Mit einer stattlichen Million Dollar insgesamt sind die diesjährigen World Tour Grand Finals dotiert, die von Donnerstag bis Sonntag in Dubai stattfinden.
Einer hatte sich besonders viel vorgenommen, nämlich Dimitrij Ovtcharov. Doch der Weltranglistensechste konnte auch im sechsten Anlauf bei den Grand Finals nichts reißen. Das „Grand-Finals-Trauma“ des amtierenden Europameisters setzte sich also fort.
Ein reichlich nervös wirkender „Dima“, der beim großen Final-Showdown der World Tour bislang immer nur Niederlagen kassiert hat, unterlag am Donnerstag im Achtelfinale dem Südkoreaner Kim Minseok (Weltrangliste Platz 29) mit 8:11, 9:11, 11:6, 3:11, 11:5, 11:2 und 9:11. Kim trifft nun auf den japanischen Defensivstrategen Masato Shiono.
Der für seinen ausgeprägten Ehrgeiz bekannte Ovtcharov suchte anschließend die Schuld weniger bei sich selbst als bei vermeintlich widrigen Umständen: „Ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren. Um den Tisch herum war soviel Unruhe, es waren sogar dauernd die Geräusche aus der Trainingshalle zu hören. Das hat mich total aus dem Rhythmus gebracht.“
Weniger problematisch waren die Gegebenheiten für Patrick Franziska (WRL 48), der im U21-Wettbewerb das Halbfinale erreicht hat. Zwar unterlag der hochgewachsene Hesse in seinem ersten Gruppenmatch gegen Wu Zhikang (Singapur, WRL 128), ließ dann jedoch zwei Siege folgen – unter anderem in sechs Sätzen gegen den bis dahin ungeschlagenen Ochsenhausener Simon Gauzy (WRL 80), der als Gruppensieger ebenfalls ins Semifinale einzog. Franziska: „Ich habe mich in den Spielen gegen Hung und Gauzy zweimal aus 1:2-Rückstanden noch befreien können und den Kopf selbständig aus der Schlinge gezogen. Ich habe heute nicht schlecht gespielt, aber es geht schon noch ein ganzes Stück besser.“
Der Odenwälder hat mit Frickenhausens Japaner Masataka Morizono (WRL 76), der eigentlich längst zu stark für die 2. Bundesliga ist, am Freitag einen schwierigen Gegner vor der Brust. Der kleine, wendige Asiate, der überdies sehr emotional am Tisch agiert, wird nicht leicht zu besiegen sein.
Enttäuschung dagegen bei Petrissa Solja: Die 19-jährige Doppel-Europameisterin (WRL 49) begann bei ihrem Grand-Final-Debüt zwar verheißungsvoll und schlug zum Auftakt die Weltranglisten-23. Yang Haeun (Südkorea), doch dann folgten zwei bittere Niederlagen. Mit 1:4 zog „Peti“ gegen Lee Ho Ching (Hongkong, WRL 21) sowie mit 0:4 gegen die Japanerin Yui Hamamoto (WRL 77) den Kürzeren, was das frühzeitige Aus für die Pfälzerin in Diensten von Linz AG Froschberg bedeutete.
Seitens des DTTB sind ferner Zhenqi Barthel und Shan Xiaona im Doppel am Start, die allerdings erst am Samstag im Viertelfinale ins Turnier einsteigen.
Ergebnisse vom Donnerstag
U21 Damen, Gruppe 2
Petrissa Solja GER – Yang Haeun KOR 4:3 (10,-8,-7,7,5,-7,6)
Petrissa Solja GER – Lee Ho Ching HKG 1:4 (-6,-8,10,-4,-8)
Petrissa Solja GER – Yui Hamamoto JPN 0:4 (-7,-9,-5,-9)
Endstand: 1. Yang KOR 2:1, 2. Hamamoto JPN 2:1, 3. Lee HKG 1:2, 4. Solja GER 1:2
U21 Herren, Gruppe 2
Patrick Franziska GER – Wu Zhikang SIN 2:4 (-7,10,-7,7,-8,-8)
Patrick Franziska GER – Hung Tzu-Hsiang TPE 4:2 (8-4,9,-10,4,6,8)
Patrick Franziska GER – Simon Gauzy FRA 4:2 (-11,7,-8,8,5,13)
Endstand: 1. Gauzy FRA 2:1 (6:4), 2. Franziska GER 2:1 (6:6), 3. Wu SIN 2:1 (4:6), 4. Hung TPE 0:3
Herren-Einzel, Achtelfinale
Dimitrij Ovtcharov GER – Kim Min Seok KOR 3:4 (-8,-9,6,-3,5,2,-9)
Spiele am Freitag
U21 Herren, Halbfinale
Patrick Franziska GER – Masataki Morizono JPN 7:30 Uhr
Chen Feng SIN – Simon Gauzy FRA 7:30 Uhr
U21 Herren, Finale
17:30 Uhr
Spiele am Samstag
Damen-Doppel, Viertelfinale
Zhenqi Barthel/Shan Xiaona GER – Feng Tianwei/Yu Mengyu SIN 9:15 Uhr
