Trotz eines schwachen An Jaehyun, der bei seiner Rückkehr in die TTBL beide Matches verlor, hatte der Tabellenzweite Bremen vor nur 170 Fans schwer zu kämpfen, bis Neu-Ulm mit 3:2 geschlagen war. Abdel-Kader Salifou wiederholte dabei sein Husarenstück aus der Vorrunde und besiegte Mattias Falck abermals.
Wildcard-Inhaber Neu-Ulm war gleichwertig und hatte Chancen, den Sack zuzumachen, ließ diese aber ungenutzt. Es begann mit dem Schock für die Norddeutschen, als Mattias Falck gegen Abdel-Kader Salifou nach scheinbar leicht herausgespielter 2:0-Satzführung erneut patzte und noch in fünf Durchgängen verlor. Zwei seiner bislang drei Saisonsiege holte der 30-jährige Franzose damit gegen Falck. „Natürlich bin ich froh, dass ich Falck zum zweiten Mal schlagen konnte“, sagte Salifou, „aber leider hat es nicht zum Sieg gereicht. Ich hoffe, dass wir nächstes Mal dann 3:2 gewinnen werden.“
Nach einer solchen Steilvorlage muss Neu-Ulm, zumal in dieser Aufstellung, eigentlich gewinnen. Was dann jedoch der Koreaner An Jaehyun beim 0:3 gegen Kirill Gerassimenko ablieferte, war fast unterirdisch, auch wenn Bremens Kasache gut spielte. Tiago Apolonia gelang ein 3:0-Arbeitssieg gegen den zuletzt recht starken Paraguayer Marcelo Aguirre – das Gästeteam führte erneut. Gegen Falck spielte An Jaehyun bei der Neu-Auflage des WM-Halbfinals dann bereits um Längen besser als gegen Gerassimenko, konnte aber eine 2:1-Satzführung nicht ins Ziel bringen und zog mit 9:11 im Entscheidungsdurchgang den Kürzeren.
Die nächste und letzte Chance verpassten die Neu-Ulmer im Doppel. Viktor Brodd/Tiago Apolonia gewannen den ersten Satz ganz klar gegen Marcelo Aguirre/Hunor Szöcs und führten im zweiten Durchgang mit 9:6 – und verloren diesen noch. Bei 2:0 Sätzen hätten Brodd/Apolonia psychologisch alle Vorteile auf ihrer Seite gehabt. Stattdessen mussten sie im dritten Satz ein 12:14 hinnehmen. Nun waren Aguirre/Szöcs (Doppelbilanz nun 3:0) richtig aufgebaut und machten im vierten Durchgang den Sack zu. „Im Einzel hat es leider für mich nicht mit einem Punkt geklappt“, sagte Aguirre anschließend, „trotzdem sind wir selbstbewusst ins Doppel gegangen. Es war ein hartes Match, aber wir waren mental stark, und ich glaube, das hat heute den Unterschied ausgemacht.“
Durch den 3:2-Erfolg zum Abschluss des 14. Bundesliga-Spieltags schloss Bremen mit nun 22:6 Punkten wieder zum 1. FC Saarbrücken TT auf, die Saarländer behaupten nur aufgrund des besseren Spielverhältnisses die Tabellenspitze. Der Vorsprung auf den TTC Schwalbe Bergneustadt auf dem ersten Nicht-Play-off-Platz beträgt vier Punkte. Neu-Ulm bleibt Tabellen-Neunter mit 10:18 Punkten. Am kommenden Freitag gastiert Bremen in Bad Königshofen, während Neu-Ulm zu Ligaprimus Saarbrücken muss.
SV Werder Bremen – TTC Neu-Ulm 3:2
Mattias Falck – Abdel-Kader Salifou 2:3 (11:8, 11:4, 5:11, 2:11, 9:11)
Kirill Gerassimenko – An Jaehyun 3:0 (11:9, 11:5, 11:7)
Marcelo Aguirre – Tiago Apolonia 0:3 (9:11, 9:11, 9:11)
Mattias Falck – An Jaehyun 3:2 (7:11, 11:6, 9:11, 11:8, 11:9)
Marcelo Aguirre/Hunor Szöcs – Viktor Brodd/Tiago Apolonia 3:1 (3:11, 11:9, 14:12, 11:7)
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto Gerassimenko: Martin Stöver
Foto Salifou: BeLa Sportfoto