Stefano Bosi hat heute seinen sofortigen Rücktritt vom Amt des Präsidenten der ETTU bekannt gegeben. Der 58-Jährige amtierte seit 1996 an der Spitze des europäischen Tischtennis-Dachverbandes.
Bosi kommentierte seinen Entschluss so: „Es war eine harte, schwierige Entscheidung für mich, da ich einen wichtigen Teil meines Lebens der ETTU gewidmet hatte. Aber ich musste erkennen, dass die Zeit zum Rücktritt gekommen war.“
Der Sportfunktionär aus Italien bestätigte einen Zusammenhang mit seiner deutlichen Abstimmungsniederlage gegen Adham Sharara bei seiner Kandidatur zum ITTF-Vorsitzenden im Mai in Paris: „In den letzten Monaten war die Situation in der ETTU nicht mehr so wie zuvor. Nach meiner Kandidatur gegen Sharara hat sich die Atmosphäre innerhalb der ETTU verschlechtert. Nachdem ich mit den meisten Mitgliedern des Executive Board gesprochen hatte, fiel mein Entschluss, aus persönlichen Gründen zurückzutreten. Das Wohl unserer Organisation und des europäischen Tischtennissports ist wichtiger als persönliche Ambitionen.“
Abschließend bekräftigte Bosi: „Ich war immer davon überzeugt, dass eine starke ETTU der Schlüssel für die Weiterentwicklung unseres Sports ist. Ich hoffe, dass mein Rücktritt der Tischtennis-Familie Europas dazu verhilft, dass wieder Harmonie und Kooperation einziehen. Ich habe der ETTU stets mit ganzem Herzen und größter Loyalität gedient.“
Das Executive Board der ETTU mit Vizepräsident Jean-Francois Kahn (Frankreich) an der Spitze bleibt im Amt und führt bis zum nächsten Kongress am 5. Oktober am Rande der EM in Schwechat die Geschäfte weiter. Dort stehen dann Neuwahlen an.