Eine bemerkenswerte, äußerst spannende Zweitligapartie erlebten die 120 Besucher in der Sieker Mehrzweckhalle am Samstag. Für Titelverteidiger SV Siek und Widersacher TTC indeland Jülich ging es darum, mit einem Sieg in die vorderen Tabellenregionen vorzustoßen – besonders wichtig für die Rheinländer, die unbedingt in die TTBL wollen und sich ein Fernduell mit dem Tabellenzweiten TTC Hagen liefern, der ebenfalls kommende Saison in der Ersten Liga aufschlagen möchte.
Das leistungsgerechte Remis in Siek nach einer Gesamtspieldauer von vier Stunden und 35 Minuten brachten keines der beiden Teams so recht weiter. Die Holsteiner bleiben Tabellensechster mit ausgeglichenem Punktverhältnis und müssen sich wohl damit abfinden, diese Saison nur Liga-Mittelmaß zu verkörpern. Die Jülicher hingegen schoben sich an den punktgleichen Kölnern vorbei auf Rang vier (13:9 Punkte), konnten aber gegenüber Hagen (19:7) nur wenig Boden gutmachen.
Nach den Eingangsdoppeln führte der Gast mit 2:1, Siek lag kurz darauf mit 4:3 vorne, musste dann jedoch ein scheinbar vorentscheidendes 4:7 hinnehmen, um über 6:8 doch noch zur Punkteteilung zu gelangen.
Im vorderen Paarkreuz hatten die Gäste Vorteile, bei denen der lange Belgier Lauric Jean gegen Deniz Aydin (3:2) und Wang Yansheng (3:1) erfolgreich war. Die Mitte war dagegen klar in der Hand der Holsteiner. Die Dänen-Riege Mikkel Hindersson und Jakob Asmussen, die auch ihr gemeinsames Doppel nach Hause brachten, sorgte für die volle Ausbeute – und das recht ungefährdet gegen Dmytrc Pysar und Gianluca Walther. Hinten sah es indes recht gut aus für die „indeländer“: Michael Servaty punktete zweifach (3:1 gegen Rafael Schulz und Daniel Cords), Anton Adler besiegte Daniel Cords deutlich. Lediglich Schulz konnte ein Match für Siek gewinnen (3:1 gegen Adler). Das Schlussdoppel brachte das Remis, in dem sich die Jülicher Formation Servaty/Adler, die schon ihr erstes Doppel deutlich verloren hatte, gegen Wang/Cords überfordert zeigte (8:11, 5:11, 9:11). Servaty/Adler spielten in Siek das erste Mal zusammen und wurden gleich als Spitzendoppel nominiert – sicher kein glücklicher Aufstellungs-Schachzug des Aufstiegsaspiranten.
Siek: Wang 1:1, Aydin 0:2 – Hindersson 2:0, Asmussen 2:0 – Cords 0:2, Schulz 1:1 – Wang/Cords 1:1, Hindersson/Asmussen 1:0, Aydin/Schulz 0:1
Jülich: Jean 2:0, Mühlbach 1:1 – Pysar 0:2, Walther 0:2 – Servaty 2:0, Adler 1:1 – Servaty/Adler 0:2, Jean/Mühlbach 1:0, Pysar/Walther 1:0
In einer weiteren Partie des Samstags brachte die TTS Borsum in heimischer Halle dem TTC Altena eine empfindliche Niederlage bei. Die Niedersachsen gewannen – nicht zuletzt dank des überragenden künftigen Jülichers Hunor Szöcs (zwei Einzelerfolge und ein Doppelsieg) – das Abstiegsduell mit 9:5 und kletterten auf Tabellenplatz sieben. Altena indes fiel auf den vorletzten Rang zurück und wäre nach gegenwärtigem Stand zweiter Absteiger neben Hertha BSC Berlin.