Am Dienstag begann der 5. Bundesliga-Spieltag, der erste nach der EM von Schwechat, mit dem erwartungsgemäßen 3:1-Heimsieg von Meister Bremen gegen ersatzgeschwächte Plüderhausener. Am Sonntag folgt Teil zwei mit drei zeitgleichen Partien, die allesamt wieder in der TTBL-Livekonferenz verfolgt werden können. Die fünfte Begegnung, Ochsenhausen vs. Frickenhausen, findet erst eine Woche später statt (27.10.). Bei zwei von drei Spielen scheinen die Kräfteverhältnisse relativ eindeutig zu sein – aber Vorsicht: es gab in dieser Sensation bereits einige faustdicke Überraschungen (Hagen – Düsseldorf 3:1, Mühlhausen – Bremen 3:2), deswegen sollte sich niemand zu sicher sein. Gerade die unberechenbaren Hagener könnten den Grenzauern gefährlich werden, wenn man sie erst einmal ins Spiel kommen lässt. Bei wieder erstarkten Saarbrückern würde der andere Aufsteiger Mühlhausen gerne zeigen, dass der Coup gegen Werder keine Eintagsfliege war. Dennoch sind die Saarländer klarer Favorit. Eher offen wird dagegen die Partei der Düsseldorfer Borussia gegen die Defensiv-Asse aus Fulda-Maberzell eingeschätzt – aufgrund des Heimvorteils sind die Rheinländer allenfalls leicht favorisiert.
TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Hagen
Die Westerwälder haben zwar schon gute Auftritte hingelegt – so etwa der glatte Sieg in Saarbrücken und der sensationelle Pokalerfolg in Bremen. An TTBL-Punkten ist bisher aber eindeutig zu wenig herausgesprungen (2:6). Am 4. Spieltag mussten die Schützlinge von Anton Stefko ein 1:3 in Frickenhausen quittieren. Masaki Yoshida und Lubomir Jancarik haben sich als gute Neuverpflichtungen entpuppt. Mit einem Sieg gegen Aufsteiger Hagen, der zuletzt gegen Saarbrücken ohne Chance war, würde man den Anschluss ans Mittelfeld herstellen. Favorisiert sind Gacina & Co. schon, die den ersten Heimsieg der Saison anstreben, jedoch hat keiner den Hagener Sieg gegen Düsseldorf und den Beinahe-Sieg in Ochsenhausen vergessen. Grenzaus Präsident Manfred Gstettner erwartet volle Konzentration: „Wir werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen, sonst könnten wir eine unangenehme Überraschung erleben. Bei einer guten Tagesform und mit viel Kampfgeist müssten die eingeplanten Punkte in Grenzau bleiben.“
Borussia Düsseldorf – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
Es ist das Aufeinandertreffen zweier heißer Play-off-Anwärter, der Tabellenvierte empfängt den Dritten, beide sind punktgleich (6:2). Timo Bolls Einsatz ist nicht unwahrscheinlich. Düsseldorf hat den Mannschaftseuropameister von Schwechat, Patrick Baum, im Kader, ebenso wie mit Ricardo Walther den frischgebackenen Gewinner des Bundesranglistenfinales. Bester Borusse bisher ist Kamal Sharath Achanta mit einer 4:1-Bilanz. Die Osthessen, die zuletzt den Ochsenhausenern nach 2:0-Führung noch zum Sieg gratulieren mussten, werden ihre volle Defensiv-Power dagegen stellen, namentlich Wang Xi und Ruwen Filus, der in Schwechat immerhin das Viertelfinale erreichte. Und dann wäre da ja noch ein Mannschaftseuropameister, nämlich der 21-jährige Patrick Franziska, der auch gegen die Düsseldorfer etwas reißen könnte. Borussia-Manager Andreas Preuß: „Ein Sieg gegen Fulda wäre schon wichtig für uns. Damit könnten wir uns frühzeitig eine gute Ausgangsposition für den weiteren Saisonverlauf verschaffen.“
1.FC Saarbrücken TT – Post SV Mühlhausen (alle Sonntag, 15:00 Uhr)
Der miserabel in die Saison gestartete 1.FCS – dies gilt nicht für die Champions League – konnte zuletzt in Hagen endlich die ersten TTBL-Punkte einsammeln, und das mehr als souverän. Der Knoten könnte nun bei Mannschaftseuropameister und EM-Einzel-Halbfinalist Bastian Steger sowie seinen Mitstreitern Tiago Apolonia und Bojan Tokic geplatzt sein. Noch ist man „nur“ punktgleich mit dem Post SV, der gegen Meister Bremen Bundesligageschichte geschrieben hat – beide sind mit 2:6 Zählern notiert. In Normalform müssten die Saarländer kurzen Prozess mit den Thüringern machen, doch was ist schon normal? Matiss Burgis ist bislang der auffälligste Mühlhausener Spieler, der gegen jeden Gegner auf Augenhöhe gespielt und Franziska und Cioti besiegt hat. Aber auch der Slowake Michal Bardon und der Tscheche Bohumil Vozicky waren gegen Werder in grandioser Form. Von Lars Hielscher, dem prominentesten „Postler“ kam dagegen noch nicht viel. Man darf auf die Aufstellung des Gasts wirklich gespannt sein. Ob es indes zu einem weiteren Coup reicht, erscheint eher fraglich.
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC matec Frickenhausen (27.10.)
Werder Bremen – SV Plüderhausen 3:1 (15.10.)
Chuang Chih-Yuan – Marcel Schaal 3:0 (11:3, 11:3, 11:4)
Adrian Crisan – Bai Fengtian 3:0 (11:1, 11:8, 11:4)
Constantin Cioti – Trinko Keen 0:3 (6:11, 8:11, 6:11)
Chuang Chih-Yuan – Bai Fengtian 3:1 (11:6, 14:16, 11:6, 11:9)