Zum Abschluss des fünften Spieltags hat es auch die Mannschaft von TTF Liebherr Ochsenhausen erwischt, die ihre erste Saison-Niederlage in der TTBL quittieren musste. Ohne den verletzten Kirill Skachkov unterlag der bis dahin verlustpunktfreie Spitzenreiter dem baden-württembergischen Rivalen TTC matec Frickenhausen in Biberach mit 2:3.
Durch diese Niederlage fielen die Oberschwaben auf den dritten Tabellenplatz zurück, punktgleich mit Bremen und Fulda auf den Rängen eins und zwei (alle 8:2). Mit zwei Zählern Rückstand folgt Frickenhausen auf Rang vier.
Mehr als 900 Zuschauer in Biberach sahen eine unterhaltsame Partie von fast drei Stunden, die über weite Strecken auf ansehnlichem Niveau geführt wurde. Frickenhausens Weltranglistenzwölfter Koki Niwa, der nun eine 9:0-Bilanz aufweist, war einfach nicht zu schlagen, weder vom 20-jährigen TTF-Briten Liam Pitchford (0:3) noch von dessen ein Jahr jüngerem französischem Teamkollegen Simon Gauzy (1:3).
Eigentlich hatte es gut begonnen für den Gastgeber. Zwei Tage nach seinem 19. Geburtstag überzeugte Simon Gauzy gegen den amtierenden deutschen Einzelmeister Steffen Mengel und ließ diesem nach verlorenem erstem Satz keine echte Chance mehr.
Es folgte Pitchfords eingeplante Niederlage gegen Niwa. Der von Cheftrainer Dubravko Skoric aus taktischen Gründen als Dreier aufgestellte Ex-Olympiasieger Ryu Seung Min erfüllte gegen Defensivkünstler Wang Yang die Erwartungen und hatte in den Sätzen zwei bis vier das Heft fest in der Hand.
Dass Simon Gauzy den dritten Punkt gegen Niwa eher nicht einfahren würde, lag im Rahmen der Erwartungen. Gauzy unterlag in vier Sätzen und musste damit seine erste Niederlage im TTF-Dress überhaupt hinnehmen. Nun konzentrierten sich die Ochsenhausener Erwartungen auf Pitchford, doch der blieb in diesem so wichtigen Match unter seinen Möglichkeiten und agierte recht nervös. Zudem kam er mit den Aufschlägen des „Siegerländer Riesen“ nie wirklich klar und monierte, diese zu spät sehen zu können. Am Ende blieb Pitchford beim 8:11, 8:11 und 5:11 chancenlos und die erste Niederlage des Vizemeisters war perfekt.
Doch in Ochsenhausen lässt man sich deswegen keine grauen Haare wachsen und freut sich auf das große „Rainer Ihle Memorial Match“ gegen Boll & Co. am kommenden Sonntag in Bamberg. Der Klub aus dem Neuffener Tal hat mit Aufsteiger TTC Hagen in der Sporthalle auf dem Berg eine ungleich leichtere Aufgabe vor der Brust.
Ein weitere Aspekt, der den Verlierer nicht verzweifeln lässt: Wenn die Generalprobe misslingt, wird bekanntlich die Aufführung oft besonders gut. Und diese Partie war sozusagen die Generalprobe für das Viertelfinale beim Liebherr Pokal-Finale in der Stuttgarter Porsche-Arena, wo sich beide Teams am 28.12. erneut gegenüberstehen werden.
Kristijan Pejinovic war mit zwei Spielern durchaus zufrieden: „Simon und Ryu haben solide gespielt und das umgesetzt, was von ihnen erwartet wurde. Die Kalkulation war, dass Ryu, dem Abwehr sehr gut liegt, gegen Wang gewinnt, und die beiden anderen gegen Mengel punkten. Doch leider hatte Liam keinen guten Tag erwischt.“ Der Ochsenhausener Präsident bilanzierte: „Es war eine enge Partie auf insgesamt recht ordentlichem Niveau. Die Niederlage war vermeidbar. Schade war auch, dass wir dieser guten Kulisse, die für eine tolle Atmosphäre gesorgt hat, keinen Sieg bieten konnten. Doch jetzt schauen wir nach vorne und freuen uns auf Bamberg.“
Begeistert nahm man den nicht unbedingt erwarteten Sieg auf Frickenhausener Seite zur Kenntnis. Manager Jürgen „Max“ Veith lobte besonders Steffen Mengels Auftritt im letzten Match des Tages: „Steffen spielte gegenüber der ersten Partie wie verwandelt und hat mich mehr als positiv überrascht. Wenn jetzt gegen Hagen die Fans nicht strömen und die Halle nicht voll wird, verstehe ich die Welt nicht mehr!“
Ergebnisse
Simon Gauzy – Steffen Mengel 3:1 (9:11, 11:7, 11:7, 11:7)
Liam Pitchford – Koki Niwa 0:3 (8:11, 9:11, 4:11)
Ryu Seung Min – Wang Yang 3:1 (9:11, 11:7, 11:8, 11:7)
Simon Gauzy – Koki Niwa 1:3 (7:11, 8:11, 11:9, 8:11)
Liam Pitchford – Steffen Mengel 0:3 (8:11, 8:11, 5:11)