Zwar spielte das Wetter verrückt beim 1. Tischtennis Open-Air der TTF Liebherr Ochsenhausen am Samstagnachmittag auf dem Ulmer Münsterplatz, dennoch zeigten sich die Initiatoren des außergewöhnlichen Events – die TTF und die Stadt Ulm – zufrieden, besonders mit der Resonanz und der spürbaren Begeisterung der Teilnehmer.
Letzterer hatte auch der nach zwei Stunden einsetzende Regen nichts anhaben können, der schließlich für das vorzeitige Ende des Events sorgte – denn heftiger Wind und strömender Regen waren in dieser Kombination doch etwas zu viel für eine reibungslose Abwicklung des Wettbewerbs. Der Wettergott verhinderte auch die Durchführung einiger Spiele und Attraktionen. Und aus dem geplanten gigantischen Jedermann-Turnier wurde eher ein lockeres Schnuppertraining, bei dem sich der böige Wind bisweilen als Hauptgegner entpuppte.
Dennoch kamen die Teilnehmer auf ihre Kosten und ließen sich von solchen Widrigkeiten die gute Laune nicht verderben. Dazu trugen auch die jungen TTF-Profis wie Hugo Calderano oder Jakub Dyjas sowie weitere Toptalente aus dem Ochsenhausener Liebherr Masters College (LMC) bei, der Talentschmiede des ambitionierten Klubs aus Oberschwaben. Die Jungprofis präsentierten sich ganz locker und gaben als Botschafter des schnellsten Rückschlagsports der Welt ein vorzügliches Bild ab – Weltklassespieler „zum Anfassen“, das erlebt man nicht alle Tage und schon gar nicht in jeder Sportart.
Manche der am Open Air-Event teilnehmenden Hobbyspieler erhielten die Chance zum Trainingsspiel mit einem der Weltklasse-Akteure des renommierten Bundesligavereins, der bisher drei deutsche Meistertitel erringen konnte – teilweise spielte man auch Doppel gegen die Erstliga-Asse. Gerade für die zahlreich erschienenen Vereinsspieler aus der Region, meist in unteren Spielklassen aktiv, waren das unvergessliche Erlebnisse, von denen sie noch lange erzählen werden.
Raus aus den Turnhallen, hin zu den Menschen – das war die Motivation des Events seitens der Ochsenhausener, die zudem werbewirksam auf ihr Bundesligaspiel gegen Vizemeister Fulda am Sonntag, den 23. August, um 15 Uhr in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena hinweisen wollten. Dies gelang jedenfalls, auch wenn etwa der geplante Rückschlagcontest mit den Profis, die ihre atemberaubenden Spinvariationen beim Aufschlag demonstrieren sollten, sowie der vorbereitete Fun-Parcours und Spiele wie „Robopong“ dem Wetter zum Opfer fielen.
Die meisten der entfallenen Programmpunkte sollen bereits am kommenden Sonntag beim Bundesliga-Saisonauftakt in der Arena nachgeholt werden. Die Turnierteilnehmer konnten ihre Startgebühr in zwei Karten für dieses Spiel eintauschen.
Mitorganisator Manuel Pfender war – trotz aller äußeren Widrigkeiten – nicht unzufrieden: „Die Grundidee war es, den Menschen unseren Sport zu präsentieren und den ein oder anderen Fan zu gewinnen. Das ist uns unter diesen Umständen gut gelungen.“
Auch für TTF-Präsident Kristijan Pejinovic überwogen eindeutig die positiven Eindrücke: „Unsere Mühe war nicht umsonst. Wir hatten ein reges Interesse an der Veranstaltung und werden versuchen, diese zu gegebener Zeit zu wiederholen. Wir klären noch ab, wann wir das Fun-Turnier austragen können – also in welchem passenden Rahmen, so dass wir unser Versprechen einhalten können.“ Ein wenig überrascht war man von dem großen Echo: „Wir hatten am Samstag vor Turnierbeginn noch 20 bis 30 Anmeldungen, was wir nicht erwartet hatten. Insgesamt mussten wir dann das Turnier „deckeln“ auf die 100 Teilnehmer, für die es konzipiert war.“
Pejinovic, der in zahlreichen Interviews Rede und Antwort stand, registrierte erfreut das außergewöhnliche Medienecho: „Solch ein Medieninteresse hatten wir zuletzt, als wir im Champions League-Finale standen. An dieser Stelle möchte ich nochmals Cornilleau und Liebherr sowie Donau 3 FM im Namen des LMC und der TTF für die großartige Unterstützung danken. Ohne starke Partner geht solch ein Event eben nicht.“
Im Rahmen des Events gab es auch ein Promi-Doppel mit Ulms Erstem Bürgermeister: „Gunter Czisch hat um 17:00 Uhr ein Doppel mit mir gegen Jakub Dyjas und Hugo Calderano gespielt“, so der TTF-Chef. „Wir waren erwartungsgemäß die Verlierer, konnten aber dennoch den einen oder anderen spektakulären Punkt gegen die Jungs erzielen.“