Fr, 29. November 2024
spot_img
StartNews-ArchivDEUTSCHE POKALMEISTERSCHAFT DER DAMEN: berlin eastside souverän

DEUTSCHE POKALMEISTERSCHAFT DER DAMEN: berlin eastside souverän

In Baiersbronn blieben Überraschungen komplett aus. Die Damen des ttc berlin eastside sind Deutscher Pokalmeister 2013/14 und holten sich den Titel vor 350 Zuschauern in der Murgtalhalle souverän.

Auch Herausforderer TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – in der Bundesliga mit zwei Punkten Rückstand noch auf Tuchfühlung – musste im Finale die Überlegenheit des aktuellen Champions-League-Halbfinalisten anerkennen. 3:1 hieß es nach 140  Minuten für den großen Meisterschaftsfavoriten. Fünf Sätze gingen an Bingen. 

Lediglich die 46-jährige Ding Yaping konnte das Niveau der Hauptstädterinnen mitgehen, Hana Matelova und Britt Eerland gaben zwar ihr Bestes, können aber – obwohl sie in der Bundesliga sehr erfolgreich spielen – derzeit kaum eine Berlinerin schlagen, sofern diese in Normalform agiert.

Ding brachte den Außenseiter zwar durch ein 3:2 über Georgina Pota in Führung, doch Shan Xiaona glich postwendend gegen Matelova aus. Defensivkünstlerin Irene Ivancan ließ gegen die Holländerin Eerland nichts anbrennen und Shan vollendete das Pokal-Meisterstück von eastside durch ein letztlich ungefährdetes 3:1 gegen Ding.

Im Halbfinale hatten sich Silbereisen & Co. mit 3:1 gegen den SV Böblingen durchgesetzt, bei dem mit Qianhong Gotsch ebenfalls nur eine Spielerin die Schlagzahl des Gegners erreichte. Beim 3:0 über Pota spielte die 45-jährige Defensiv-Dauerbrennerin grandios, musste jedoch später – die Parallele zum Endspiel – Penholder-Ass Shan zum Sieg gratulieren. Die übrigen Spielerinnen der Schwaben, Anja Schuh und Alexandra Urban, waren auf diesem Niveau überfordert. Ohne die verletzte Xu Yanhua war definitiv nicht mehr drin.

Ebensowenig kam der Bingener 3:1-Sieg gegen den TV Busenbach in der Vorschlussrunde überraschend. Jessica Göbel sorgte für den Ehrenpunkt durch ein 3:2 gegen Dana Cechova, Tanja Krämer verlor gegen Ding Yaping nur knapp – nach 1:0-Satzführung musste sie in den Durchgängen zwei und drei ein 13:15 und 12:14 hinnehmen. Theresa Kraft konnte gegen Matelova nichts ausrichten, Göbel ging gegen Ding nach mit 17:15 gewonnenem erstem Satz die Puste aus.

Wichtig war, dass das deutsche Damen-Tischtennis nach 29-jähriger Abstinenz – 1984/1985 stand der ATSV Saarbrücken zuletzt oben auf dem Treppchenendlich wieder eine nationale Pokalsiegerin küren konnte. Solch ein Wettbewerb ist imagebildend und alternativlos. In der Damen-Bundesliga wird – bis auf ganz wenige Ausnahmen – auf hohem Niveau gespielt, da muss man sich auch im Pokal-Wettbewerb präsentieren. Natürlich sollte der Zuschauerzuspruch noch wachsen, 350 Besucher bei einem Final Four sind nicht gerade begeisternd. Doch der erste Schritt zu mehr Popularität ist getan. Gut so!

Kristin Silbereisen: „Das war ein klasse Finale, gerade für die Zuschauer. Den Druck bin ich ja schon aus Kroppacher Zeiten gewöhnt. Aber eine Last fällt schon ab. Wir wollten vor der Saison aus drei Wettbewerben mindestens zwei Titel holen. Der Pokalsieg gibt jetzt ein bisschen Sicherheit.“

Bingens Vorsitzender Joachim Lautebach: „Wir wollten in das Pokalfinale einziehen. Das haben wir geschafft, von daher sind wir zufrieden. Die Partie gegen Busenbach war ja schon auf Messers Schneide. Berlin ist halt unheimlich ausgeglichen und Shan hat heute überragend gespielt.“

Finale
TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – ttc berlin eastside 1:3

Ding Yaping – Georgina Pota 3:2 (-8,7,-6,6,6)
Hana Matelova – Shan Xiaona 1:3 (9,-7,-7,-4)
Britt Eerland – Irene Ivancan 0:3 (-8,-5,-7)
Ding Yaping – Shan Xiaona 1:3 (-6,-7,6,-9)

Halbfinale
ttc berlin eastside – SV Böblingen 3:1

Shan Xiaona – Anja Schuh 3:0 (4,6,6)
Georgina Pota – Qianhong Gotsch 0:3 (-6,-6,-9)
Kristin Silbereisen – Alexandra Urban 3:0 (9,6,1)
Shan Xiaona – Qianhong Gotsch 3:0 (10,6,8)

TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – TV Busenbach 3:1
Ding Yaping – Tanja Krämer 3:1 (-7,13,12,2)
Dana Cechova – Jessica Göbel 2:3 (4,4,-6,-8,-4)
Hana Matelova – Theresa Kraft 3:0 (5,8,7)
Ding Yaping – Jessica Göbel 3:1 (-15,4,7,5)

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read