Japan ist unbestreitbar eine der Tischtennis-Weltmächte, gemeinsam mit Deutschland, Südkorea, Singapur, Hongkong und natürlich dem Giganten China.
Besonders faszinierend ist die Armada junger und jüngster Spieler aus dem Land der aufgehenden Sonne, die auf der World Tour zu bestaunen ist – darunter auch immer wieder hierzulande fast unbekannte 13- bis 18-Jährige, die teilweise weit kommen und nicht selten Tischtennis-Promis aus den Wettbewerben kegeln.
Was das A-Nationalteam der Herren betrifft, ist Deutschland einen Tick voraus, bei den Damen mag man annähernd gleichauf liegen – auch wenn eine Ishikawa oder Fukuhara sicher einen Tick stärker sind als Han und Shan -, doch was den ambitionierten Nachwuchs betrifft, ist Japan dem deutschen Tischtennissport um mehr als nur eine Nasenlänge voraus.
Derzeit bereiten sich die Japaner bereits auf die Asienspiele in Incheon City unweit von Südkoreas Hauptstadt Seoul vor. Zwar sind es noch zehn Wochen bis zum Beginn des Events, das vom 19. September bis 4. Oktober stattfinden wird, doch der Fokus liegt bereits darauf.
Das Aufgebot wurde inzwischen vom japanischen Verband benannt, der Wert darauf legte, seiner Tischtennis-Philosophie entsprechend, die beiden Fünfer-Kader nicht nur mit weltbekannten Topspielern, sondern auch mit dem einen oder anderen vielversprechenden Talent zu bestücken.
Bei den Herren wurden Jun Mizutani, Seiya Kishikawa, Kenta Matsudaira und Koki Niwa nominiert, aber auch der 17-jährige Defensivkünstler Yuto Muramatsu (Weltrangliste Platz 71). Der Gewinner des World Junior Circuit 2013 stand übrigens vor einigen Monaten bereits im Fokus eines deutschen Bundesligisten – zu einer Verpflichtung kam es jedoch nicht.
Bei den Damen fiel die Wahl des Verbandes und seines Trainerstabes auf Ai Fukuhara, Kasumi Ishikawa, Sayaka Hirano, Misako Wakamiya und die erst 13-jährige Miu Hirano.
Doch das in den letzten Monaten auf der World Tour omnipräsente Tischtennis-Wunderkind ist längst kein „Nobody“ mehr und auf der Weltrangliste bereits auf Platz 30 angekommen.
Dem deutschen Publikum ist Miu in besonders guter Erinnerung, gewann sie doch an der Seite der gleichaltrigen Mima Ito den Doppel-Titel bei den German Open 2014 in Magdeburg – damit waren die beiden die jüngsten World-Tour-Siegerinnen aller Zeiten.
Der japanische Verband erläuterte die Nominierung des Teenagers: „Eigentlich war es Miu Hiranos Ziel, bei den World Junior Championships in November und den Asian Junior Championships Ende des Jahres zu starten und dort Medaillen zu holen. Da sie aber auf einem sehr hohen Wettkampf-Level steht und zudem sehr engagiert trainiert, haben wir uns entschieden, sie in den Kader für die Asienspiele aufzunehmen.“
Man darf gespannt sein, ob Japans Talente Yuto Muramatsu und Miu Hirano bereits so weit sind, dass sie in Incheon City für Furore sorgen können – ausgeschlossen ist dies ganz und gar nicht.