Sie waren das dominierende Team des gesamten Wettbewerbs und verbuchten auf dem Weg ins Finale nur 3:0-Siege. Doch dort, im Klassiker gegen die Niederlande, wurden sie das einzige Mal richtig gefordert. Dennoch durften Han, Shan und Petrissa am Ende einen 3:2-Erfolg bejubeln.
Durch die 0:3-Auftaktniederlage von Han Ying gegen „Abwehrkillerin“ Li Jiao (9:11, 10:12, 5:11) geriet die deutsche Auswahl gehörig unter Druck. Shan Xiaona, die selbst in der Regel sehr gut gegen Abwehr spielt, behielt die Nerven und egalisierte gegen Hollands Defensivkünstlerin Li Jie (11:4, 8:11, 11:8, 11:5).
Allen war klar, dass dem anschließenden Doppel vorentscheidende Bedeutung zukommen würde. Und es spielte sich auf Augenhöhe ab zwischen Shan Xiaona und Partnerin Petrissa Solja sowie Li Jiao und Britt Eerland auf der anderen Seite des Tisches. Eine deutsche Niederlage, die die Weichen für „Oranje“ auf Sieg gestellt hätte, war durchaus drin – doch Shan Solja brachten das schwierige Match in fünf Sätzen nach Hause (8:11, 11:7, 11:9, 7:11, 11:7).
Nun sah es recht gut aus, da nur noch ein Punkt zur ersten Goldmedaille für den DTTB bei den ersten European Games fehlte. Doch ein kleiner Dämpfer folgte auf den Fuß: Petrissa Solja sah gegen die Weltranglisten-21. Li Jie kein Land und unterlag mit 0:3 (8:11, 7:11, 9:11).
Dennoch blieb man im deutschen Lager optimistisch, da Han Ying klar favorisiert ins Schluss-Match gegen Britt Eerland ging. Und in der Tat hatte die Nummer zehn der Welt wenig Mühe gegen die Nummer 89, der in drei Sätzen zusammen nicht mehr als neun Punkte gelangen. Das 11:1, 11:2, 11:6 von Han ließ das DTTB-Team ausgelassen den Turniersieg bejubeln.
Nun sind natürlich alle Blicke auf das Herren-Finale zwischen Frankreich und Portugal gerichtet, das seit 17 Uhr in vollem Gange ist. Die Portugiesen führen aktuell mit 2:0 durch Tiago Apolonias 3:0 über Adrien Mattenet (13:11, 11:9, 11:6) im Saarbrücker Vereins-Duell und den Fünfsatz-Erfolg von Marcos Freitas gegen Simon Gauzy (11:8, 10:12, 11:8, 9:11, 11:5). Gute Karten also für den Europameister, am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.
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