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EM 2013: Historisches Double: Deutschland schreibt Tischtennis-Geschichte

Montag, der 7. Oktober 2013, war ein historisches Datum für den deutschen Tischtennissport. Nach den einige Stunden zuvor siegreichen Damen (3:1 gegen Rumänien), vergoldeten auch die DTTB-Herren, die als Favorit ins Endspiel gegangen waren, ihre tollen Leistungen in den ersten vier Tagen von Schwechat durch einen hart erkämpften 3:1-Sieg gegen bärenstarke Griechen.

Auch ohne Timo Boll reichte es zum großen Triumph. Nach 2007, 2008, 2009, 2010 und 2011 hat das deutsche Nationalteam somit zum sechsten Mal in Folge Mannschafts-Gold bei einer EM gewonnen.

Und nie zuvor in der 55-jährigen EM-Geschichte hatten Deutschlands Damen und Herren beim selben Turnier Gold gewinnen können. Vor den DTTB-Auswahlen war dies überhaupt nur den Ungarn gelungen – und das gleich dreimal (1960, 1978, 1982).

Die Auswahl Griechenlands zeigte eindrucksvoll, weshalb sie im Lauf des Turniers Teams wie Portugal oder Weißrussland ausschalten konnte. Speziell Defensivstratege Panagiotis Gionis (WRL 64) präsentierte sich in toller Form.

Am Anfang sah es noch nach einem Spaziergang für das DTTB-Team aus. Die Nummer sechs der Welt, Dimitrij Ovtcharov, ließ dem 41-jährigen Europe TOP 12-Sieger von 2011, Kalinikos Kreanga (WRL 68), beim 3:0 keine Chance.

Doch es folgte der erste atemberaubende Auftritt von Gionis, der Patrick Baum – trotz 0:2-Satzrückstandes – doch noch in den Griff bekam und im fünften Satz die Angelegenheit klar im Sack hatte. Es war das erste verlorene Match eines Schützlings von Jörg Roßkopf bei diesem Turnier überhaupt.

Der Maberzeller Patrick Franziska indes zeigte sich gegen den kahlköpfigen Griechen Konstantinos Papageorgiou (WRL 171) vom ersten Ball an bestrebt, seine blütenweiße Weste zu verteidigen. Der Gegner leistete zwar Widerstand und gewann einen Satz, insgesamt war der 21-jährige Ex-Jugendeuropameister aber zu stark für ihn. Das vorentscheidende 2:1 war unter Dach und Fach.

Alle erwarteten nun von „Dima“ Ovtcharov, gegen Gionis den Sack zuzumachen. Doch der hochgewachsene Grieche kämpfte förmlich um sein Leben, gewann Satz eins und war in den folgenden beiden Durchgängen (jeweils 10:12) ganz nah dran. Dann erlahmte sein Widerstand. Der 25-jährige Deutsche gewann Durchgang vier mit 11:6 zum erlösenden 3:1-Endstand. Deutschland war einmal mehr Europameister. 

Bundestrainer Jörg Roßkopf bilanzierte: „Es war ein großes Finale. Jeder hat von uns den Titel erwartet und wir haben den Druck standgehalten. Unser Hauptziel ist es aber, an die Chinesen heranzukommen. Solch knappe Finals, die purer Stress sind, helfen uns da weiter. Wir können uns nun einige Tage erholen und ab Freitag versuchen, noch ein paar Kronen zu sammeln.“ 

Deutschland – Griechenland 3:1

Dimitrij Ovtcharov – Kalinikos Kreanga 3:0 (11:3, 13:11, 11:6)
Patrick Baum – Panagiotis Gionis 2:3 (11:9, 12:10, 7:11, 3:11, 3:11)
Patrick Franziska – Konstantinos Papageorgiou 3:1 (11:7, 8:11,11:7, 11:3)
Dimitrij Ovtcharov – Panagiotis Gionis 3:1 (8:11, 12:10, 12:10, 11:6)

 

Halbfinale

Weißrussland – Griechenland  2:3

Deutschland – Russland 3:0 

 

Alle Ergebnisse der EM in Schwechat 

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