Der ehemalige Bundesliga-Dino TTC indeland Jülich wurde vor der Saison als Meisterschaftsmitfavorit gehandelt. Doch der Saisonbeginn verlief bescheiden. Spitzenspieler Hunor Szöcs stand zwei Spiele nicht zu Verfügung und es setzte zwei deftige Niederlagen (2:6 gegen Herne, 1:6 gegen Bergneustadt).
Die Nummer eins kehrte aus Rumänien zurück, es folgten noch zwei knappe Siege (jeweils 6:4 in Xanten und gegen Ober-Erlenbach), dann war die Truppe aus der westlichen Grenzregion richtig in der Runde angekommen und feierte nur noch klare Siege, den letzten am Samstag mit 6:2 gegen den SV Brackwede.
Man hat mittlerweile zehnmal in Folge gewonnen und entpuppt sich immer mehr als echter Rivale des designierten TTBL-Aufsteigers Bergneustadt.
Auch wenn die „Schwalben“ nach menschlichem Ermessen fast schon durch sind, da sie mit 22:0 Zählern nach wie vor unbesiegt sind und selbst im Fall einer Niederlage am Sonntag im absoluten Topspiel gegen die „indeländer“ (14:00 Uhr, Schwalbe Arena, Gummersbach) kein anderer Ligakonkurrent in Sicht ist, der Duda & Co. besiegen könnte. Gewinnt Jülich nicht in der Höhle des Löwen nicht, war es das ohnehin schon in Sachen Meisterschaft.
Dennoch ist die Serie des TTC imponierend, dessen Team inzwischen äußerst konstant auftritt und sich ohne den verpatzten Start wohl in einem völlig offenen Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bergneustadt befinden würde, beide weit über dem Rest der Liga thronend. Das Minimalziel, Qualifikation für die eingleisige 2. Liga, ist Mühlbach & Co. indes schon jetzt nur noch rein theoretisch zu nehmen.
Der Sieg gegen Brackwede – ohne die Nummer drei, den jungen Japaner Yoshihiro Ozawa zustande gekommen – war gewissermaßen das „Warmspielen“ für den Showdown gegen den Ligaprimus. Zwar unterlag Hunor Szöcs dem Tschechen Frantisek Placek – seine 16:3-Bilanz im vorderen Paarkreuz ist dennoch stark, ebenso das 14:4 von Führungsspieler Hermann Mühlbach, der allerdings erst seit Rückrundenbeginn an Brett zwei aufläuft. Ozawa ist mit 9:3 notiert. Nur der Ukrainer Dmytrc Pysar, letzte Spielzeit einer der größten Jülicher Aktivposten, spielt bisher eine bescheidene Saison (5:11) und ist inzwischen nur noch die Nummer vier. Jülich verfügt ferner über zwei bärenstarke Doppel: Mühlbach/Ozawa (9:1) und Pysar/Szöcs (7:2) sind nur ganz schwer zu besiegen.
Ein spannendes Topspiel zweier vermutlich gleichwertiger Mannschaften ist zu erwarten, ein echtes Zweitliga-Highlight steht am Sonntag im Fokus der Tischtennisszene.