Nun ist auch der nigerianische Dauerbrenner Segun Toriola Mitglied des exklusiven 7 Club! Außer ihm konnten sich bislang nur Jörgen Persson, Jean-Michel Saive und Zoran Primorac sieben Mal für die Olympischen Spiele qualifizieren.
Nachdem sich aus Nigeria bereits Quadri Aruna and Funke Oshonaike qualifizieren konnten, löste Segun Toriola am Donnerstag sein Olympia-Ticket.
Beim Qualifikationsturnier in Khartoum (Sudan) konnte er sich im entscheidenden Halbfinalspiel gegen Mawussi Agbetoglo (Togo) ungefährdet mit 11:7, 12:10, 11:9, 11:6 durchsetzen.
Das letztendlich bedeutungslose Finale gewann Toriola mit 4:1 (11:6, 9:11, 11:1, 11:1, 11:9) gegen den ebenfalls für Rio 2016 qualifizierten Suraju Saka (CGO), für den es die dritte Teilnahme an Olympischen Spielen sein wird.
Saka musste für seine Olympia-Qualifikation hart kämpfen. Im Halbfinale setzte er sich nach einem 1:2 und 2:3 Satzrückstand mit 4:3 (10:12, 11:7, 1:11, 11:9, 7:11, 11:8, 11:6) gegen Adem Hmam (TUN) durch.
Der mittlerweile 41-jährige Segun Toriola (er wurde am 18. September 1974 in Ilorin / Kwara State, Nigeria, als jüngster von neun Brüdern geboren), der bereits im Alter von 5 Jahren mit Tischtennis begann, nachdem auch sein Vater und ein Bruder diesen Sport ausübten, nennt bislang den Gewinn der Gold Medaille im Herren-Einzel bei den Commonwealth Games 2002 in Manchester (ENG) als den größten Erfolg seiner Karriere.
Über einen Zeitraum von 16 Jahren war er in Afrika durchgängig von 1995 bis 2011 Meister im Herren-Einzel, ehe er bei den All Africa Games 2011 in Maputo (MOZ) im Viertelfinale vom späteren Sieger Omar Assar (EGY) mit 4:3 bezwungen wurde. Zuvor dominierte er die All Africa Games 1995 (Harare, ZWE), 1999 (Johannesburg, ZAF), 2003 (Abuja, NGA) und 2007 (Algier, DZA) fast nach Belieben.
Toriola war ein Jahrzehnt von 1998 bis 2008 der am höchsten notierte Afrikaner in der Weltrangliste. Mit Platz 80 war er im August 2002 erstmals in den Top 100 der Welt vertreten. Seine höchste Weltranglistenposition erreichte der Nigerianer im Dezember 2008, als er auf Rang 56 in der WRL notiert war.
Unvergessen bleibt nicht nur seine Schlacht bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking, als er im Spiel um den Achtelfinaleinzug gegen Oh Sang Eun erst im siebten entscheidenden Satz unterlag, nachdem er zuvor Joao Monteiro und in einem atemberaubenden Match Jean-Michel Saive bezwang, sondern auch sein spektakulärer Ballwechsel mit 41 Ballkontakten gegen Singapurs Superstar Gao Ning bei den Commonwealth Games 2014 in Glasgow:
Nachdem Segun Toriola 1992 in Barcelona sein Olympia Debüt gab, folgt nach Atlanta 1996, Sydney 2000, Athen 2004, Peking 2008 und London 2012, nun Rio 2016 für Nigerias großen alten Mann.
Einer der ersten Gratulanten war Jörgen Persson, der sich freute, Segun Toriola im „7 Club“ willkommen zu heißen: „Das ist eine unglaubliche Leistung. Er ist ein talentierter Spieler und hat sich alle Auszeichnungen verdient, die er erreicht hat. Ich bin sehr froh, ihn im 7 Club begrüßen zu dürfen.“
Zusammen mit Jörgen Persson, Zoran Primorac und Jean-Michel Saive, ist Segun Toriola einer von nur vier Mitgliedern dieses 7 Club und zudem der einzige Spieler außerhalb Europas, der sich für sieben Olympische Spiele qualifizieren konnte.
Bereits 2008 in Peking erreichte Toriola den historischen Erfolg, der erste Mann Nigerias zu sein, der fünf Mal an Olympischen Spielen teilnahm. Dies gelang außer ihm nur zwei Frauen Nigerias, daunter die Tischtennisspielerin Bose Kaffo, außerdem die Sprinterin Mary Onyali.
In London 2012 war Toriola dann der erste nigerianische Athlet, der an sechs Olympischen Spielen teilnahm. Das erreichten außer ihm nur zwei andere afrikanische Athletinnen, die beiden 800 Meter Läuferinnen Joao N’Tyamba (AGO) und Maria „The Maputo Express“ Mutola (MOZ).
In Rio 2016 wird Segun Toriola dann der einzige Athlet des afrikanischen Kontinents sein, der es auf sieben olympische Teilnahmen brachte.
Segun Toriola äußerte sich dazu wie folgt: „Ich bin selber sehr aufgeregt und begeistert über diesen Erfolg. Ich hätte nie gedacht, dass ich in meiner Karriere ein siebtes Mal an Olympischen Spielen teilnehmen kann. Ich fühle mich geehrt, dass ich Geschichte geschrieben habe, als Afrikaner dieses Kunststück zu vollbringen.“
Rückblickend auf die Olympia-Qualifikation und Rio 2016 selber sagte Toriola: „Es war für mich ein bisschen schwierig, weil ich unter großem Druck spielen musste. Ich war der Favorit in diesem Turnier und ich musste aufpassen in meinen Spielen, da mich natürlich jeder schlagen wollte. Ich musste sicherstellen, dass ich mir in meinen Spielen nicht zu sicher war, sondern diese konzentriert durchspielte. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe und hoffe mich nun voll auf die Vorbereitung für Rio konzentrieren zu können, was für mich jetzt wesentlich ist.“
Nachfolgend gibt es eine Übersicht über alle qualifzierten TT-Spieler/innen Afrikas für Rio 2016.
Qualifzierte Herren bei den 11. All African Games (Brazzaville, CGO, 10. – 19.09.2015)
1. Omar Assar (EGY)
2. Quadri Aruna (NGR)
3. Jianan Wang (CGO)
4. Khalid Assar (EGY)
Qualifzierte Damen bei den 11. All African Games (Brazzaville, CGO, 10. – 19.09.2015)
1. Dina Meshref (EGY)
2. Nadeen El-Dawlatly (EGY)
3. Xing Han (CGO)
4. Olofunke Oshonaike (NGR)
Qualifzierte Herren bei den ITTF Africa Olympic Qualifiaction (Khartoum, SUD, 16. – 18.02.2016)
1. Segun Toriola (NGR)
2. Suraju Saka (CGO)
Qualifzierte Damen bei den ITTF Africa Olympic Qualifiaction (Khartoum, SUD, 16. – 18.02.2016)
1. Offiong Edem (NGR)
2. Safa Saidani (TUN)
Weitere kontinentale Olympia Qualifikationsturniere:
22.03. – 25.03.2016 ITTF Oceania Olympic Qualification Tournament (Bendigo, AUS)
01.04. – 03.04.2016 ITTF Latin America Olympic Qualification Tournament (Santiago, CHI)
06.04. – 10.04.2016 ITTF European Olympic Qualification Tournament (Istanbul, TUR)
13.04. – 17.04.2016 ITTF Asian Olympic Qualification Tournament (Hong Kong, HKG)