Deutschlands Nummer eins Timo Boll wird bei den China Open vom 12. bis zum 16. Juni in Changchun zusammen mit Ma Long, gegen den er bei der WM nach großem Kampf im Viertelfinale ausgeschieden ist, im Doppel an den Start gehen. Das geht aus der vom Weltverband ITTF veröffentlichten Meldeliste für das hochkarätige Turnier der World-Tour-Serie hervor.

Diese spektakuläre Kombination aus der Nummer fünf und der Nummer zwei des internationalen Rankings kommt nicht rein zufällig zustande. Der chinesische Verband hat grünes Licht dafür gegeben. Das Doppel ist Teil der sogenannten Entwicklungshilfe-Initiative, durch die China einen Beitrag dazu leisten will, die internationale Konkurrenz zu stärken, um die Sportart auch auf höchster Ebene wieder attraktiver zu machen.

Neben dem weltbekannten Odenwälder wird auch der Nummer sieben der Weltrangliste, Dimitrij Ovtcharov, das Privileg zuteil, an der Seite eines starken Chinesen antreten. Sein Partner ist der zuletzt sich immer besser in Szene setzende Yan An (WRL 12).

Natürlich beruht das Experiment nicht ausschließlich auf reiner „Nächstenliebe“ seitens der Chinesen. Man weiß, dass man letztlich auch die eigenen Erfolge aufwertet, wenn man sich mittelfristig auf internationaler Ebene gegen verbesserte Konkurrenten behaupten kann. Zudem möchte man eben auch die Stärken und Schwächen europäischer Weltklassespieler wie Boll und Ovtcharov, denen man mit großem Respekt begegnet, noch besser studieren können. Beide werden im Übrigen diesmal auch in der chinesischen Superliga aufschlagen.

Als Dritter im Bunde erhält auch DTTB-Youngster Patrick Franziska, dessen Entwicklung man im Reich der Mitte aufmerksam beobachtet, die bisher beispiellose Chance, in China mit einen Top-Chinesen Doppel zu spielen. Der 20-jährige Hesse hat sogar das ganz große Los gezogen – sein Partner wird kein Geringerer als Branchenführer Xu Xin sein.