Mit dem 22-jährigen Ricardo Walther von Borussia Düsseldorf, dessen Vertrag beim Rekordmeister nicht verlängert wurde, konnte Bundesligist TTC Hagen seinen ersten Neuzugang für die Saison 2014/15 offiziell präsentieren.
Dass das Mitglied des DTTB-B-Kaders zur „Borussia-Filiale“ nach Westfalen wechseln würde, war indes schon länger weit mehr als nur ein Gerücht und kommt nicht im Mindesten überraschend. Walther hat im Übrigen als 16-Jähriger schon einmal in Hagen in der zweiten Liga aufgeschlagen – so gesehen ist es ein Schritt „back to the roots“.
In Düsseldorf war es für ihn angesichts der Konkurrenz von Boll, Baum, Achanta und zuletzt auch wieder Süß schwierig, Einsätze in der TTBL zu bekommen. Das wäre kommende Saison nicht einfacher geworden, da dann Franziska und Gionis für Baum und Süß an Bord sind.
Dennoch kann der junge Rechtshänder eine ganz ordentliche Saisonbilanz im Oberhaus vorweisen (3:4). Die Tendenz zeigt nach oben, in der Rückrunde gewann er nämlich alle drei Matches, zu denen er in die Box durfte. In Hagen darf sich Walther nun in allen Partien beweisen und ist nicht länger nur „Notnagel“.
Dass er etwas kann, bewies er zum Beispiel im Februar bei den World Tour-Turnieren am Persischen Golf, wo er serienweise „ranghöheren“ Spielern das Nachsehen gab. Folgerichtig durfte er sich im März mit Weltranglistenplatz 100 über die bisher höchste Notierung seiner Karriere freuen. Im Mai-Ranking der ITTF nimmt er Position 113 ein.
In Hagen hat Walther noch viele Freunde. „Wir freuen uns auf Ric“ hört man zurzeit überall im Umfeld des hochklassigen Tischtennisklubs. Dem Neuzugang selbst geht es ähnlich: „Ich kenne die Leute dort alle noch von damals.“ Der Wechsel war für den gebürtigen Brühler alternativlos: „Ich habe in den zwei Jahren in Düsseldorf viel gelernt, aber leider nicht viel gespielt und wollte unbedingt bei einem Bundesligisten Stammspieler werden.“
Damit steht die Mannschaft des TTC Hagen erst zu zwei Dritteln. Walther gesellt sich zu Ovidiu Ionescu, während Jonathan Groth (Grenzau) und Maharu Yoshimura (zurück nach Japan) den Verein verlassen. Man darf gespannt sein, wer der Dritte im Bunde sein wird. Spekuliert wird bereits heftig. Auf jeden Fall muss sich die Truppe aus dem Ruhrgebiet erneut auf einen harten Kampf um den Klassenerhalt gefasst machen.
