen. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Von Spielbeginn an übernahm er die Führung. Ich fühlte mich in dieser Situation unwohl und unsicher. Er konnte mit meinen Aufschlägen sehr gut umgehen. Es hat einige Zeit gekostet, bis ich die Kontrolle über das Spiel zurückerobern konnte.

Tiago Apolonia äußerte sich: „Gestern sagte ich, dass der Schlüssel in diesem Spiel sein wird, Samsonov zu stoppen. Nun, er spielte nicht mit. Stattdessen standen wir unbekannten Youngstern gegenüber, die sehr gut spielten. Wir mussten uns darauf schnell einstellen. Ich musste vom ersten Moment des Spiels an fokussiert sein.

Überraschungsmann Aliaksandr Khanin kommentierte seine starke Leistung gegen Marcos Freitas so: „Ich spielte sehr gut. Ich hatte gegen Freitas im zweiten Satz beim Stand von 10:6 mehrere Satzbälle. Ich hatte einige Möglichkeiten in diesem entscheidenden Satz. Ich habe die Tendenz, unnötigerweise das Spiel zu schnell zu machen. Ich muss lernen, auch mal langsamer zu machen und mehr Geduld zu haben. Ich habe heute zwar verloren, aber ich kann viel positives aus diesem Spiel mitnehmen, ich verlor gegen so einen Topspieler nur mit 2:3.

Vladimir Samsonov, der das Spiel nur von der Bank aus beobachten konnte, äußerte sich zu seiner gesundheitlichen Situation und dem starken Auftritt von Khanin wie folgt: „Ich habe momentan mit Knie und Ellbogen Beschwerden zu kämpfen, aber ich hoffe, dass es besser wird und versuche gegen die Ukraine ob es einigermaßen gehen wird. Aliaksandr Khaning hatte heute einige Chancen gegen Marcos Freitas. Er machte einfache Fehler, aber der Fakt, dass er gegen einen der besten Spieler der Welt mithalten konnte, war wirklich beeindruckend. Ich denke seine Rückhand ist außergewöhnlich gut, aber er ist insgesamt sehr komplett und bewegt sich gut.

In der Begegnung zwischen Polen und Ukraine war hingegen wieder mehr Spannung geboten. Kaum zu glauben, aber trotz zweier Niederlagen von Spitzenspieler Kou Lei, siegte die Ukraine mit 3:2!
Garant für diesen Erfolg war eine überragende Leistung von Yaroslav Zhmudenko, der sich bei dieser WM bärenstark präsentiert. Er setzte sich sowohl gegen Daniel Gorak, als auch gegen Jakub Dyjas mit 3:1 durch.
Für den dritten Punkt sorgte etwas überraschend Yevhen Pryshchepa, der Wang Zengyi mit 3:2 besiegen konnte.

Yaroslav Zhmudenko teilte nach dem Spiel mit: „Es war das erste Mal, dass ich gegen Daniel Gorak spielte. Er hat gute Aufschläge, aber heute retournierte ich gut und kämpfte hart. Ich war vor dem Spiel gegen Jakub relaxed. Ich versuchte, nicht zu viel über das Spiel nachzudenken. Wenn man zu viel nachdenkt, verliert man. Er mag das offene Spiel und eröffnet gut, aber im Kurz-Kurz-Spiel ist er nicht so gut. Es ist entscheidend, gegen Jakub gut über dem Tisch zu spielen. Wichtig war heute auch, dass ich seine Aufschläge gut bekam, vor allem mit meiner Rückhand.

Yevhen Pryshchepa sagte: „Ich spielte gegen Wang Zengyi vor etwa zehn Jahren bei den Slowenien Open. Ich verlor 3:4. Es ist wirklich schwer gegen sein Spielsystem zu spielen. Ich versuchte mich gut vorzubereiten und versuchte seinen Aufschlag zu attackieren und meine eigenen so oft wie möglich zu variieren.

 

Yaroslav Zhmudenko (Ukraine) - World Team Table Tennis Championships 2016 Kuala Lumpur, Malaysia (Courtesy ITTF)

 

Klare Verhältnisse in Durchgang 3

In der nicht nur richtungsweisenden, sondern schon vorentscheidenden dritten Runde der Gruppenphase, wollte kein Team ein Risiko eingehen. Alle Teams traten in der bestmöglichen Aufstellung an, selbst Weißrussland versuchte mit dem nach wie vor nicht fitten Vladimir Samsonov, nochmal das Ruder rumzureissen.

Polen konnte gegen Japan nicht viel entgegensetzen. Lediglich Daniel Gorak konnte Koki Niwa in den Entscheidungssatz zwingen. Die beiden anderen Paarungen endeten wie auch der Mannschaftskampf mit 0:3.

Singapur war gegen Portugal ähnlich chancenlos. Ohne den verletzten Spitzenspieler Gao Ning war gegen Marcos Freitas, Tiago Apolonia und Joao Monteiro nicht einmal ein Satzgewinn drin.

Auch die dritte Partie dieser Runde endete mit 3:0. Im Duell zwischen der Ukraine und Weißrussland konnte „Belarus“ nicht mal der Joker Vladimir Samsonov helfen, der erstmalig bei dieser WM eingesetzt werden konnte, aber immer noch gehandicapt gegen Kou Lei nichts ausrichten konnte.
Am nächsten war Aliaksandr Khanin an einem Sieg dran, jedoch konnte er eine 2:0 Führung nicht ins Ziel bringen und unterlag am Ende mit 2:3 gegen Yevhen Pryshchepa.
Für den dritten ukrainischen Punkte sorgte einmal mehr Yaroslav Zhmudenko, der Pavel Platonov nach verlorenem ersten Satz, letztendlich deutlich mit 3:1 schlagen konnte.

Championship Division – Group C: Men’s Teams     
  Country JPN POR POL BLR UKR SIN Win Loss Point Pos.
1    JAPAN   0 – 0 3 – 0 3 – 0 0 – 0 3 – 1  
2    PORTUGAL  0 – 0   0 – 0 3 – 0 3 – 1 3 – 0  
3    POLAND  0 – 3 0 – 0   0 – 0 2 – 3 3 – 2  
4    BELARUS  0 – 3 0 – 3 0 – 0   0 – 3 0 – 0  
5    UKRAINE  0 – 0 1 – 3 3 – 2 3 – 0   0 – 0  
6    SINGAPORE  1 – 3 0 – 3 2 – 3 0 – 0 0 – 0    

 

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