Weltmeister und Olympiasieger China drückt dem Damenturnier des World Team Cups in Guangzhou seinen Stempel auf: Die Gastgeberinnen gaben bisher noch keinen einzigen Satz ab und schickte am Karfreitag auch die deutsche Auswahl nach Hause.
Die DTTB-Damen spielten in ihrer Gruppe recht ordentlich. Sie unterlagen zwar den in Topbesetzung angetretenen, favorisierten Japanerinnen mit 1:3 – Kristin Silbereisen bezwang dabei erstmals in ihrer Karriere die Weltranglistenzehnte Ai Fukuhara –, sicherten sich dann aber durch ein überzeugendes 3:0 gegen Brasilien den Einzug ins Viertelfinale.
Dies gelang sogar ohne Satzverlust und war durchaus bemerkenswert, da Silbereisen Brasiliens 17-jährige Senkrechtstarterin Caroline Kumahara besiegte. Die Lateinamerika-Meisterin hatte am Eröffnungstag keine Geringere als Japans Nummer neun der Welt, Kasumi Ishikawa, bezwungen.
In der Runde der letzten Acht war man dann aber gegen die Chinesinnen, die alles aufgeboten hatten, was Rang und Namen hat (Liu Shiwen, Li Xiaoxia, Ding Ning) überfordert.
Die DTTB-Herren schlagen sich ohne Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov gut und sind noch im Medaillenrennen bei dem mit insgesamt 256.000 Dollar dotierten, hochkarätigen Turnier.
Zunächst hatte man sich am Donnerstag nach harter Gegenwehr mit 3:2 gegen die Brasilianer durchgesetzt. Ein starker Bastian Steger steuerte Einzelsiege über Cazuo Matsumoto (3:1) und Thiago Monteiro (3:2) bei. Auch Patrick Baum überzeugte durch ein 3:0 über Duboi. Lediglich Patrick Franziska ging im Einzel (1:3 gegen Matsumoto) und Doppel an der Seite von Patrick Baum (2:3 gegen Monteiro/Tsuboi) leer aus.
Auch im zweiten Gruppenspiel gegen Schweden ging es mächtig eng zu. Sämtliche drei Einzel wurden zwar gewonnen, doch alle in fünf Sätzen (Baum gegen Kristian u. Mattias Karlsson, Steger gegen Jens Lundquist). Im Doppel indes blieben Franziska/Steger zweiter Sieger gegen die beiden Karlssons (0:3). Das war nicht tragisch, da man mit zwei Siegen in zwei Partien als Gruppensieger ins Viertelfinale einzog.
In der Nacht zum Samstag trifft man dort auf das Überraschungsteam aus Ägypten, das in seiner Gruppe immerhin das mit Gao Ning angetretene Singapur ausschaltete. Die Schützlinge von Jörg Roßkopf sind gewarnt und wissen, dass der Halbfinaleinzug kein Selbstläufer wird.
Damen, Gruppe D
Deutschland – Japan 1:3
Kristin Silbereisen – Ai Fukuhara 3:2 (-8,6,-10,6,5)
Wu Jiaduo – Kasumi Ishikawa 0:3 (-7,-9,-12)
Silbereisen/Petrissa Solja – Ishikawa/Sayaka Hirano 0:3 (-9,-8,-7)
Petrissa Solja – Ai Fukuhara 1:3 (-9,12,-8,-5)
Deutschland – Brasilien 3:0
Irene Ivancan – Ligia Silva 3:0 (4,6,8)
Kristin Silbereisen – Caroline Kumahara 3:0 (6,6,11)
Silbereisen/Wu Jiaduo – Kumahara/Jessica Yamada 3:0 (10,5,2)
1.Japan 2:0, 2. Deutschland 1:1, 3. Brasilien 0:2
Viertelfinale
Deutschland – China 0:3
Irene Ivancan – Li Xiaoxia 0:3 (-5,-8,-1)
Kristin Silbereisen – Liu Shiwen 0:3 (-7,-8,-3)
Silbereisen/Petrissa Solja – Ding Ning/Liu Shiwen 0:3 (-4,-3,-8)
Herren, Gruppe B
Deutschland – Brasilien 3:2
Bastian Steger – Cazuo Matsumoto 3:1 (5,6,-10,4)
Patrick Baum – Gustavo Tsuboi 3:0 (7,7,7)
Baum/Patrick Franziska – Thiago Monteiro/Tsuboi 2:3 (-9,-5,8,6,-7)
Patrick Franziska – Cazuo Matsumoto 1:3 (10,-4,-10,-7)
Bastian Steger – Thiago Monteiro 3:2 (4,-7,-9,9,7)
Deutschland – Schweden 3:1
Patrick Baum – Kristian Karlsson 3:2 (-4,5,-7,5,5)
Bastian Steger – Jens Lundquist 3:2 (-5,9,7,-11,8)
Patrick Franziska/Steger – Kristian Karlsson/Mattias Karlsson 0:3 (-6,-6,-12)
Patrick Baum – Mattias Karlsson 3:2 (-7,-7,3,9,10)
1. Deutschland 2:0, 2: Brasilien 1:1, 3. Schweden 0:2