Am Sonntag ist – einen Tag nach den Herren in Neu-Ulm – Pforzheim Schauplatz des Pokal Final Four der Damen. Wir stellen nunmehr die beiden Turnierfavoriten SV DJK Kolbermoor, vor einem Jahr in Berlin erfolgreich, und Ligaprimus ttc berlin eastside, die deutsche „Übermannschaft“ schlechthin, vor.
Am Start sind neben Kolbermoor und Berlin der derzeitige Bundesliga-Sechste TSV Langstadt sowie als absoluter Außenseiter und „Platzhirsch“ der TV Busenbach, der in der Liga um den Klassenerhalt kämpft. Alle vier haben am 15. September 2019 beim Qualifikationsturnier in Berlin ihre Vorrundengruppen gewonnen.
SV DJK Kolbermoor: Titelverteidiger will Chance beim Schopf packen
„Unser Ziel bleibt natürlich ein Titel“, lässt Kolbermoors Trainer Michael Fuchs keinen Zweifel aufkommen. Der Pokalverteidiger will – wie in der Vorsaison – auch 2019/20 einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen. Und in Pforzheim soll es gelingen.
Zwar äußert sich der ambitionierte Klub aus Oberbayern, in der Liga derzeit bloß die Nummer drei, nicht konkret zu der Frage, ob „Wunderwaffe“ Liu Jia zum Einsatz kommen wird, doch darf man getrost davon ausgehen. Ein Einsatz von Ex-Europameisterin „Susi“, die auch mit ihren 37 Jahren noch exzellentes Tischtennis spielt, würde die Chancen jedenfalls signifikant erhöhen. Aus Kolbermoor selbst erfährt man zur Aufstellung lediglich: „Wir werden mit fünf Spielerinnen vor Ort sein, wer in den Partien spielen wird, wird je nach Auslosung und Aufstellung der Gegner vor Ort entschieden“ (Michael Fuchs).
Natürlich hat der letztjährige Cupgewinner nicht nur eine Liu Jia anzubieten, sondern mit Leistungsträgerinnen wie Kristin Lang oder Lily Zhang sowie den Defensivspezialistinnen Ding Yaping und Svetlana Ganina auch weitere Spielerinnen im Kader, die man erst einmal schlagen muss – und dies gilt auch für Berlin.
ttc berlin eastside: Favorisierte Topstars vor dennoch hoher Hürde
Der ttc berlin eastside will nach 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 den sechsten nationalen Pokalsieg der Vereinsgeschichte, so dass das Jahr 2019, als Dauerrivale Kolbermoor die Trophäe jubelnd gen Himmel recken konnte – und das auch noch in der Hauptstadt – als einmaliger Ausrutscher betrachtet werden kann.
Shan Xiaona, Nina Mittelham, Yu Fu, Georgina Pota, Matilda Ekholm zählen zur internationalen Crème de la Crème und gehen als Favoritinnen ins Turnier – und müssen dennoch auf der Hut sein. Gerade Kolbermoor, zumal wenn Liu Jia zum Einsdatz kommt, muss man erst einmal schlagen. Auch wenn man bereits eindeutig auf Meisterschaftskurs ist und auch in Europas Königsklasse gute Chancen auf den ganz großen Wurf besitzt, könnte das Cup-Turnier für die Schützlinge von Trainerin Irina Palina eine harte Nuss werden.
„Wir werden alles versuchen, den Pokal zurück nach Berlin zu holen, allerdings wird das keine leichte Aufgabe“, sagt eastside-Präsident Alexander Teichmann. „Es ist ein top besetztes Pokalturnier. Durch die Dreier-Mannschaft und gegebenenfalls das Doppel am Ende sind alle Teams sehr gefährlich und schwer ausrechenbar. Jede Mannschaft hat mindestens eine Spielerin, die zwei Punkte machen kann. Wir werden mit der bestmöglichen Mannschaft anreisen, unser Bestes geben und hoffen, dass es am Ende für den Sieg reicht.“
Austragungsort und Zeitplan
In der Pforzheimer Bertha-Benz-Halle (Kiehnlestrasse 25, 75172 Pforzheim) steigt am Sonntag das erste große nationale Damen-Event des neuen Jahres. Veranstaltet wird das Turnier vom Deutschen Tischtennis-Bund, Durchführer ist der TTC Stein.
Am Samstag ab 17 Uhr werden die vier Teams erstmals in der Bertha-Benz-Halle trainieren, ab 19.45 Uhr findet dort auch das gemeinsame Abendessen statt. Zudem werden die Halbfinal-Begegnungen ausgelost.
Am Sonntag ist es dann endgültig vorbei mit dem geselligen Miteinander. Dann geht es um alles oder nichts. Um 11 Uhr wird das Final Four eröffnet, anschließend werden die Halbfinals ausgetragen. Das Finale wird eine Stunde nach Ende des länger dauernden Halbfinals beginnen, jedoch nicht vor 14.30 Uhr.
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher