Noch sechs Partien sind es für den FSV Kroppach, dann ist die Bundesliga-Abschiedstour der Westerwälderinnen beendet. Natürlich möchten Silbereisen & Co. sich mit einem weiteren Meistertitel vom FSV verabschieden – es wäre der siebte der Vereinsgeschichte.
Und die Chancen stehen nicht schlecht. Der einzige Konkurrent, der den Kroppacher Abschied mit Tränen und Meisterpokal noch verhindern kann, ist der TTSV Saarlouis-Fraulautern, der zwei Minuspunkte mehr aufweist und eine Parte weniger bestritten hat. Am 24. März kommt es zum großen Showdown in Saarlouis. Bis dahin gilt es für beide, möglichst nichts anbrennen zu lassen und keine „unnötigen“ Punktverluste hinzunehmen.
Am vergangenen Wochenende waren lediglich die Kroppacherinnen im Einsatz, die erwartungsgemäß nicht stolperten und als einziges Team ungeschlagen bleiben.
Am Samstag gegen Aufsteiger SV DJK Kolbermoor, Siebter des Klassements, blieb man unterfordert und büßte vor 115 Zuschauern in heimischer Halle beim 6:0-Kantersieg in 97 Minuten lediglich drei Sätze ein. Für zwei davon sorgte Kolbermoors italienische Spitzenspielerin Wenling Tan-Monfardini, die Jiaduo Wu in den Entscheidungssatz zwang. Den dritten verbuchte Krisztina Ambrus im ungarischen Duell mit Krisztina Toth.
Tags darauf musste der Ligaprimus schon härtere Arbeit verrichten. Beim Tabellensechsten SV Böblingen behielt man vor über 150 Fans mit 6:3 die Oberhand. Maßgeblich daran beteiligt, dass es nicht zum Spaziergang für den Gast wurde, war weniger dessen Tischtennis-Ikone auf der Einser-Position, Defensivkünstlerin Qianhong Gotsch, die immerhin die frischgebackene DTTB-Nationalspielerin Shan Xiaona mit 3:0 besiegen konnte. In noch stärkerer Verfassung präsentierte sich nämlich die Böblinger Nummer zwei, die 46-jährige Yanhua Xu, einst selbst in Kroppach unter Vertrag.
Xu, wegen ihres „hohen“ Alters bisweilen schon belächelt, erbrachte den Beweis, dass es nicht zählt, ob Tischtennis-Asse alt oder jung sind, sondern lediglich, ob sie gut oder schlecht sind. Und gut war Xu, die ohnehin sportlich gerade ihren dritten Frühling erlebt – aktuelle Bundesligabilanz 11:4 –, an diesem Sonntagvormittag im „Ländle“ fürwahr. Sie bezwang nämlich nicht nur Shan in fünf Durchgängen, sondern auch noch die Nummer 28 der Weltrangliste Jiaduo Wu, und das sogar ohne Satzverlust (11:9, 12:10, 11:9).
Da jedoch beide Doppel an den FSV gingen und sich sowohl Kristin Silbereisen (3:0 gegen Alexandra Urban, 3:1 gegen Nicole Struse) als auch Krisztina Toth (3:1 gegen Struse) keine Blöße gaben, durfte der Spitzenreiter nach insgesamt zweidreiviertel Stunden seinen neunten Saisonsieg bejubeln.