Mi., 23. April 2025
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TTBL: Ochsenhausen nach Sieg in Grenzau so gut wie sicher in den Play-offs

Die Mannschaft von TTF Liebherr Ochsenhausen unterstrich am Sonntagnachmittag auch beim Tabellensiebten Grenzau ihre vorzügliche Rückrundenverfassung – der 3:1-Sieg im Westerwald war in keiner Phase wirklich in Gefahr. Damit glückte im Übrigen auch die Revanche für die überraschende 1:3-Hinspielniederlage am 7. Oktober.

In Grenzau war man jedenfalls die dominierende Mannschaft und durfte nach zwei Stunden und 15 Minuten den achten TTBL-Saisonsieg bejubeln. Die Truppe von Trainer Dubravko Skoric hat seit Beginn der zweiten Halbserie nunmehr 8:0 Punkte bei 12:1 Spielen erzielt, eine imponierende Bilanz. Der Play-off-Einzug des Tabellenzweiten (16:6 Punkte) steht damit so gut wie fest. Natürlich möchte man nun aber die Runde auf einem der ersten beiden Ränge beenden.

Alles ist damit angerichtet für das große Duell der beiden TTBL-Topmannschaften am 10. März in Biberach, wenn die Oberschwaben den Spitzenreiter und Titelverteidiger Düsseldorf (18:4 Punkte) empfangen. In der Form der letzten Wochen sind die Ochsenhausener auch gegen Boll & Co. gewiss nicht chancenlos.

Nicht nur die vorzügliche Form des Olympiasiegers von 2004, Ryu Seung Min, dessen TTBL-Bilanz inzwischen 12:2 lautet, ist Garant des Ochsenhausener Höhenfluges, auch Kirill Skachkov (9:4) ist inzwischen zum Leistungsträger geworden.

Einmal mehr gewann der hochgewachsene Russe das Auftakteinzel gegen eine gegnerische Nummer eins und brachte die TTF damit frühzeitig auf Siegeskurs. Gegen seinen Ex-Teamkollegen Andrej Gacina, letzte Saison selbst noch im Ochsenhausener Dress, sah es anfänglich noch gar nicht so gut aus. Der erste Satz ging an den Grenzauer Kroaten, der immerhin im Hinspiel die Box als Sieger verlassen hatte. Den zweiten Durchgang entschied in der Verlängerung Skachkov zu seinen Gunsten, der dann das Match besser in Griff bekam und mit 3:1 die Oberhand behielt.

Der Sieger gab nach der Partie zu Protokoll: „Wir beide kennen uns natürlich sehr gut, deshalb gab es nur wenige schöne Ballwechsel. Das Spiel war mehr taktisch geprägt. Ich bin zurzeit recht gut in Form, aber das muss auch so sein. Wenn man nicht gut drauf ist und die Konzentration zu wünschen übrig lässt, verliert man in dieser extrem starken Liga ganz schnell seine Spiele. Ich bin schon jetzt sehr gespannt auf die Play-offs.“

Anschließend zeigte Ryu Seung Min Tischtennis vom anderen Stern und dominierte gegen den international erfahrenen Zoltan Fejer-Konnerth nach Belieben. Die rasanten Angriffsschläge des Penholder-Asses veranlassten die 420 Tischtennisfans in der Halle immer wieder zu anerkennendem Raunen.

Ein hochmotivierter Ruwen Filus, der gegen seinen Ex-Verein zeigen wollte, was er kann, und gegen den Tiago Apolonia heute kein Mittel fand – im zweiten Satz verspielte der Portugiese eine 8:4-Führung, danach lief nicht mehr viel zusammen –, ließ die Westerwälder kurzzeitig wieder etwas hoffen.

Dazu der blonde Niedersachse im Grenzauer Dress: „Ich war heute recht zufrieden mit meiner Leistung. Da ich zuletzt verletzungsbedingt pausiert hatte, war ich vorher etwas unsicher, ob es bei mir laufen würde. Da ich Tiagos Stärken und Schwächen gut kenne, habe ich von Anfang an taktisch auf seine Schwachpunkte gespielt und es hat funktioniert. Bei mir hat das Umschalten von Abwehr auf Angriff heute gut geklappt.“

Am Gäste-Erfolg gab es allerdings nichts zu rütteln, da Ryu Seung Min auch im Spitzeneinzel gegen Andrej Gacina stark aufspielte und keinen Satz abgab, auch wenn der Grenzauer sich taktisch gut auf ihn einstellte und die einzelnen Durchgänge eng gestaltete.

