Die 2. Liga boomt in ihrer ersten Saison mit Vierer-Mannschaften und im letzten Jahr der Zweigleisigkeit.
Gestern zunächst 350 Zuschauer in Ober-Erlenbach: Ligarekord der letzten beiden Jahre, kurz darauf aber nur noch für die Nordgruppe gültig. Eine Stunde später zählte man nämlich in Bad Königshofen beim Spiel des TSV gegen den FSV Mainz 05 (5:5) nicht weniger als 407 Fans. Das ist einsame Spitze und hebt den Zuschauerschnitt beim Aufsteiger aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld auf 306 pro Partie an. Vier TTBL-Vereine weisen aktuell eine geringere durchschnittliche Besucherzahl auf. Der bisherige Zuschauer-Krösus Hilpoltstein ist damit locker übertrumpft worden, der sich mit bislang „nur“ 200 Fans pro Spiel begnügen musste.
Entsprechend stieg der Zuschauerschnitt im Gesamten an. In der Südstaffel liegt er derzeit bei 137 (Vorsaison 112), im Norden bei 106 (Vorsaison 85).
Eine Mannschaft freilich, die kaum Fans interessiert (29 im Durchschnitt) – die kommen eben lieber zu den TTBL-Spielen der „Ersten“ –, führt nun das sportliche Klassement im Süden verlustpunktfrei an, nämlich der TTC matec Frickenhausen II. 12:0 Punkte hat der Talentschuppen des Trainers Jian Xin Qiu nach dem gestrigen 6:2 gegen Passau auf dem Konto, mit 12:2 folgen die von der Poleposition abgelösten Bad Königshofener.
Dass diese nicht unverwundbar sind, zeigte gestern Abend der „Underdog“ aus Rheinhessen, der sensationell einen Punkt aus dem Hexenkessel entführen konnten. Großen Anteil daran hatte der überragende 37-jährigen Ukrainer Stanislav Horshkov, der Richard Vyborni und Lee Chun-Lin besiegte und zudem sein Doppel gewann. Beim Gastgeber hatte Christoph Schüller an Brett vier einen rabenschwarzen Tag erwischt. Der 21-Jährige unterlag dem litauischen Defensivkünstler Tomas Mikutis ebenso wie im Schluss-Einzel dem Mainzer Kapitän Bator. Auch im Doppel zog Schüller zusammen mit DTTB-Jugendnationalspieler Kilian Ort den Kürzeren (1:3 gegen Horshkov/Bator).
Frickenhausen kann ohnehin nicht aufsteigen, doch wer weiß, ob ein solcher Wunsch nicht im Lauf der Saison in Bad Königshofen aufkommt. Die TTBL wäre nämlich die Krönung der Erfolgshistorie des Senkrechtstarters aus Unterfranken, der – immer in einer gesunden Mischung aus im Klub verwurzelten Talenten und von außen geholten Verstärkungen – dreimal in Folge und viermal in fünf Jahren aufgestiegen ist. Mit gut gefüllten Hallen und regem öffentlichen Interesse hat man ja inzwischen Erfahrung. Warten wir es ab, die Saison ist noch lang.