Zwei neue Schüler des Ochsenhausener Liebherr Masters College machen auf sich aufmerksam. Es handelt sich um die beiden 17-jährigen Talente Jakub Dyjas und Joao Geraldo.
Der Pole Dyjas ist derzeit auf der U18-Weltrangliste auf Platz 22 notiert, im U21-Ranking die Nummer 66 sowie auf der „großen“ Weltrangliste an Position 287 geführt. Der Portugiese Geraldo steht jeweils ein wenig dahinter (U18: 36 / U21: 96 / WRL 366). Die Tendenz geht bei beiden eindeutig nach oben.
Bei den hochkarätig besetzten Polish Junior and Cadet Open in Wladyslawowo, einem Turnier der ITTF Premium Junior Circuit-Serie, siegte Jakub Dyjas am Donnerstagabend im Jungen-Einzel und schlug als Außenseiter im Finale keinen Geringeren als Vorjahressieger Hugo Calderano, gegen den er 2012 noch im Viertelfinale ausgeschieden war.
Zum fünften Mal stand Calderano in einem Finale des ITTF Junior Circuits – dem an Position fünf gesetzten Dyjas gelang es als erstem, den Siegeszug des Brasilianers zu stoppen. Der Neu-Ochsenhausener im polnischen Nationaldress gewann mit 4:1 (11:6, 7:11, 11:7, 11:8, 11:6) – ein erster herausragender Erfolg in seiner noch jungen Karriere.
Im Jungen-Doppel gelang seinem LMC-Kollegen Joao Geraldo der Sprung ganz oben aufs Treppchen.
An der Seite des Taiwanesen Yang Heng-Wei gewann er das Finale gegen die favorisierten Japaner Masato Kakitsuta / Masahiro Otsuka – und das mit 11:9, 11:2 und 11:9 nicht einmal knapp. Im Halbfinale hatten Geraldo/Yang übrigens das polnische Duo Dyjas/Zatowka ausgeschaltet, das zuvor die an eins gesetzten Japaner Higashi/Sakai aus dem Turnier geworfen hatte. Tja, manchmal muss eben auch der eine LMC-Schüler dem anderen zum Sieg gratulieren.
Dyjas und Geraldo sind – nicht zuletzt durch solche erfolgreichen internationalen Auftritte – längst nicht mehr nur Insidern bekannt. Wer – wie die „Macher“ des LMC – ihre Entwicklung, etwa auf Turnieren aber auch bei Elite-Trainings-Camps aufmerksam verfolgt hat, wundert sich nicht, dass die beiden sich nun immer besser in Szene setzen. Und durch das regelmäßige, hoch professionelle Training im College müsste sich die Entwicklung fortsetzen beziehungsweise noch beschleunigen.
Beide waren sehr sorgfältig ausgewählt worden, nachdem man auf zahlreichen Lehrgängen den Eindruck gewonnen hatte, dass Talent und Persönlichkeitsstrukturen passen. Bekanntlich werden die Plätze im LMC nicht voreilig vergeben, man legt Wert auf eine überschaubare Gruppe hochtalentierter junger Leute, die auch vom Charakter her gut harmonieren und die richtige Einstellung mitbringen müssen. Im Fall von Dyjas und Geraldo bestand kein Zweifel, dass alles passt.
Sportmanager Daniel Zwickl charakterisiert die beiden Neuen – über den ebenfalls neu aufgenommenen 15-jährigen Thüringer Leonard Süß haben wir bereits berichtet – sportlich so: „Jakub ist Rechtshänder, hat eine starke Rückhand und ein sehr intelligentes Spielsystem mit vielen Varianten, während Linkshänder Joao eine starke Vorhand und gute Beinarbeit mitbringt.“