Am Freitag trennt sich in der European Champions League endgültig die Spreu vom Weizen. Die Viertelfinalrückspiele stehen auf dem Programm, noch besitzen alle vier deutschen Vereine Chancen, die Runde der besten Vier zu erreichen.
Drei können natürlich nur weiterkommen, da Düsseldorf und Bremen sich in einem reinen TTBL-Duell gegenüberstehen. Sollten es zwei Bundesligisten ins Halbfinale schaffen, wäre es bereits ein schöner Erfolg.
Pessimistischer veranlagte Zeitgenossen sehen aber auch die Option klar vor Augen, dass es lediglich Boll & Co. gelingen könnte, im Rennen um Europas Krone zu bleiben.
Die besten Aussichten hat in der Tat Borussia Düsseldorf. Gegen den TTBL-Dritten Werder Bremen können die Rheinländer nach dem 3:2-Hinspielsieg nun in heimischer Halle alles klarmachen. Es hat sich gezeigt, dass zwar Chuang oder Crisan an guten Tagen Timo Boll schlagen können, aber nie beide in einer Partie, Cioti stets gegen Christian Süß den Kürzeren zieht sowie Patrick Baum immer dann zu Topform aufläuft, wenn es im letzten Match um alles geht. Somit scheint sich anzubahnen, dass der SV Werder, der im Hinspiel aus einer komfortablen 2:0-Führung keinen Sieg machen konnte, das große Ziel nicht erreichen wird. Dennoch gibt sich der Rekordchampion betont zurückhaltend. Trainer Danny Heister: „Es wird auf jeden Fall wieder eine enge Kiste und wir müssen von Beginn an um jeden Ball kämpfen.“
Äußerst schwer wird es für den Bundesligazweiten TTF Liebherr Ochsenhausen, der zwar im Hinspiel gegen Cupverteidiger Fakel Gazprom Orenburg nicht enttäuschte, sich jedoch beim 1:3 nicht belohnen konnte. Dies ausgerechnet in der Höhle des Löwen am Rande des Urals gegen Ovtcharov & Co. wettzumachen, käme schon einer faustdicken Sensation gleich. Natürlich ist man mit einem Ryu Seung Min im Team immer gefährlich und ein Kirill Skachkov war gegen „Dima“ Ovtcharov zuletzt mehrfach ganz nahe dran – aber insgesamt agiert der Titelfavorit mit seinen Leistungsträgern Samsonov und Ovtcharov zu konstant, um sich die Butter noch vom Brot nehmen zu lassen. Und Smirnov ist als Dreier auch immer für einen Punkt gut. Ochsenhausens Präsident Kristian Pejinovic: „Wir bräuchten schon ein kleines Wunder, unsere Chancen stehen nur noch 30:70.“
Für den 1. FC Saarbrücken TT ist trotz der 2:3-Niederlage zu Hause gegen Chartres ASTT noch alles drin. Doch an den Franzosen, besonders an deren Spitzenspieler Gao Ning, haben sich diese Saison auch schon andere TTBL-Klubs die Zähne ausgebissen. Gao, der Schwede Pär Gerell, der sich stark verbessert hat, sowie Robert Gardos sind schwer zu besiegen – eine ganz sperrige Truppe. Dass der Vierer Damien Eloi auf diesem Niveau meist nicht mehr punkten kann, fällt kaum ins Gewicht. Das Satzverhältnis von 8:12 ist für ein 2:3 nicht sonderlich günstig, so dass die Saarländer vermutlich einen 3:1-Sieg aus Frankreich mitbringen müssten, um den Halbfinaleinzug aus dem Vorjahr zu wiederholen. Manager Klaus Bastian ist dennoch optimistisch: „Wir fahren nicht nach Chartres, um dort zu verlieren. Das Hinspiel war so knapp, dass im Rückspiel alles offen ist.“
Im einzigen Viertelfinale ohne Bundesliga-Beteiligung marschieren die Franzosen von Pontoise Cergy nach dem 3:1-Auswärtssieg gegen den SVS Niederösterreich mit großen Schritten aufs Halbfinale zu. Im Rückspiel dürfte es ganz schwierig für Chen Weixing und Kollegen werden, das Blatt noch zu wenden.
Das Spiel Borussia Düsseldorf vs. Werder Bremen ist im Internet-Livestream auf auf Laola1.TV zu sehen.
Viertelfinal-Rückspiele am Freitag
13:20 Uhr (MEZ): Fakel Gazproma Orenburg – TTF Liebherr Ochsenhausen
19:00 Uhr: Borussia Düsseldorf – SV Werder Bremen
19:00 Uhr: Chartres ASTT – 1. FC Saarbrücken TT
19:45 Uhr: AS Pontoise Cergy – SVS Niederösterreich