Nichts mit Fasching feiern war es für drei TTBL-Profis der TTF Liebherr Ochsenhausen und einen Studenten des Liebherr Masters College. Kirill Skachkov, Liam Pitchford, Hugo Calderano sowie Joao Geraldo sind seit letzter Woche am Persischen Golf in Sachen Tischtennis aktiv.
Zunächst war das Quartett aus der oberschwäbischen Tischtennis-Hauptstadt bei den Kuwait Open im Einsatz, ab Dienstag geht es dann weiter bei den Qatar Open. Dann wird auch Simon Gauzy dabei sein, der für das Hauptfeld gesetzt ist.
Bei dem hochkarätig besetzten Turnier der World Tour Super Series in Kuwait City – mit insgesamt 300.000 Dollar an Preisgeldern das bestdotierte Turnier der ITTF World Tour überhaupt (zum Vergleich: Die German Open 2015 in Bremen sind mit 220.000 Dollar dotiert) – zeigten die Ochsenhausener einige gute Spiele, auch wenn keiner weiter als in die Runde der letzten 32 vordringen konnte.
Dort hatte es allerdings ein Kirill Skachkov, der in der Qualifikation unter anderem den Grenzauer Jonathan Groth klar besiegen konnte, mit keinem Geringeren als dem Weltranglistenersten Xu Xin zu tun und brachte den erfolgsverwöhnten Top-Chinesen gehörig ins Schwitzen. Dreimal egalisierte der TTF-Russe einen Satzrückstand und unterlag dem späteren Finalisten knapp in sieben Sätzen – eine bemerkenswerte Leistung.
Auch Hugo Calderano konnte sich für das Hauptfeld qualifizieren. Der 18-jährige Brasilianer zog dort in fünf Sätzen gegen den portugiesischen Weltranglistenzehnten Marcos Freitas den Kürzeren, der einst selbst in Ochsenhausen unter Vertrag stand.
Liam Pitchford schließlich verfehlte den Sprung ins Hauptfeld. Nach einem 4:0-Sieg gegen den Brasilianer Thiago Monteiro musste „Pitch“ in der letzten Qualifikationsrunde eine 2:4-Niederlage gegen den für die Slowakei startenden Abwehrkünstler Wang Yang – letzte Saison noch für Frickenhausen in der TTBL aktiv – hinnehmen.
Für die Ochsenhausener Bundesliga-Asse ist es wichtig, während der Bundesliga-Pause im Wettkampf-Modus zu bleiben. Am 25. Februar (gegen Frickenhausen) ist man wieder in Europas Topliga gefordert – dann geht es gegen den Tabellenachten um zwei wichtige Zähler im Kampf um die Play-offs.
In Kuwait City war aus dem Liebherr Masters College der 19-jährige Joao Geraldo, der in der 2. Liga für den TSV Bad Königshofen aufschlägt, am Start und konnte Akzente setzen. In der ersten Qualifikationsrunde besiegte er nämlich Jungnationalspieler Benedikt Duda (Bergneustadt) in sechs Sätzen, um anschließend mit dem Nigerianer Quadri Aruna (Weltrangliste Platz 32) einen prominenten Gegner auszuschalten. Der Afrika-Champion war beim World Cup in Düsseldorf Ende Oktober 2014 zum Publikumsliebling avanciert und hatte reihenweise Hochkaräter aus dem Turnier geworfen. Geraldo siegte in dem extrem spannenden Match mit 4:3 (11:4, 13:11, 7:11, 12:10, 14:16, 7:11, 11:9). In der anschließenden Partie – ein Sieg wäre noch nötig gewesen, um ins Hauptfeld zu gelangen – musste der junge Portugiese allerdings ein 2:4 gegen den südkoreanischen Ex-Jugendweltmeister Jang Woojin quittieren, der einst selbst dem Liebherr Masters College angehörte.
Man sollte noch erläuternd hinzufügen, dass die Super Series im Jahr 2015 mit Modifizierungen in Qualifikation und Hauptfeld ausgetragen wird. Statt wie bisher in Gruppenspielen, die mindestens zwei Vorrundeneinzel garantierten, wird die Qualifikation nun von Beginn an im K.-O.-System ausgespielt, solange bis 16 Athleten ermittelt sind, die das auf 32 Spieler reduzierte Hauptfeld mit nur noch 16 Gesetzten komplettieren.