Beim Zweitliga-Senkrechtstarter der Saison 2013/14, dem unterfränkischen TSV Bad Königshofen, hat man beste Erfahrungen mit routinierten Spielern aus Tschechien gemacht. Richard Vyborny schlug wie eine Granate ein und führte die jungen Spieler zum 3. Platz in ihrer ersten Saison im – damals noch zweigleisigen – Unterhaus. Nun wird die Liga eingleisig und im Niveau noch einen Tick besser sein. Aus diesem Grund zögerte man nicht lange, als sich kurz vor Wechselschluss die Chance auftat, das TSV-Quartett zum Quintett zu machen.
Marek Klasek (Foto: Margret Nündel), Bundesligafans aus Grenzauer und Jülicher Zeiten ein Begriff, verstärkt den TSV.
Der 39-jährige Tscheche , verheiratet und Vater von zwei Söhnen, hat als Fünfjähriger mit dem Tischtennissport begonnen und war in sämtlichen Jugendaltersklassen auch international erfolgreich. Danach spielte er zehn Jahre lang in der tschechischen Herren-Nationalmannschaft.
Seine größten Erfolge waren Platz fünf bei der Mannschafts-WM in Bremen, zwei Bronzemedaillen bei Mannschafts-Europameisterschaften sowie ein zweiter Platz in der European Champions League und eine deutsche Vizemeistermeisterschaft mit der Mannschaft des TTC Zugbrücke Grenzau.
Auf der Liste der von ihm besiegten Gegner stehen Tischtennis-Ikonen wie Waldner, Karlsson, Saive, Kreanga, Crisan, Wang Hao, Li Ching, Leung und Chuang. Seit zwei Jahren ist Klasek zudem als Schüler-Nachwuchstrainer für den tschechischen Verband tätig.
Bad Königshofen geht mit Kilian Ort, Joao Geraldo, Richard Vyborny, Christoph Schüller und Marek Klasek in das erste Jahr der eingleisigen 2. Liga. „Noch so ein Jahr ohne Ersatzmann, in dem nichts passieren oder dazwischen kommen darf wie in der letzten Saison, dieses Risiko wollten wir nicht eingehen“, begründet Manager Andy Albert die Verpflichtung des namhaften Tischtennisprofis. „Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen, mit fünf Spielern aufzulaufen, was die Sache nicht nur risikofreier macht, sondern sogar taktische Möglichkeiten, zum Beispiel für die Doppel, ermöglicht.“
Da die Youngster Kilian Ort und Joao Geraldo eine ganze Serie internationaler Turnierverpflichtungen vor der Brust haben, ist das Ausfallrisiko durch die Verpflichtung des Routiniers aus der Tschechischen Republik deutlich gemindert. Klasek soll als eine Art Spielertrainer fungieren. Albert: „Auf der Suche nach einem spielstarken und erfahrenen Betreuer in der Coaching-Zone, auch da waren wir bisher nicht nur unter-, sondern überhaupt nicht besetzt, sind wir nicht zufällig wieder im Nachbarland Tschechien fündig geworden. Mit Marek Klasek, einem Freund von Richard Vyborny, konnten wir einen weiteren international erfahrenen Spieler verpflichten, der zudem zusammen mit dem Leitwolf der Mannschaft anreisen kann.“
Der muskulöse Angriffsspieler hat trotz reifen Alters kaum etwas verlernt. In der letzten Saison spielte er in seinem Heimatland für KST Robot Metalfin Hustopece in der „Extraliga“ und erreichte mit seiner Mannschaft den vierten Platz und damit die Play-off-Runde. Klasek erspielte eine 21:15-Bilanz. Er musste sich kurzfristig auf die Suche nach einem neuen Klub begeben, weil Metalfin, finanziell angeschlagen, den Vertrag mit dem Ex-Nationalspieler nicht verlängern konnte.