Zufrieden zeigte sich Ochsenhausens Cheftrainer Dubravko Skoric: „Die Play-offs haben wir jetzt schon mal so gut wie sicher erreicht. Kompliment an meine Mannschaft, die besonders in der Rückrunde sehr gutes Tischtennis zeigt. Ryu zeigt jetzt seine ganze Klasse, aber auch Kirill ist sehr gut drauf und holt immer wieder wichtige Punkte gegen die Einser der Gegner.“

Auch TTF-Präsident Kristijan Pejinovic strahlte: „Das ist schon toll, was die Mannschaft in den letzten Wochen gezeigt hat. Und wenn mal ein Spieler – wie heute Tiago, der nach dem vergeigten zweiten Satz gegen Ruwen von der Rolle war – einen kleinen Hänger hat, machen es seine Mitspieler locker wieder wett. Kirill hat heute wieder sehr gut gespielt und Ryu hat gezaubert – Wahnsinn, was er für Bälle trifft! Wir können jetzt ohne Druck weiterspielen, wollen aber natürlich immer unser bestes Tischtennis zeigen. Natürlich wollen wir mindestens Zweiter der Punktrunde werden, auch Platz eins würden wir gerne nehmen, setzen uns nun aber nicht unter Druck. Wir müssen Düsseldorf nicht schlagen, sollte es uns aber gelingen, dann umso besser.“

Grenzaus Präsident Manfred Gstettner zeigte sich als fairer Sportsmann und gratulierte dem Gegner: „Wir hatten zwar auch gute Momente und unsere Möglichkeiten, doch insgesamt war Ochsenhausen heute die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen, das muss man neidlos anerkennen. Gut war heute auf unserer Seite Ruwen Filus, beim Gegner war Ryu Seung Min einfach nicht zu schlagen.“ Gstettner hofft, dass die Mannschaft sich in die nächsten beiden Partien nochmals hineinhängt: „Jetzt kommen wieder schlagbarere Gegner, besonders in Frickenhausen müsste etwas für uns drin sein. Und dann werden wir sehen, wie es nächste Saison weitergeht und ob wir es schaffen, wieder eine bessere Rolle in der Bundesliga zu spielen.“

Gar nicht glücklich ist Gstettner über den Umstand, dass die Partie gegen Ochsenhausen bereits das letzte Heimspiel der Saison für die Westerwälder war. Aufgrund des Rückzugs von Herne musste man sich somit also schon Mitte Februar vom Publikum für diese Saison verabschieden, das sich bis Ende August/Anfang September gedulden muss, bis es wieder Bundesliga-Tischtennis in der Zugbrückenhalle zu sehen gibt. Dazu der „TTC-Boss“: „Dass wir nun über ein halbes Jahr kein Spiel mehr in Grenzau haben, ist eine mittlere Katstrophe. Das ist schade für die Fans und auch alles andere als schön für unsere Sponsoren und Werbepartner.“

Grenzaus Spielertrainer Tomas Pavelka sah bereits im Auftakteinzel den Ansatz zur Niederlage: „Knackpunkt war der zweite Satz bei Gacina gegen Skachkov. Gewinnt Andrej ihn, hat er gute Chancen, das Match zu gewinnen. Und dann ist vielleicht auch für uns als Mannschaft etwas drin, zumal ja Ruwen dann sehr gut gegen Apolonia gespielt hat. Allerdings war Ryu heute einfach nicht zu schlagen. Er hat nochmal allen gezeigt, weshalb er in Athen Olympiasieger geworden ist.“

Ruwen Filus verspricht, dass die TTC-Asse sich im März nochmals richtig anstrengen werden: „Schade, dass für die Mannschaft heute nicht mehr drin war. Aber wir lassen uns jetzt gewiss nicht hängen und werden versuchen, in den letzten beiden Spielen in Frickenhausen und Saarbrücken nochmals gute Leistungen zu bringen. Ich selbst kann noch eine ausgeglichene Bilanz packen, was ich bisher noch nie geschafft habe. Also bin ich auch persönlich noch voll motiviert.“

 

Ergebnisse TTC Zugbrücke Grenzau – TTF Liebherr Ochsenhausen 1:3

Andrej Gacina – Kirill Skachkov 1:3 (11:8, 11:13, 8:11, 9:11)

Zoltan Fejer Konnerth – Ryu Seung Min 0:3 (6:11, 3:11, 7:11)

Ruwen Filus – Tiago Apolonia 3:0 (11:6, 11:8, 11:4)

Andrej Gacina – Ryu Seung Min 0:3 (9:11, 8:11, 13:15)

 

Die weiteren TTBL-Resultate vom Sonntag

SV Plüderhausen – Borussia Düsseldorf 0:3

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TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC matec Frickenhausen 3:2

Sensationell: Jonathan Groth schlägt Koki Niwa 11:8, 11:9, 10:12, 11:13, 11:4 !!

 

Tabelle, Ergebnisse und Infos zur Tischtennis Bundesliga Herren

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