Di, 26. November 2024
spot_img
StartNews-Archiv2. BUNDESLIGA NORD: Traditionsklub TTC Altena will zweitklassig bleiben

2. BUNDESLIGA NORD: Traditionsklub TTC Altena will zweitklassig bleiben

Die kritische Zone in der 2. Bundesliga Nord beginnt bei Tabellenplatz sieben mit vier vom Abstieg bedrohten Teams. Drei davon sind punktgleich (jeweils 6:12) – und zwar TTS Borsum, Borussia Dortmund und Aufsteiger TTC Altena. Schlusslicht sind mit 3:15 Zählern die Berliner Herthaner.

Altena steht zurzeit auf einem Abstiegsplatz. Mit 6:12 Punkten nach einer nervenaufreibenden Vorrunde besitzt der Kultklub aus dem Märkischen Kreis, mit dem in Deutschland unzählige Tischtennisfans den Namen Wilfried Lieck verbinden, noch alle Chancen, in der Liga zu bleiben, sofern dem Tabellenneunten eine Leistungssteigerung in der Rückserie gelingt.

Die Runde hatte für den Aufsteiger, der vor der Saison ausschließlich als Ziel den Klassenerhalt formuliert hatte, nicht schlecht begonnen.

Zwei Unentschieden zum Auftakt – gegen Mitaufsteiger Köln und bei Hertha BSC – deuteten an, dass man in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands eigentlich am richtigen Platz ist.

Doch die Luft wurde dünner im weiteren Verlauf der Vorrunde. Zwar gelang am 7. Oktober der erste Sieg (9:5 gegen Borsum), dem zwei weitere, respektable Punkteteilungen (8:8 beim BVB und gegen Jülich) folgten, doch der sehnlichst erhoffte Befreiungsschlag mit einem zweiten doppelten Punktgewinn glückte nicht mehr. In Siek gab es nichts zu holen (3:9) und im letzten Heimspiel gegen die Hagener konnte man beim 4:9 auch nichts mehr reißen, wobei in dieser Partie fünf von sechs Fünfsatz-Spielen verloren gingen.

Der 18-jährige Japaner Yoshihiro Ozawa, der von Süd-Absteiger Seligenstadt gekommen war, konnte als neuer Spitzenspieler mit einer ausgeglichenen Bilanz (9:9) die Erwartungen weitgehend erfüllen. Entsprechendes gelang indes auf den nachfolgenden Positionen weder Ara Karakulak noch Petko Grabovski (beide 7:10) und Andrzej Makowski (6:10). Immerhin steuerten alle drei von Fall zu Fall wichtige Matchgewinne bei. Der Fünfer Sascha Nimtz schnitt mit 7:6 knapp positiv ab, während sich sein Kollege im hinteren Paarkreuz, Florian Buch, mit einer 5:8-Bilanz begnügen musste. Eine Doppelkombination vermochte zu überzeugen, nämlich Grabovski / Ozawa (6:3).

Vereinsvorsitzender Michael Jeide hatte schon Ende Oktober zu Protokoll gegeben: „Als Aufsteiger ist der TTC Altena mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden. Die 2. Liga Nord präsentiert sich als die erwartet ausgeglichene Klasse, in der kaum ein Spielausgang vorhergesagt werden kann. Abgesehen vom 1:9 gegen Bergneustadt, als alle Spieler einen schlechten Tag erwischten, waren alle Begegnungen offen, auch die gegen Velbert. Wichtig waren nach zwei Unentschieden zu Beginn der 9:5-Sieg gegen Borsum und der Auswärtspunkt in Dortmund. Bisheriger Höhepunkt war aber fraglos die Qualifikation für die erste DTTB-Pokalrunde mit dem Heimspiel gegen Ruhrstadt Herne.“

Danach gab es noch die Niederlagen gegen Siek und Hagen sowie den Punktgewinn gegen Jülich. Die Lage hat sich nach dem Statement also noch verschärft. Hoffnungslos ist aber rein gar nichts. Acht Punkte werden wohl in der Rückrunde benötigt, um das rettende Ufer zu erreichen. Nicht einfach aber durchaus vorstellbar.

Ein fettes Ausrufungszeichen setzten Karakulak & Co. im deutschen Pokalwettbewerb. Sie gewannen die Vorrundengruppe Nord I und sahen auch im Achtelfinale beim 1:3 gegen den damaligen TTBL-Klub Herne nicht schlecht aus. Nach Hernes Rückzug durfte der Zweitligist sogar beim Final 8 in der Porsche-Arena ran, hatte dort im Viertelfinale gegen Fulda-Maberzell allerdings keine Chance. Immerhin spielte man vor 2.700 Zuschauern auf den Rängen sowie Zehntausenden Betrachtern des Internet-Livestreams, so dass der Name des TTC nun auch für die kein unbeschriebenes Blatt mehr ist, die sich nie mit Tischtennisgeschichte befasst haben und Wilfried Lieck eher für einen Landtagsabgeordneten als einen Ex-Tischtennisstar halten würden, weil sie zu dessen großen Zeiten noch im Kinderwagen durch die Landschaft gefahren wurden oder noch gar nicht geplant waren.

Doch der Pokal ist bereits Schnee von gestern, nun gilt es, in der Liga Vollgas zu geben – und zwar vom ersten Rückrundenspieltag an. Am 13. Januar empfängt der TTC die Hertha, ein Spiel, in dem es um ganz viel geht. Bei einem Sieg könnte Altena ziemlich fest damit kalkulieren, dass die Berliner ihnen nicht mehr gefährlich werden, im Fall einer Niederlage sind die Herthaner indes wieder voll dabei und sitzen dem Konkurrenten bedrohlich im Nacken. Spannende Wochen stehen dem TTC Altena bevor.

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read