Vor knapp 3.000 Zuschauern in der Porsche-Arena ereignete sich am ersten Tag des großen Liebherr Pokal-Finales nicht allzu viel Unerwartetes.
Die klaren Siege von Düsseldorf (gegen Mühlhausen), Grenzau (gegen Hagen) und Fulda-Maberzell (gegen Bergneustadt) waren erwartet worden, auch wenn Schwalbe-Nachwuchs-Ass Benedikt Duda sensationell Wang Xi in die Knie zwang.
Eng ging es beim Beinahe-Derby zwischen Frickenhausen und Ochsenhausen zu, das die Oberschwaben dank der geschlosseneren Mannschaftsleistung ein wenig überraschend gewannen.
TTC matec Frickenhausen – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3
Guter Auftakt für die zuletzt so vom Verletzungspech gebeutelte Mannschaft der TTF Liebherr Ochsenhausen beim Liebherr Pokal-Finale in der Stuttgarter Porsche-Arena. Es gelang ein nur von wenigen erwartete 3:2-Sieg gegen den alten Rivalen Frickenhausen, derzeitiger Tabellenzweiter der Bundesliga, dank einer starken Mannschaftsleistung – jeder Spieler steuerte einen Punkt zum Gesamterfolg bei. Ein gewohnt starker Koki Niwa reichte dem „Tälesklub“ nicht, da seine Mitspieler leer ausgingen. Dumm gelaufen, besonders bei Wang Yang, dessen Belag als zu dick getestet wurde und der – als Vollprofi! – nicht einmal einen Ersatzschläger parat hatte und mit Holz und Belägen von Mitspielern antreten musste. Es geht heftig weiter für die TTF, die im Halbfinale auf den aktuellen TTBL-Spitzenreiter TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell trifft, der sich gegen Zweitliga-Tabellenführer Bergneustadt durchsetzte.
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Simon Gauzy: „Es war ein unglaubliches hartes Match. In den letzten Wochen habe ich in der Liga viele Spiele verloren, so dass der Druck für mich schon sehr hoch war. Ich freue mich, dass ich mein zweites Match gewinnen konnte und die Mannschaft es gepackt hat.“
Cheftrainer Dubravko Skoric: „Ich war mit unserer heutigen Leistung zufrieden. Zum Halbfinale: Fulda hat eine starke Mannschaft. In der Liga konnten wir sie dennoch schlagen. Ich schätze unsere Chancen 50:50 ein.“
Präsident Kristijan Pejinovic: „Das war eine solide Mannschaftsleistung von uns, außerdem hatten wir heute endlich auch mal das nötige Quäntchen Glück.“
TTC-Manager Jürgen „Max“ Veith: „Wir haben uns heute selbst geschlagen. Die Schiedsrichter waren bei der Messung sehr kleinlich. Aber man muss auch über Wang den Kopf schütteln, mit einem Schläger zu einem solchen Turnier anzureisen, das geht gar nicht.“
Koki Niwa – Simon Gauzy 3:0 (9,8,8)
Wang Yang – Ryu Seung Min 0:3 (-6,-10,-4)
Steffen Mengel – Liam Pitchford 0:3 (-6,-7, -5)
Koki Niwa – Ryu Seung Min 3:1 (-7,7, 13, 6)
Wang Yang – Simon Gauzy 2:3 (-3, 8, -4, 6, -9)
TTC Hagen – TTC Zugbrücke Grenzau 0:3
Vor knapp 3.000 Zuschauern zeigten sich Andrej Gacina, Masaki Yoshida und Lubomir Jancarik der Truppe von Aufsteiger Hagen eindeutig überlegen. Damit hat das Team aus dem Westerwald von den letzten neun Pflichtspielen acht gewonnen – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Lubomir Jancarik konnte gegen Ovidiu Ionescu erfolgreich Revanche nehmen für seine Punktspielniederlage. Auch Spitzenspieler Andrej Gacina (3:1 gegen Yoshimura) und Masaki Yoshida (3:0 gegen Groth) gerieten nie ernstlich in Gefahr. Im Halbfinale am Sonntagmittag wartet nun Rekordmeister Düsseldorf, der gegen Aufsteiger Mühlhausen beim 3:0 nichts anbrennen ließ. Eine fraglos schwere Aufgabe, jedoch nicht unlösbar, wie sich vor 14 Tagen in der Bundesliga gezeigt hat, wo Gacina & Co. mit 3:2 die Oberhand behielten
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TTC-Präsident Manfred Gstettner: „Das war ein souveräner Auftritt unserer Mannschaft. Hagen hat in dieser Saison ja schon Düsseldorf und Ochsenhausen geschlagen. Doch unser Sieg war nie in Gefahr. Natürlich wird es im Halbfinale gegen Düsseldorf schwer, doch sehe ich uns nicht als eindeutigen Außenseiter. Vor zwei Wochen haben wir in der Liga noch gegen sie gewonnen. Wir wissen also, wie wir die Borussia schlagen können. Ich denke, sie werden gewarnt sein.“
TTC-Spielertrainer Tomas Pavelka: „Wir sind froh, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Wir haben uns lange auf diesen Tag vorbereitet und uns mit einer guten Leistung selbst belohnt.“
Hagens Spielertrainer Andreas Fejer-Konnerth: „Ich gratuliere Grenzau zum Einzug ins Halbfinale. Sie waren heute die bessere Mannschaft mit der besseren Einstellung.“
Andrej Gacina – Maharu Yoshimura 3:1 (-8, 8, 4, 7)
Masaki Yoshida – Jonathan Groth 3:0 (10,8,7)
Lubomir Jancarik – Ovidiu Ionecsu 3:1 (5, 7,-9,5)
Borussia Düsseldorf – Post SV Mühlhausen 3:0
Der Titelverteidiger startete hoch konzentriert und voll fokussiert ins Rennen um den begehrten Cup. Dem Aufsteiger aus Thüringen blieb nicht ein einziger Satzgewinn vergönnt. Einigermaßen knapp verlief es noch im Auftakteinzel, in dem Patrick Baum den zweiten Satz gegen Bohumil Vozicky erst in der Verlängerung für sich entschied. Nun muss man sehen, wie sich die Rheinländer gegen stärkere Gegner schlagen, etwa den Tabellenvierten Grenzau im Halbfinale.
