Unter Leitung von Cheftrainer Liu Guoliang hat sich Chinas Herren-Nationalmannschaft inzwischen komplett im Trainingszentrum in Xiamen eingefunden. In der Küstenstadt im Südosten des Landes bereitet man sich – abgeschlossen von der Außenwelt – auf die Mannschafts-WM vom 28.04. bis 05.05. in Tokio vor.
Das Ziel ist natürlich die Titelverteidigung, Liu betont aber auch die Bedeutung dieses intensiven 40-Tage-Trainings-Camps für die Olympiade 2016 in Rio.
Am Montag (10. März) ging es los, am 17. April wird das Trainingslager beendet sein. Nach Aussage des weltberühmten Chefcoachs geht es momentan in den Einheiten an erster Stelle darum, sich zielgerichtet auf das Event in Tokio zu fokussieren und die Titelkämpfe mit Willensstärke, aber relaxed und mit freiem Kopf in Angriff zu nehmen.
Liu räumte ein, dass sich seine Nationalspieler nach Olympia 2012 ein wenig nachlässig gezeigt hätten, so dass das geschlossene Trainingslager besonders wichtig sei, um dem Team die richtige Einstellung zu vermitteln und die nötigen Impulse zu geben.
Der Cheftrainer begreift die extrem dominante Stellung Chinas im Welttischtennis mit sechs Mannschafts-WM-Titeln in Folge als Verpflichtung und Herausforderung zugleich. Der siebte soll folgen und darauf wird nun spielerisch und mental in einer Zielstrebigkeit hingearbeitet, wie wir sie in Europa kaum kennen.
Liu Guoliang hofft auch, dass sich in Xiamen ein Führungsspieler herauskristallisiert, der dem Olympiateam für 2016 wichtige Impulse gibt. Noch hat er seinen Favoriten nicht gefunden. Dass der 17-jährige Fan Zhendong, kometenhafter Aufsteiger des Jahres 2013 und inzwischen Weltranglistendritter, für diese Rolle bereits in Frage kommt, ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass Liu auf einen erfahreneren „Leitwolf“ spekuliert, der junge Spieler wie Fan führen kann.