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Timo Boll: „Wir haben uns vorgenommen, die verkorkste Hinrunde einfach aus dem Gedächtnis zu löschen. Wir haben Weihnachten durchtrainiert und ich habe das Gefühl, dass wir besser drauf sind als noch in den letzten Wochen und Monaten. Vor zwei Wochen haben wir in der Liga noch gegen Grenzau verloren. Ich denke, es wird ein offenes Spiel, in dem wir uns noch einmal werden steigern müssen.“
Mühlhausens Trainer Alexander Schieke: „Ich hätte unseren Anhängern gerne noch ein bisschen mehr gezeigt. Aber es ist keine Schande, mit diesem Ergebnis gegen die herausragende Mannschaft in Deutschland zu verlieren.“
Patrick Baum – Bohumil Vozicky 3:0 (8,10,5)
Timo Boll – Matiss Burgis 3:0 (5, 3, 7)
Sharat Kamal Achanta – Michal Bardon 3:0 (10, 6, 9)
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1
Die Osthessen, souveräner Spitzenreiter der TTBL, hatten gegen den hoch motivierten Aufstiegsaspiranten durchaus zu kämpfen. Besonders Benedikt Duda bewies mit seinem Sieg gegen Bundesliga-Ass Wang Xi, dass er nächste Saison zu einer Bereicherung für das Oberhaus werden könnte. Doch die Maberzeller stehen im Halbfinale – das ist es, was letztlich zählt. Und sie sind heiß auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Allerdings müssen sie dazu mit Ochsenhausen in der Runde der besten Vier einen starken Gegner aus dem Weg räumen.
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Patrick Franziska: „Unser Sieg war verdient, auch wenn Bergneustadt gut gespielt hat. In der Liga haben wir das einzige Spiel gegen Ochsenhausen verloren. Ryu Seung Min spielt unheimlich stark gegen Abwehr. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals gegen einen Abwehrspieler verloren hat. Es wird also morgen auch auf die richtige Aufstellung ankommen. Ich hoffe, dass wir die Aufstellung treffen.“
Bendedikt Duda: „Das Spiel gegen Wang Xi war der Wahnsinn. Ich spiele relativ gut gegen Abwehr und habe mir auch heute was ausgerechnet. Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass für uns jeder Satz gegen Fulda ein Riesenerfolg ist. Am Ende waren es drei, und die sogar noch in einem Spiel. Wahnsinn.“
Patrick Franziska – Frane Tomislav Kojic 3:0 (7, 5,7)
Wang Xi – Benedikt Duda 2:3 (-8,7,-9, 3, -10)
Ruwen Filus – Jakub Dyjas 3:0 (7,4,7)
Wang Xi – Frane Tomislav Kojic 3:0 (8, 5, 6)
Viertelfinale (Samstag, 28.12.)
Spiel |
Tisch |
Zeit |
Verein |
– |
Verein |
1 |
1 |
14:30 |
TTC Hagen |
– |
TTC Zugbrücke Grenzau 0:3 |
2 |
2 |
14:30 |
TTC matec Frickenhausen |
– |
TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3 |
3 |
1 |
17:00 |
Borussia Düsseldorf |
– |
Post SV Mühlhausen 3:0 |
4 |
2 |
17:00 |
TTC RS Fulda-Maberzell |
– |
TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1 |
Halbfinale (Sonntag, 29.12.)
TTC Zugbrücke Grenzau – Borussia Düsseldorf (13:00 Uhr)
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (13:00 Uhr)
Finale (Sonntag, 29.12.)
Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2 (15:30 Uhr)